Ticwatch Atlas: Outdoor-Smartwatch mit Wear OS im Test

Die Ticwatch Atlas hält viel aus, macht aber auch in ziviler Umgebung eine gute Figur. Der Akku hält lange, die App strapaziert unterdessen die Nerven.

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Die Ticwatch Atlas ist draußen zu Hause, das macht schon die Optik klar. Die derzeit etwa 270 Euro teure Smartwatch hat ein widerstandsfähiges Gehäuse aus Edelstahl, Aluminium und Nylon, das Armband besteht aus Fluorkautschuk. Die Standardaufnahme mit 24 Millimeter Breite erschließt der Uhr ein breites Angebot an Armbändern aller Preisklassen. Die Atlas ist eine recht große Uhr und sieht an dünnen Armen arg wuchtig aus. Übermäßig bequem zu tragen ist sie nicht, aber immerhin etwa zwei Millimeter dünner als etwa die Garmin Fenix 8.

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Das Betriebssystem Wear OS stammt von Google, große Änderungen hat Mobvoi, der Hersteller der Ticwatch, nicht vorgenommen. Das ist auch nicht zwingend nötig, Navigation und Gestaltung des Systems sind sattsam bewährt und im Alltag sinnvoll. Die Steuerung mit Touchscreen, dreh- und drückbarer Krone und zweitem Knopf ist ein Kinderspiel, wobei es die zweite Taste nicht unbedingt gebraucht hätte.

Benachrichtigungen von Messengern kann man mit Wear OS nicht nur lesen, sondern auch mit Emojis, Sprachdiktat oder eingetippten Texten beantworten. Letzteres macht auf dem winzigen Uhrendisplay am wenigsten SpaĂź. Die Ticwatch kann dank eingebautem Mikrofon und Lautsprecher auch telefonieren. Das klappt gar nicht so schlecht, auch wenn der Klang etwas blechern und der Lautsprecher in der Uhr nicht besonders laut ist. Im Alltag bleibt die Telefonie per Uhr aber eine Spielerei.

Mit dem Snapdragon W5+ Gen 1 von Qualcomm und 2 GByte RAM läuft die Uhr angenehm flott. Eine Schicht Saphirglas schützt das Display vor Kratzern. Der OLED-Bildschirm selbst ist 1,43 Zoll groß, die maximale Helligkeit beträgt 453 cd/m2. Damit ist die Uhr bequem ablesbar, auch wenn die Sonne scheint. Die Helligkeitsregelung erfolgt automatisch oder manuell in drei Stufen. Allerdings muss man die Uhr immer wieder manuell aufwecken, und das voreingestellte Always-on-Display im Stile einer Digitaluhr ist im "Ultra Low Power"-Modus arg blass. Stellt man das Always-on-Display auf den normalen OLED-Modus um, verkürzt das die Laufzeit deutlich. Mobilfunk unterstützt die Ticwatch ebenso wenig wie WLAN auf anderen Bändern als 2,4 GHz. Jedoch sind Bluetooth, NFC fürs Bezahlen und GPS an Bord.

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