Nach Trump-Zöllen: Apple droht Ärger von chinesischen Kartellwächtern
Apple bekommt Ärger mit der staatlichen Marktregulierung in Peking: Dort will man sich das App-Store-Geschäftsmodell genauer ansehen.
Apple-Laden in Shanghai: Nach den USA und der EU untersucht auf China den App Store.
(Bild: gob_cu / Shutterstock)
Die chinesische Regierung hat Apple ins Visier seiner Kartellbehörden genommen. Die State Administration for Market Regulation (SAMR) in Peking soll sich ansehen, ob Apples App-Store-Provision in Höhe von bis zu 30 Prozent gerechtfertigt ist. Das Verfahren, das derzeit noch in einem frühen Stadium ist, erinnert an ähnliche Vorgehensweisen seitens der EU-Kommission, der US-Regierung und diverser weiterer Staaten.
Der Ansatz ist ähnlich wie in der EU
Zuvor hatte es bereits ein Klageverfahren eines chinesischen App-Anbieters gegen Apple gegeben, das an den Rechtsstreit zwischen Apple und Epic Games um App-Store-Bezahlverfahren erinnert. Doch dieses Mal geht der Druck von staatlicher Seite aus: Peking sucht offenbar auch wegen des Handelsstreits mit den USA neue Hebel gegen Apple. Wie die FInanznachrichtenagentur Bloomberg schreibt, geht es bei einem möglichen Verfahren unter anderem um Apples übliche Verpflichtung an seine App-Store-Entwickler, keine eigenen Bezahlsysteme einzubinden.
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Bei dem Disput soll es unter anderem um Apples Beziehung zu großen chinesischen Entwicklern wie ByteDance (TikTok / Douyin) oder Tencent (WeChat) gehen. Die SAMR scheint davon auszugehen, dass Apple chinesischen Entwicklern "unvernünftig hohe Abgaben" abverlangt. Auch das Verbot von alternativen App Stores gilt als Problem.
Digital Markets Act als Vorbild?
Einen Kommentar gab die Behörde auf Anfrage per Fax durch Bloomberg nicht ab. Wann ein Verfahren gegen den chinesischen App Store anlaufen könnte, bleibt unklar. In Europa gilt seit vergangenem Jahr mit dem Digital Markets Act (DMA) eine Verordnung der EU, die dafür sorgt, dass Apple den App Store umbauen und alternative Angebote zulassen musste.
China ist für Apple von großer Bedeutung. Neben der Tatsache, dass nach wie vor die meisten Produkte des Konzerns in der Volksrepublik hergestellt werden, ist das Land regelmäßig zweit- bis drittumsatzstärkster Markt für Apple. Zuletzt waren die Erlöse allerdings weiter gesunken – mehr als von der Wall Street prognostiziert. Es gibt seitens Konkurrenten wie Huawei regelrechte Kampagnen für Smartphones "made in China", was besonders Apple Marktanteile kostet. Auch die in China fehlenden KI-Funktionen sind für den Konzern nicht hilfreich.
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(bsc)