Donnerstag: Nvidia mit weiterem Finanzrekord, DeepSeeks neues KI-Modell in Kürze
Mehr KI & weniger GeForce + R2 wird mehrsprachig + Lieferkettengesetz vor Aufweichung + Rekordjahr für Telekom + Fusionskraftwerk für 2031 geplant + #heiseshow
(Bild: gemeinfrei)
Nvidia suhlt sich in Geld. Das liegt vorwiegend an den professionellen KI-Beschleunigern, die dem Hersteller aus den Händen gerissen werden. Zuletzt ging aber nicht alles glatt: Der GeForce-Umsatz sinkt, weil es schlicht kaum GPUs zu kaufen gibt. High-End-Grafikkarten der Ada- und Blackwell-Serien sind praktisch nirgendwo erhältlich. In China plant DeepSeek, den Nachfolger des viel diskutierten KI-Modells R1 bereits in Kürze zu veröffentlichen. Damit spricht die KI wohl mehr Sprachen als nur Englisch. Dabei hilft eine für China untypische Firmenstruktur, denn die KI-Firma setzt nicht auf die traditionellen Hierarchien chinesischer Unternehmen. In Europa will die EU-Kommission den Kompromiss des EU-Lieferkettengesetzes neu verhandeln und hat dafür einen neuen Vorschlag unterbreitet. 80 Prozent der Unternehmen würden damit aus der Transparenzpflicht entlassen, denn die Grenze für kleinere Firmen, die bislang davon befreit sind, würde deutlich angehoben – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
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Weiteres Quartal, weiterer Rekord: Nvidia kratzt zum Abschluss seines Fiskaljahres 2025 an der Umsatzmarke von 40 Milliarden US-Dollar binnen eines einzigen Quartals. Im gesamten Jahreszeitraum vom Februar 2024 bis Ende Januar 2025 setzt die Firma 130,5 Milliarden Dollar um. Davon bleiben 72,9 Milliarden Nettogewinn. Damit macht Nvidia 43-mal mehr Jahres-Nettogewinn als AMD. Intel kann mit seinem Minus nur von solchen Zahlen träumen. Der mit Abstand größte Umsatztreiber sind abermals Nvidias KI-Beschleuniger. Den größten Rückschlag verzeichnet Nvidia bei seinen GeForce-Grafikkarten, deren Umsatz um 22 Prozent sinkt. Nvidia begründet dies mit einem "begrenzten Angebot der Blackwell- und Ada-GPUs", denn High-End-GeForce sind kaum zu bekommen: Nvidia macht 43-mal mehr Jahresgewinn als AMD.
Nvidias KI-Beschleuniger nutzt auch die chinesische KI-Firma DeepSeek, die anscheinend vom aktuellen Hype um das eigene KI-Modell R1 profitieren und den Nachfolger R2 früher als geplant herausgeben will. Denn jetzt wird berichtet, dass DeepSeek R2 ursprünglich für Anfang Mai vorgesehen hatte, aber das neue KI-Modell so früh wie möglich freigeben will. Eine flache Firmenstruktur dürfte dabei helfen, denn DeepSeek organisiert sich anders als chinesische Unternehmen und verzichtet auf traditionelle Hierarchien. Zudem vermeidet DeepSeek den typischen Druck der Tech-Firmen Chinas auf die Mitarbeiter, die teilweise 12 Stunden pro Tag an 6 Tagen der Woche arbeiten, so der Bericht: DeepSeek zieht neues KI-Modell vor und will R2 noch vor Mai freigeben.
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Das EU-Lieferkettengesetz möge später greifen, dann nur noch ein Fünftel der derzeit vorgesehenen Unternehmen betreffen und weniger Informationen zutage fördern. Darum bittet die EU-Kommission. Zur Begründung verweist sie auf den von den EU-Staatschefs beschlossenen Auftrag zu Bürokratieabbau, speziell für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Ziele sind stärkere Resilienz und bessere Wettbewerbsfähigkeit des Europäischen Wirtschaftsraumes. Durch Transparenzpflichten sollen Unternehmen, die beispielsweise von Kinder- oder Zwangsarbeit außerhalb der EU profitieren, zur Rechenschaft gezogen werden können. KMU sind davon bislang ausgenommen, doch mit dem neuen Vorschlag werden deutlich mehr Firmen zu KMU: EU-Kommission will Lieferkettengesetz deutlich aufweichen.
Die Deutsche Telekom AG hat 2024 ihren Umsatz leicht über der Inflationsrate verbessert und dabei Vorsteuer- und Nettogewinn ungefähr verdoppelt. "Ein weiteres Rekordjahr für die Deutsche Telekom", freut sich Vorstandsvorsitzender Tim Höttges. "Wir wachsen in allen Geschäftsbereichen." 2025 soll das nächste Rekordjahr für den deutschen Telekom-Konzern werden. Der Umsatz ist laut Konzernangaben um 3,4 Prozent geklettert, das Vorsteuerergebnis wächst um annähernd 92 Prozent. Nicht ganz ein Viertel ihres Umsatzes erwirtschaftet die Deutsche Telekom AG in Deutschland. Hohen Zuwachs gibt es bei Mobilfunkanschlüssen, wobei dies auch daran liegt, dass neue Autos ab Werk mit eingebautem Mobilfunkmodem ausgeliefert werden: Deutsche Telekom meldet weiteres Rekordjahr.
