Quelloffene Exchange-Alternativen im Vergleich

Seite 2: Open-Xchange

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Open-Xchange (OX) ist sowohl als Unternehmensserver (Open-Xchange Server Edition) als auch als SaaS-Lösung (Open-Xchange Hosting Edition) erhältlich. Zusätzlich gibt die Groupware mit einem Linux-Betriebssystem gebündelt als Komplettpaket: die Open-Xchange Appliance Edition. Der Großteil der Software steht unter einer Open-Source-Lizenz.

(Bild: Open-Xchange)

Der Kern des OX-Servers ist in Java geschrieben und läuft als Dienst unter Linux. Offiziell unterstützt werden Debian, Red Hat sowie Suse Enterprise Linux. Daneben setzen die Macher der Groupware auf eine Reihe bekannter Open-Source-Komponenten wie die freie Datenbank MySQL als Datenspeicher, den Webserver Apache und entweder Dovecot, Cyrus oder Courier als Mailserver. Nach Angaben der Entwickler sind hier jedoch im Prinzip viele SMTP/IMAP-Kombinationen möglich.

Die grafische Verwaltungsoberfläche setzt – wie inzwischen üblich – auf AJAX (Asynchronous JavaScript and XML) und erlaubt den Abgleich der OX-Benutzerdatenbank mit einem LDAP-Server oder Active Directory. Die aktuelle Version unterstützt zudem OSGi, eine dynamische Softwareplattform, mit der Anwendungen und ihre Dienste per Komponentenmodell modularisiert und verwaltet werden. Module von Open-Xchange selbst und von Drittanbietern lassen sich so installieren, starten und aktualisieren, ohne dass der Server neu gestartet werden muss.

Mails in Open-Xchange

Ein ebenfalls mit AJAX umgesetzter Webclient sorgt für das gewohnte Outlook-Look-and-Feel und bietet alle Mail- und Groupware-Features. Alternativ gibt es unter dem Namen Outlook OXtender ein Outlook-Plug-in, das allerdings nur mit Outlook 2003/2007 funktioniert. Mit älteren Versionen des Clients verweigert er die Zusammenarbeit.

Der OXtender ist weder umsonst noch quelloffen und befasst sich – anders als die Plug-ins der meisten anderen Exchange-Klone – nicht mit Mail, sondern ist lediglich dafür zuständig, Kalender, Kontakte und Aufgaben mit dem OX-Server zu synchronisieren. Notizen und Journal-Einträge unterstützt die aktuelle Version nicht, gemeinsame Ordner hingegen schon, ebenso wie ein globales Adressbuch und sowohl persönliche als auch Gruppenkalender. Mit Outlook als Client ist auch die automatische Überprüfung auf freie/belegte Zeiten bei der Terminplanung möglich.

Der Kalender in Open-Xchange

Die Groupware-Ordner lassen sich per OXDAV synchronisieren – XML-Daten, die mittels WebDAV übertragen werden. Getriggerte Push-Mechanismen und serverseitiges Caching minimieren dabei den Client-/Server-Datenverkehr.

Mails verarbeitet Open-Xchange mit Hilfe der herkömmlichen nativen Outlook-Einstellungen für SMTP, POP3 und IMAP, wobei IMAP gegenüber POP3 deutlich bevorzugt wird. In der Praxis bedeutet das, dass Anwender keinen zentralen Posteingang haben, wo alle Mails auflaufen. Stattdessen gibt es die persönlichen Ordner und für jedes IMAP-Konto eine separate Inbox. Weil es sich um reines IMAP handelt, gibt es keine direkte Benachrichtigung beim Eingang neuer Mails; gelöschte Nachrichten muss der Client zunächst purgen, bevor sie auf dem Server gelöscht werden. Durch dieses Verhalten dürfte die Kombination Outlook/Open-Xchange für Anwender weniger komfortabel sein als das Microsoft-Duo Outlook/Exchange.