Donnerstag: Mikroplastik in menschlichen Gehirnen, Abo-Rückgang bei Disney+

Plastikpartikel im Kopf + Disney steigert Gewinne + Spotify mit erstem Jahresgewinn + Kritik an EUid durch E-Wallet + Vodafone mit Umsatzeinbußen + #heiseshow

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Neuronen, Gehirn; Donnerstag: Gehirn-Müll, Streamer-Rückgang, Spotify-Gewinn, EUid-Kritik, Vodafone-Einbußen & #heiseshow
Lesezeit: 7 Min.

US-Forscher haben knapp 100 Proben aus Gehirnen untersucht und darin eine unerwartet hohe Konzentration von Plastik festgestellt. Diese nimmt über die Jahre zu. In den Körper gelangt es nach Ansicht der Forscher über die Nahrung, vor allem durch Fleisch. Unklar ist allerdings, wie die Partikel ins Gehirn gelangen. Derweil kann Disney die Erwartungen der Börse übertreffen und schreibt höhere Umsätze und Gewinne. Dabei hat der Streaming-Dienst Disney+ ein halbes Prozent an Abonnenten verloren und dieser Trend soll auch noch anhalten. Das nimmt Disney in Kauf, denn die Einnahmen steigen aufgrund höherer Abopreise und durch Werbeabos. Ein anderer Streaming-Dienst hat hingegen die Wende geschafft. Zum ersten Mal kann Spotify rundum positive Jahreszahlen berichten und schreibt 2024 erstmals Reingewinn. Der schwedische Streamer hat auch mehr Abonnenten denn je. Allerdings stellt die zahlende Kundschaft bislang nur knapp 39 Prozent dar – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

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Kunststoffe sind praktisch und aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Allerdings haben sie auch eine bedrohliche Kehrseite: In Form von Mikroplastik verteilen sie sich überall, in der Umwelt, in der Luft und auch im menschlichen Körper – bis ins Gehirn. Das haben Forscher bei einer Untersuchung der Konzentration von Mikro- und Nanoplastik (MNP) im menschlichen Gehirn bedenkliche Ergebnisse festgestellt. Das Team fand MNP-Partikel in höheren Konzentrationen als in anderen Organen, etwa der Leber, der Niere, der Plazenta oder den Hoden. Besorgniserregend ist zudem, dass die Kunststoffkonzentration in den untersuchten Gehirnen im Untersuchungszeitraum von acht Jahren zugenommen hat: Forscher haben Mikroplastik im menschlichen Gehirn nachgewiesen.

Der Unterhaltungskonzern Disney kann seine Umsätze und Gewinne weiter steigern. Letztes Quartal wurden sogar die Prognosen der Analysten übertroffen. Dabei verzeichnete der Streaming-Dienst Disney+ einen leichten Rückgang der Abonnenten, und diese Entwicklung soll sich laut Disney auch noch fortsetzen. Trotzdem verzeichnet der Konzern höhere Einnahmen, denn die durchschnittlichen Abopreise sind trotz ebenfalls angebotenen Werbeabos zu günstigeren Preisen gestiegen. Dabei hat die Zahl der Abonnenenten von Disney+ in Nordamerika sogar angezogen, aber international haben rund zwei Prozent der Kunden ihre Abos gekündigt: Disney verliert Ende 2024 bei Disney+ 700.000 Abonnenten, aber steigert Gewinne.

Über Gewinne freut sich auch Spotify, es sind die ersten in 17 Jahren. Das ist "besser als erwartet", so Spotify-Gründer Daniel Ek über den finanziellen Jahresabschluss seines Unternehmens. Zwar ist der Betriebsgewinn gefallen, doch gibt mehr als dreimal so hohen operativen Cashflow und erstmals Jahresreingewinn. Was 2008 als Musikstreamingdienst begonnen hat, ist inzwischen ein Bouquet aus Musik, Videos, Podcasts und Hörbüchern. Das zieht. 675 Millionen aktive Nutzer zählte Spotify im Dezember. Das sind zwölf Prozent mehr als ein Jahr davor. Registrierte Nutzer gibt es noch mehr, nämlich 688 Millionen (Stand Jahreswechsel, +12%): Spotify ist nach 17 Jahren erstmals profitabel.

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Die Umsetzung der Verordnung für eine europäische elektronische Identität (EUid) auf Basis digitaler Brieftaschen (E-Wallets) sorgt weiter für Wirbel. Besonders umstritten war zwischen den EU-Staaten und dem Parlament die von der EU-Kommission geforderte Pflicht, den vorgesehenen elektronischen Identitätsnachweis (eID) als lebenslange Personenkennziffer auszugestalten. Der Gesetzgeber entschied sich letztlich gegen das Konzept einer "eindeutigen und dauerhaften Kennung" bei den Online-Brieftaschen. Die Kommission will ihre Idee nun aber durch die Hintertür einführen, mit einem Rechtsakt zur Umsetzung der eIDAS-Verordnung. Deshalb kritisieren Bürgerrechtler die E-Brieftasche: EU-Kommission will ständige Personenkennung durch die Hintertür.

Die deutsche Vodafone-Tochter hat im Ende 2024 abgeschlossenen Quartal des Geschäftsjahres Umsatz eingebüßt und verliert weiter Kunden im Festnetz. Während der Umsatz in der Vodafone-Gruppe insgesamt gestiegen ist, ist er auf dem wichtigen deutschen Markt zurückgegangen. Die Ursache dafür sieht das Unternehmen vor allem in dem durch gesetzliche Änderungen bei der Abrechnung des Kabelanschlusses mit den Wohnnebenkosten verursachten Kundenschwund. Vodafone betrachtet die Umwälzungen durch die Gesetzesänderung aber als weitgehend abgeschlossen. Deutschlandchef Marcel de Groot sagte, der Rückgang bei TV-Kunden sei "nahezu gestoppt": Vodafone verliert Umsatz und Festnetzkunden.

In der heutigen Ausgabe der #heiseshow geht es unter anderem um neue Vorgaben durch den AI Act, der vorsieht, dass Unternehmen die Kompetenz ihrer Mitarbeiter im Umgang mit KI-Systemen sicherstellen müssen. Welche Anforderungen kommen auf Unternehmen zu? Ein gründsätzliches Thema in Deutschland ist die digitale Transformation, die laut einer Studie nur noch langsam vorankommt. Warum schwindet der anfängliche Digitalisierungselan? Zudem sprechen wir über den vorübergehenden Zustellungsstopp für Shein, Temu und Co. in den USA, als die US-Post zeitweise keine Pakete chinesischer Händler mehr annahm. Könnte Europa dem Beispiel folgen? Das sind die Themen heute um 17 Uhr live in der #heiseshow: KI-Führerschein, Digitalisierungsbremse, Stopp für China-Pakete.

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(fds)