Werbung fĂĽr verschobenes Siri-Feature: Apple in den USA verklagt

Apple wollte seiner Sprachassistentin eigentlich bald mehr Kontext verschaffen. Daraus wird nichts. Ein mittlerweile zurĂĽckgezogener TV-Spot wird nun beklagt.

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Auszug aus Siri-Werbung

Auszug aus gestrichener Siri-Werbung: Leider nur eine Demo.

(Bild: Apple)

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Apples Anwälte bekommen (einmal mehr) mehr zu tun: Der Konzern wird in den Vereinigten Staaten wegen irreführender Werbung für ein Siri-Feature verklagt. Die im September erschienene TV-Reklame (hier auf X zu sehen) hatte mehr Kontext für die Sprachassistentin angekündigt – etwas, was zu diesem Zeitpunkt nicht vorhanden war und bis heute auf sich warten lässt.

In der Klage, von der das Newsportal Axios als Erstes berichtete, heißt es, Apple verstoße zudem gegen das Gebot eines fairen Wettbewerbs. "Die Werbung von Apple hat sowohl das Internet, das Fernsehen als auch andere Kanäle durchdrungen, um bei den Verbrauchern die klare (...) Erwartung zu wecken, dass diese neuen Funktionen bei der Veröffentlichung des [neuen] iPhones verfügbar sein würden."

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Tatsächlich enthält der Spot mit der non-binären britischen Darstellerin Bella Ramsey einen Disclaimer in Textform, der allerdings nicht sehr aussagekräftig ist. Darin heißt es, "einige Funktionen und Sprachen" kämen "über das nächste Jahr". Welche Funktionen das sind, nennt Apple allerdings nicht. Die Werbung habe für viel Aufregung im Markt gesorgt und die Ansicht bei Kunden befördert, dass Apple im KI-Rennen der Gewinner sein könnte, heißt es in der Klage weiter, die in dieser Woche vor dem U.S. District Court in San Jose eingereicht wurde (Case 5:25-cv-02668).

Apple hatte Mitte März einräumen müssen, dass die sogenannte kontextsensitive Siri vermutlich erst im kommenden Jahr erscheint. Doch genau die war in dem Spot beworben worden: Die Schauspielerin traf eine Person und ließ sich von Siri dann mitteilen, wann man diese getroffen habe. "Ich hätte nicht geglaubt, dass Sie sich an mich erinnern." Im Hintergrund läuft die Musik "I am Genius" ("Ich bin ein Genie"), zum Schluss gibt es einen Hinweis auf das damals neue iPhone 16 Pro.

Apple kommentierte die Klage zunächst nicht. Sie wurde von betroffenen Kunden eingereicht und wird von der Clarkson Law Firm begleitet, die bereits Google und OpenAI wegen ihrer KI-Praktiklen verklagt hatte. Die Anwälte möchten, dass das Gericht eine Sammelklage erlaubt. Es könnte für Apple – zumindest theoretisch – um Millionen Dollar an Schadenersatzzahlungen gehen. Auf seiner Website hat Apple bereits diverse Disclaimer zu den noch fehlenden Funktionen eingebaut, schreibt nun, dass sich Teile der Funktionen weiter in Entwicklung befinden.

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(bsc)