Klage: Apple Watch soll nicht als "COâ‚‚-neutral" beworben werden

Schon in Deutschland warfen Umweltverbände Apple vor, den Begriff CO₂-Neutralität fehlerhaft zu verwenden. In den USA gibt es eine neue Klage wegen der Watch.

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Apple Watch Ultra

Apple Watch Ultra: Wie öko ist sie wirklich?

(Bild: Apple)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Apple bewirbt seine Apple Watch der letzten beiden Generationen mit der Angabe, diese sei nun bei Verwendung bestimmter Bänder "CO₂-neutral". Selbst den Stromverbrauch des Nutzers will der Konzern mittels "Carbon Offset" kompensieren. Allerdings werden solche Aussagen von Umweltschützern kritisch bewertet und als mögliches Greenwashing kritisiert. Nach einer ähnlichen Klage in Deutschland, die die Deutsche Umwelthilfe (DUH) im vorigen Jahr eingereicht hatte, haben sich nun sieben Apple-Watch-Käufer in Kalifornien zu einer Sammelklage zusammengefunden.

Das Zivilverfahren vor dem Federal Court in San Jose (Dib et al v Apple Inc, U.S. District Court, Northern District of California, No. 25-02043) behauptet, dass Apple drei Varianten der Apple Watch – Series 9, SE und Ultra 2 – fälschlicherweise als "Carbon Neutral" und "umweltfreundlich" bezeichne. Dies sei "falsch und irreführend", so die Kläger nach einem Bericht von Reuters. Die Geräte, die im September 2023 auf den Markt gekommen waren, nutzen unter anderem besagte Carbon Offsets, also Ausgleichsmaßnahmen.

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Die Kläger, die aus Kalifornien, Washington, D.C. sowie Florida stammen, sehen mindestens zwei Projekte, die Apple dabei unterstützt oder durchführen lässt, als problematisch an. Eines davon, "Chyulu Hills" in Kenia, soll in einem Nationalpark liegen, der bereits seit 1983 mit einem Abholzungsverbot belegt ist, ein weiteres, das "Guinan Project" in China, habe bereits vor dem Carbon-Offset-Start im Jahr 2015 "dicht bewaldet" dagestanden. In beiden Fällen seien dort Klimagasreduktionen erfolgt, ohne dass Apple etwas dazu beigetragen habe. "Da die Behauptungen von Apple zur CO₂-Neutralität auf der Wirksamkeit und Legitimität dieser Projekte basieren, sind die Behauptungen von Apple zur CO₂-Neutralität falsch und irreführend", so die Klageschrift.

Die Kläger betonen, dass mittlerweile 70 Prozent der Kunden in den USA und Kanada es als wichtig empfinden, dass Produkte umweltfreundlich nachhaltig sind. Sie hätten, sagen sie, die Geräte nicht erworben, wenn sie "die Wahrheit gewusst" hätten. Die Klage fordert nicht näher bezeichnete Schadenersatzzahlungen plus ein Verbot von Apples Marketingaussagen, dass die Geräte "Carbon Neutral" seien.

In Deutschland klagte die DUH aus ähnlichen Gründen. Apples Aussage sei "ein Marketing-Gag" und täusche Kunden. Konkret bemängelte die DUH, auf welche Kompensationsprojekte Apple dabei genau setzt. Es sei unklar, ob diese den versprochenen Effekt tatsächlich gewährleisten können. Apples sogenannter "Restore Fund" sei "größtenteils intransparent" und liefere keine Informationen zu einer langfristigen Überwachung.

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(bsc)