Ex-Angestellter entschuldigt sich bei Apple wegen Leaks – Klage zurückgezogen
Apple hat Angestellte, die Produktdetails an Journalisten verrieten, schon mehrmals verklagt. Ein Fall von 2024 endete nun mit einer Einigung – und einem Sorry.
Apple-Logo: Der iPhone-Konzern versucht, die Schotten dicht zu halten.
(Bild: Sebastian Trepesch)
Ein ehemaliger Angestellter von Apple, der Details zu mehreren Produkten des Konzerns an Journalisten geleakt haben soll, hat sich öffentlich bei seinem Ex-Arbeitgeber entschuldigt. Apple hat daraufhin eine im letzten Frühjahr gegen den Mann angestrengte Klage zurückgezogen. Das zuständige Gericht, der Superior Court of Santa Clara County, stellte das Verfahren nach einer außergerichtlichen Einigung der beiden Parteien ein. Was genau in dieser steht, ist unbekannt, sie blieb geheim. Apple hatte schon zuvor Leaker verklagt und sich mit diesen dann später geeinigt.
Details zu Journal-App und Vision Pro
Andrew A. war seit 2016 als Entwickler unter anderem an der Optimierung der Akkuleistung von iOS beteiligt. So erhielt er Einblick in zahlreiche unveröffentlichte Projekte des Unternehmens. Dabei soll er über einen Zeitraum von mindestens einem Jahrzehnt immer wieder Informationen zu Geschäftsgeheimnissen von Apple an Journalisten gegeben haben, außerdem offenbar auch an Mitarbeiter anderer Techfirmen. Zu den Leaks gehörten Infos zur Tagebuch-App Journal, zur Vision Pro und anderen Produkten und Funktionen. Apple fand bei einer internen Untersuchung über 10.000 Textnachrichten, die an Medien gegangen sein sollen, darunter das Wall Street Journal und The Information.
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A. soll sich laut Screenshots aus der Anklageschrift darüber gefreut haben, wenn solche Leaks publiziert wurden. "Ich kann es nicht abwarten, bis hier das Chaos ausbricht, bevor die Apple-Corporate-Leute das überhaupt bemerken", schrieb er unter anderem. Apple verlangte für die Tat Schadenersatz von mindestens 25.000 US-Dollar. Die Person sei eine "anhaltende Bedrohung". Ob nun Geld zwischen den Parteien im Rahmen der außergerichtlichen Einigung floss, ist unklar.
Karriere und Beziehungen "ruiniert"
Die Entschuldigung scheint zumindest Teil dieses Schrittes zu sein, vermuten Beobachter. A. schreibt darin, er sei acht Jahre als Software-Ingenieur bei Apple tätig gewesen, habe in dieser Zeit Zugriff auf sensible interne Informationen und auch zu unveröffentlichten Produkten und Funktionen gehabt. "Aber anstatt diese Informationen geheim zu halten, machte ich den Fehler, sie an Journalisten weiterzugeben, die über das Unternehmen berichteten. Mir war damals nicht klar, dass dies ein schwerwiegender und kostspieliger Fehler war."
Er habe damit "Hunderte berufliche Beziehungen", die er über Jahre aufgebaut hatte, "ruiniert". Dies habe auch seine sonst erfolgreiche Karriere aus der Bahn geworfen, es sei "sehr schwierig, sie wieder aufzubauen". Das Leaken habe sich nicht gelohnt. "Ich entschuldige mich aufrichtig bei meinen ehemaligen Kollegen, die nicht nur unermüdlich an Projekten für Apple gearbeitet haben, sondern auch hart daran arbeiten, sie geheim zu halten. Sie haben Besseres verdient."
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(bsc)