Das neue iPad mit Retina-Display und stärkerem Akku im Test

Seite 5: Kamera, Software, Fazit

Inhaltsverzeichnis

Bei der Facetime-Kamera an der Front konnten wir keinen Unterschied gegenüber dem iPad 2 feststellen – sie ist nach wie vor nur für Videotelefonie geeignet. Die Rückkamera wurde aber deutlich aufgewertet. Sie knipst nicht mehr mit 0,7 sondern mit 5 Megapixeln, das entspricht 2592 × 1936 Bildpunkten. Die Fotos geraten deutlich schärfer und zum ersten Mal so, dass man sie wenigstens für Blog- oder Facebook-Uploads gebrauchen kann. Mit der Qualität der 8-MPixel-Kamera im iPhone 4S kann sie weiterhin nicht mithalten, aber ernsthaft fotografieren wird mit dem unhandlichen Tablet ohnehin niemand wollen. Videos zeichnet die iPad-Kamera in Full HD (1080p) auf. Man kann ziemlich nah an Gegenstände herantreten, Farben kommen gut zur Geltung. Die sonstigen Sensoren (GPS, Annäherungssensor etc.) sind anscheinend unverändert.

Die Kamera im neuen iPad (links) schießt deutlich bessere Fotos als die des iPad 2 (rechts)

Das Airplay Mirroring zum neuen Apple TV 3 findet nach wie vor nur in 720p-Qualität statt. Streamt man hingegen Video per Airplay, landet es in Full-HD auf dem Fernseher oder Beamer, auch via HDMI-Adapter. Auf dem eigenen Display kann das neue iPad Filme ebenfalls in Full HD (1080p) abspielen, etwa aus dem iTunes Store.

Siri, deren Systemintegration mit anderen iOS-Apps und die beliebten Frage-Antwort-Spiele – "Wie wird das Wetter in Berlin?" – bleiben weiterhin dem iPhone 4S vorbehalten, obwohl der Audience-Chip zur Sprachverarbeitung (siehe Mac & i Heft 4) anscheinend mit im A5X-Chip sitzt. Neu auf dem iPad ist aber eine Diktierfunktion, welche die gleiche Engine verwendet, mit den bekannten Stärken und Schwächen. Als Kaufanreiz allein taugt sie sicherlich nicht.

Die kürzere Laufzeit des Akkus und die längere Ladezeit am Netzteil gegenüber dem iPad 2 mögen so manchen stören. Andererseits kann das neue iPad mit einer bestechenden Display-Qualität und einer deutlich verbesserten Grafikeinheit überzeugen, wenngleich von letzterer hauptsächlich 3D-Spiele profitieren. Auch wenn LTE hierzulande nicht unterstützt wird, kann man mit dem neuen iPad unterwegs deutlich schneller surfen, einen geeigneten Mobilfunkvertrag vorausgesetzt. Das vergrößerte RAM macht den täglichen Umgang mit dem iPad etwa beim Surfen deutlich angenehmer.

Bei den Preisen behält Apple das iPad-2-Niveau. Das günstigte Modell mit 16 GByte Speicherplatz und Wi-Fi kostet 479 Euro, mit UMTS/HSPA 599 Euro. Für die Verdoppelung des Speicherplatzes auf 32 und dann 64 Gigabyte werden dann jeweils 100 Euro fällig, sodass das Spitzenmodell mit 64 GByte und UMTS/HSPA dann 799 Euro kostet. Gleichzeitig behält Apple das alte iPad 2 mit 16 GByte für 399 Euro (WLAN) und 519 Euro (WLAN und UMTS) im Programm.

Einen ausführlichen Testbericht samt einem Vergleich mit neuen Android-Tablets bringt c't 8/12, ab 26. März im Handel. (se)