Dienstag: Konkurrenz für Starlink, EU subventioniert Halbleiter in Österreich

Wettbewerb im All + EU genehmigt Millionensubvention + Krisenmanagement gegen Cyberattacken + Apple verlagert Fertigung in die USA + Renaissance der Atomkraft

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Ein Satellit umkreist die Erde, dazu Text: DIENSTAG Satelliteninternet, Halbleiter, Cyberangriffe, Apple-Investition & Atomkraft

(Bild: Andrey Armyagov / Shutterstock.com / heise online)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Starlink, das Weltrauminternet von Milliardär Elon Musk, bekommt Konkurrenz durch den chinesischen Konzern SpaceSail und Amazons Project Kuiper. Gerade Chinas Bemühungen im Bereich Satellitennetzwerke wecken im Westen jedoch Befürchtungen. Die Europäische Union hat sich zum Ziel gesetzt, die Massenproduktion von Halbleitern zu fördern, um weniger von anderen Ländern abhängig zu sein. Nun subventioniert sie eine Anlage in Österreich. Und die EU-Kommission will eine wirksame und effiziente Reaktion auf großangelegte Cyberangriffe sicherstellen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

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Das Weltrauminternetprojekt Starlink von SpaceX-Gründer Elon Musk soll Verbrauchern überall auf der Welt Hochgeschwindigkeits-Internet liefern. Starlink hat seit 2020 mehr Satelliten in die erdnahe Umlaufbahn gebracht als alle seine Wettbewerber zusammen. Die Vormachtstellung von SpaceX und Starlink wird Medienberichten zufolge von China als Bedrohung empfunden. Peking investiert demnach sowohl stark in Unternehmen zur Bereitstellung von Satelliteninternet als auch in die militärische Forschung zu Instrumenten, die Satellitenkonstellationen aufspüren. Tatsächlich bekommt Starlink durch vom chinesischen Staat unterstütztes Unternehmen und Amazons Project Kuiper zunehmend Konkurrenz. Brasilien freut sich nach den Auseinandersetzungen mit Musk und dessen Unternehmen über mehr Optionen; im Westen dagegen sorgen vor allem Chinas Bemühungen für Besorgnis. Weltrauminternet: Konkurrenz für Elon Musks Starlink

Die Europäische Union (EU) will ihre Abhängigkeit von anderen Ländern im Bereich der Chip-Produktion verringern. Als Teil einer EU-weiten Strategie soll die Massenproduktion von Halbleitern stärker gefördert werden. Der Weltmarktanteil der EU soll bis zum Jahr 2030 auf 20 Prozent der weltweiten Produktion gesteigert werden. Für eine Intel-Chipfabrik in Magdeburg waren zehn Milliarden Euro vorgesehen, für Wolfspeeds Wafer-Verarbeitungsanlage im Saarland 515 Millionen Euro. Aus beiden Projekten dürfte aber nichts werden. Nun greift die EU für eine Halbleiterfertigungsanlage in der Steiermark tief in die Taschen. Halbleiter aus Österreich: EU genehmigt 227 Millionen Euro

Es ist ein realistisches Bedrohungsszenario: Ein großangelegter Cyberangriff könnte ein Ausmaß an Störungen verursachen, das die Reaktionsfähigkeit eines EU-Mitgliedstaats übersteigt oder erhebliche Auswirkungen auf mehrere EU-Länder haben. Denkbar seien eine Eskalation und der Übergang in eine echte Krise, die das ordnungsgemäße Funktionieren des EU-Binnenmarkts beeinträchtigt oder zu ernsthaften Risiken für die öffentliche Sicherheit führt, skizziert die EU-Kommission mögliche Folgen eines solchen Cybersicherheitsvorfalls. Am Montag hat die Kommission jetzt einen Plan vorgelegt, um die Reaktion der Gemeinschaft auf großangelegte Cyberangriffe zu verbessern. EU-Kommission will koordinierte Antwort auf großangelegte Cyberangriffe

US-Präsident Donald Trump dürfte es freuen. Der US-Konzern Apple hat angekündigt, bisher in Mexiko hergestellte Produkte künftig in den USA zu fertigen. Die Rede ist von 500 Milliarden US-Dollar, die in den nächsten vier Jahren investiert werden sollen. Laut Apple sollen in der Zeit 20.000 neue Jobs entstehen. Insgesamt unterstützt das Unternehmen durch Zulieferer 2,9 Millionen Arbeitsplätze in den USA, heißt es. Im Gegenzug zu der Investitionsankündigung dürfte sich Apple-CEO Tim Cook, der jüngst zum Gespräch bei Trump im Weißen Haus zu Gast war, ein Entgegenkommen bei den Strafzöllen gegen China erhoffen. 500 Mrd. US-Dollar: Wo Apple in den USA investieren will

Wegen des weltweit wachsenden Strombedarfs erlebt die Atomkraft eine Art Renaissance. Es werden wieder mehr Atomkraftwerke gebaut. Deren Befürworter argumentieren, dass auf diese Weise Strom ohne klimaschädliche Emissionen produziert werden kann. Allerdings verzögern sich zahlreiche Projekte und werden deutlich kostspieliger als geplant, wie der französische Reaktor Flamanville 3. Eine nach eigenen Angaben deutlich günstigere Alternative zu den an Land gebauten Atomkraftwerken bietet das britische Unternehmen Core Power. Es entwickelt schwimmende Atomanlagen und will diese vor den US-Küsten verankern. Schwimmende Atomkraftwerke sollen US-Küstenregionen mit Strom versorgen

Auch noch wichtig:

  • Im April will die Telekom Empfänger besser vor bösartigen SMS schützen. Das Unternehmen hat angekündigt, eine Schutzfunktion für die eigenen Kundinnen und Kunden zu installieren. Telekom bringt "SMS-Firewall"

(akn)