Bau abgeschlossen: Erste Bewohner sollen in Toyotas Modellstadt einziehen
Am Fuße des Mount Fuji baut Toyota ein lebendes Labor. Damit will der Konzern die Mobilität der Zukunft erforschen – und geht dafür auch unter die Raketenbauer.
(Bild: Toyota)
Sogar die Krawatte ist die gleiche wie vor fünf Jahren. In dem Raum, in dem Akio Toyoda einst die Pläne für "seine" Modellstadt präsentierte, kann er nun verkünden: "Woven City" steht. Mit dem riesigen Infrastrukturprojekt will der Autohersteller Toyota die Mobilität der Zukunft erforschen. Auf der CES 2025 hat Toyoda, CEO des Unternehmens, nun den Abschluss von Phase 1, des Baus der Stadt, bekanntgegeben.
In der vernetzten Kleinstadt will Toyota neue Technologien unter Realbedingungen testen. "Woven City" entsteht am Fuße des Mount Fuji auf dem einen Quadratkilometer großen Gelände einer ehemaligen Toyota-Fabrik. Nach der nun abgeschlossenen ersten Bauphase umfasst "Woven City" aber lediglich 50.000 Quadratmeter und soll später auf mehr als 700.000 Quadratmeter anwachsen.
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Die vollständig vernetzte Infrastruktur soll ihre Energie überwiegend aus Wasserstoff-Brennstoffzellen ziehen. Als "lebendes Labor" sollen in der Stadt dereinst Menschen ganz normal leben und arbeiten. Dabei sollen zukunftsweisende Technologien wie autonome Mobilität, Robotik, Smart Home, Smart City und künstliche Intelligenz erforscht werden. Nach Abschluss der Bauphase sollen im Laufe des Jahres zunächst die ersten 100 Menschen in die Stadt einziehen, vornehmlich aktuelle oder ehemalige Toyota-Mitarbeiter. Später soll die Bevölkerung nach den Plänen Toyotas auf 2000 anwachsen.
Toyota investiert in Raketenbauer
Toyoda erneuerte seine Einladung an andere andere Unternehmen und Forscher, sich an der "Woven City" zu beteiligen. "Nur so kommen wir auf Ideen, auf die wir alleine niemals gekommen wären, um das Leben auf unserem Planeten zu verbessern", sagte Toyoda. Zu den Partnern der ersten Stunde gehört unter anderem der japanische Telekomkonzern NTT, der mit Toyota ein gemeinsames Ziel verfolgt: Ihr aus "Woven City" gewonnenes Know-how bündeln und eine offene Plattform für Smart Cities zu bilden. Diese soll mit KI die Daten der Stadt auswerten und mit der Funktion "digitaler Zwilling" Stadtplanung durch Simulation ermöglichen.
In der vernetzten Stadt will Toyota nicht nur an der Mobilität in der Stadt feilen, sondern auch an der Mobilität über die Erde hinaus. So verkündete Toyoda in einem Halbsatz, dass Toyota in Interstellar Technologies Inc. investiert habe und Toyotas Know-how für die Massenproduktion von Raketen einbringen wolle.
Heise Medien ist offizieller Medienpartner der CES 2025.
(rbr)