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Seite 7: Netzwerker

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Sehr nützlich erweist sich der Root-Zugang auch bei Problemen im WLAN: Scheitern etwa alle über die Dialoge in „WLAN-Einstellungen“ aufgebauten Verbindungen, kann man Details zum Funkzugang direkt in der WLAN-Konfigurationsdatei /data/misc/wifi/wpa_supplicant.conf ablegen. Steht wie auf einigen Custom-ROMs das Programm wpa_cli bereit, kann man Android beim WLAN-Verbindungsaufbau auf die Finger schauen.

Einige Custom-ROMs haben zudem weitere Linux-Hilfsmittel wie rsync an Bord, mit denen sich etwa ganze Verzeichnisbäume vom Android-Telefon auf einen eigenen Server (und zurück) über das Netzwerk synchronisieren lassen. Soll der Datenabgleich übers Internet laufen, baut ein SSH-Client (dropbear) einen verschlüsselten Tunnel auf und verbirgt darin die Rsync-Daten vor unberechtigten Blicken. Verpackt man diese Programmaufrufe in ein Skript, lässt sich schnell ein einfacher privater Online-Speicher für das Telefon basteln. Betreibt man zusätzlich ein virtuelles privates Netz mit OpenVPN, kann ein gerootetes Android dank der OpenVPN-Umsetzung ebenfalls darauf zugreifen.

Shark for Root sammelt alle Pakete, die durch das WLAN laufen. Der Shark Reader übernimmt die Auswertung.

Paket Sniffer sind vor allem für Netzwerkadministratoren interessant. Sie analysieren den Datenverkehr in einem Netzsegment; die Admins können durch die Analyse der Log-Dateien etwa Bremsen im Netz beseitigen. Auf PCs ist Wireshark das Standardprogramm, auf Android Shark for Root – das Analyseprogramm für die Logfiles heißt Shark Reader.

Manche der hier vorgestellten Anwendungen funktionieren nicht mit allen Root-Lösungen, andere nur auf wenigen Telefonen. Highlights der Root-Anwendungen sind die WLAN-Hotspots, der Ad-Blocker oder die Dateimanager, die besonders für Backups Zugriff auf alle Systemdateien verschaffen. Die Sicherheitsbedenken sollte man allerdings nicht sorglos zur Seite schieben und nur wenigen ausgewählten Programmen vollen Zugriff gewähren.

  1. Christiane Rütten, Androidenaufstand, Android-Smartphones mit beliebiger Firmware ausstatten, c’t 14/09, S. 166