Siri-Treffen bei Apple: Manager räumt Fehler ein, zeigt unfertige Features
Apples Verschiebung wichtiger Apple-Intelligence-Features fĂĽr Siri sorgt intern fĂĽr Verstimmungen. Nun leakte auch noch ein All-Hands-Treffen.

Werbung fĂĽr Siri mit Apple Intelligence: Auf das Sternchen kommt es an.
(Bild: Screenshot Apple.com)
Ein Treffen, in dem sich ein zuständiger Apple-Manager über die aktuellen KI-Probleme bei Siri erregt, ist zur Finanznachrichtenagentur Bloomberg durchgedrungen. Robby Walker, seines Zeichens Senior Director für die "Siri Experience", soll sich bei dem "All-Hands" in scharfen Worten zum aktuellen Zustand der (noch nicht) kontextsensitiven Sprachassistentin geäußert haben. Die Verzögerungen bei zentralen Features seien "hässlich und peinlich", sagte er laut dem Bericht. Schlimmer gemacht habe dies noch, dass Apple die Funktionen vorab beworben habe. Ein entsprechendes Reklamevideo mit einer Schauspielerin wurde inzwischen zurückgezogen, auf X kann es allerdings noch begutachtet werden.
Andere Projekte kommen in die Quere
Das Treffen soll alle Mitarbeiter der Siri-Abteilung bei Apple umfasst haben. Man befinde sich derzeit in einer "schlimmen Periode", so Walker. Demnach ist sogar noch unklar, wann die Features – von Apple nun in Disclaimern für ein "künftiges Softwareupdate" angekündigt – überhaupt kommen. Walker zufolge seien seine Mitarbeiter "sauer und enttäuscht", einige hätten Burn-out und es sei ihnen peinlich, dass es zu der Verzögerung kam. Ursprünglich sollten die Funktionen – neben einem persönlichen Kontext für Siri auch noch die Steuerung von Apps per Sprache sowie die Erkennung von Bildschirminhalten – mit iOS 18.5 erscheinen.
Dennoch lobte Walker sein Team, es habe "unglaublich beeindruckende" Funktionen entwickelt und er werde dafür sorgen, dass Apple den "industrieführenden virtuellen Assistenten" an Kunden liefere. Der Siri-Manager teilte außerdem mit, schlimmer soll die Sache gemacht haben, dass Apples Marketingkommunikation darauf bestanden hatte, die Funktionen zu bewerben. Apple zielt jetzt auf iOS 19 ab, aber es ist unklar, ob es auch dann soweit ist – die erste Version wird im September erwartet. Die Siri-Abteilung hat demnach auch noch andere "Commitments" bei anderen Projekten, die man halten werde. Entsprechend können diese Funktionen – etwa für neue Hard- und Software – vorgezogen werden, man entscheide hier "von Fall zu Fall".
Funktionen arbeiten nur in 80 Prozent der Fälle
Die Kunden wollten eine insgesamt "voll abgerundete Siri". Walker gab an, man übernehme als Management die volle persönliche Verantwortung – nicht nur er, sondern auch KI-Chef John Giannandrea und Softwareboss Craig Federighi sowie andere hohe Manager. Walker zufolge sind die Funktion zum Teil schon umgesetzt, arbeiten aber nur bis zu maximal 80 Prozent der Zeit korrekt. Die Prozente müssten hoch. Die Mitarbeiter hätten "Herz und Seele" in die Funktionen gesteckt. Walker zeigte bei dem All-Hands auch einige der Funktionen, fand etwa einen Führerschein in seiner Fotodatenbank mit Siri oder ein bestimmtes Foto eines Kindes.
Zudem manipulierte er eine App direkt per Sprache, setzte einen Inhalt in eine E-Mail ein und ergänzte Empfänger. Seine Mitarbeiter sollten "stolz auf innovative Arbeiten" sein. Walker zufolge seien die Mitarbeiter nun "erleichtert", dass Apple die Verschiebung angekündigt hat, auch wenn einige peinlich berührt seien. "Es ist normal, dass man sich so fühlt." Apple wolle weiterhin "den weltbesten virtuellen Assistenten" ausliefern. Daran arbeitet das Unternehmen allerdings bereits seit 2011.
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(bsc)