Voran geht es auch in der Kernfusion: In den vergangenen Wochen haben zwei Forschungsanlagen Rekorde gemeldet. Das Münchener Startup Proxima Fusion stellt gar das Konzept für einen kommerziellen Reaktor vor. Ein Prototyp soll in wenigen Jahren einsatzbereit sein. Wie die beiden Forschungsanlagen in China und Frankreich, die Rekorde gemeldet haben, setzt auch Proxima Fusion auf Fusion mittels magnetischem Einschluss, allerdings auf eine andere Form der Reaktorkammer. Statt wie bei jenen eine Tokamak wollen die Münchener einen Stellarator bauen wie in der Forschungsanlage Wendelstein 7-X des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik. In einigen Jahren soll eine Demonstrationsanlage entstehen mit diesem Stellarator: Proxima Fusion will bis 2031 ein Fusionskraftwerk bauen.
In der heutigen Ausgabe der #heiseshow sprechen wir unter anderem über Starlink, denn Elon Musks Satelliten-Internet-Dienst sieht sich mit neuen Wettbewerbern konfrontiert. Welche Veränderungen bringen mehr Wettbewerb in den Markt für Satelliten-Internet? In Deutschland hat die Bundesverwaltung ihre Ausgaben für Microsoft-Lizenzen erneut erhöht. Das widerspricht früheren Plänen, mehr auf Open-Source-Software zu setzen. Warum gelingt dem Bund der geplante Ausstieg aus der Microsoft-Abhängigkeit nicht? Derweil beginnt Apple, seine KI-Features auf Deutsch auszurollen. Wie schneidet die Qualität der Apple-KI im Vergleich zu anderen Anbietern ab? Das sind die Themen heute um 17 Uhr live in der #heiseshow: Starlink-Konkurrenz, Microsoft-Lizenzen, Apple Intelligence.
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Auch noch wichtig:
- Homeoffice und mobiles Arbeiten sind für manche Mitarbeiter kaum mehr wegzudenken. Unternehmen fällt es schwer, die Schraube zurückzudrehen: Sind Homeoffice und mobiles Arbeiten noch zeitgemäß?
- In Europa wurden im Januar nur etwa halb so viele Tesla verkauft, wie ein Jahr zuvor – obwohl der Markt wieder wächst. Die Börsen reagieren deutlich: Teslas Börsenwert sinkt unter die Billion wegen Absatzrückgang in Europa.
- Seagate hat sich gegenüber britischen Medien zu den Maßnahmen geäußert, die das Unternehmen gegen den Verkauf gebrauchter Festplatten als Neuware unternimmt: Details zu den Ermittlungen des Betrugs mit Seagate-Festplatten.
- Von Diversität, Chancengleichheit und Inklusion will die Regierung Trump nichts mehr hören. Apple-Chef Tim Cook stimmte Aktionäre auf mögliche Änderungen ein: Wegen Trump will Apple Diversitätsprogramme abschaffen.
- Während Korrekturen aus den Windows-Vorschauen in die Release-Builds wandern, hat Microsoft ein neues Problem mit Windows 11 24H2 bestätigt bei dieser Windows-Update-Vorschau: kleine Fehlerkorrekturen, neues Problem mit 24H2.
- Volvo verrät erste technische Details der batterieelektrischen Limousine ES90. Sie soll vor allem beim Laden der Batterie enorm auftrumpfen: Elektroauto Volvo ES90 mit bis zu 350 kW Ladeleistung.
- Am Rand der Milchstraße gibt es überraschend viele hyperschnelle Sterne, die von außerhalb stammen. Sie verraten offenbar ein supermassereiches Schwarzes Loch der Astronomie: Schwarzes Loch in Satellitengalaxie schleudert Sterne in Milchstraße.
- Im Telegram-Kanal ALIEN TXTBASE wurden von Infostealer-Malware erbeute Mailadressen und Passwörter geteilt. Diese Daten sind nun in HIBP integriert: Datenleck-Such-Website Have I Been Pwned um 284 Millionen Accounts aufgestockt.
- Wird das englische Wort für "Rassist" diktiert, transkribiert iOS das unter Umständen zuerst als "Trump". Apple stellt eine Korrektur in Aussicht, denn das ist ein heikler Bug in der iPhone-Diktierfunktion: Aus "Racist" wird kurz "Trump".
- Nachdem Linus Torvalds das Veto von Christoph Hellwig zu Rust-Code im DMA-Mapping-Bereich überstimmt hat, gibt Letzterer nun zwei von sechs Betreuerposten auf: Nach dem Rust-DMA-Streit beim Linux-Kernel zieht sich der Entwickler etwas zurück.
- Eine Malware-Kampagne in GitHub-Repositories hat es auf Bankdaten und Bitcoin-Wallets abgesehen. Der Schadcode wird oft erst zur Build-Zeit ausgeführt: Bösartiger Code in 200 GitHub-Repositories stiehlt knapp 500.000 Euro.
- Es gibt Studien, die ein Ende des Golfstroms vorhersagen. Eine aktuelle Studie aus England kommt zu einem weniger dramatischen Ergebnis: Der Golfstrom wird wohl nicht kollabieren.
(fds)