Dienstag: Wirbel um Digitalstrategie der Bahn, Kriegspläne in Signal-Gruppenchat
Bahn streicht bei Digitalstrategie + Geheiminformationen in Gruppenchat + Starliner-Testflug nötig + Einspruch von Amazon abgewiesen + Yahoo verkauft TechCrunch
(Bild: anw / heise online)
Die Digitalstrategie der Deutschen Bahn soll den Zugverkehr in Deutschland modernisieren und für die Zukunft fit machen. Auf einer nicht öffentlichen Veranstaltung verkündet die Bahn nun Einschnitte bei ihrem Digitalisierungsprojekt. Das enthüllen interne Aufnahmen. Im Konzern sorgt das für Jobängste und Unsicherheit. Vor den US-Militärschlägen gegen den Jemen haben sich hohe US-Regierungsvertreter in einer Signal-Gruppe dazu ausgetauscht. Dort waren sie aber nicht unter sich. Die Teilnehmenden könnten gleich gegen mehrere Gesetze verstoßen haben. Und Boeing muss nach dem Debakel zuletzt möglicherweise einen weiteren Starliner-Testflug durchführen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Videos by heise
Der Modernisierungsbedarf ist gewaltig. Seit Jahren hat die Deutsche Bahn mit einem maroden Schienennetz, veralteten Stellwerken und unpünktlichen Zügen zu kämpfen. Das Projekt "Digitale Schiene Deutschland" (DSD) der Deutschen Bahn soll Abhilfe schaffen. Jetzt kommt es bei zwei Teilprojekten aber wohl zu größeren Umstrukturierungen. heise online liegt die Audioaufnahme einer internen Veranstaltung der Deutschen Bahn vom 20. März vor. Darin kündigte der bisherige Leiter der Abteilung Digitalisierung Bahnsystem (DBS) an, dass der Teilbereich bis zum 1. August 2025 in der bisherigen Form aufgelöst wird. Diese Nachricht sorgt in der Belegschaft für erhebliche Verunsicherung und Furcht vor betriebsbedingten Kündigungen. Interne Aufnahmen enthüllen: Bahn streicht bei der Digitalstrategie
In einem Gruppenchat im Messengerdienst Signal haben hochrangige Vertreter der US-Regierung geheime Informationen zu US-Angriffen auf den Jemen ausgetauscht. Offenbar konnte unabsichtlich auch Jeffrey Goldberg, Chefredakteur des US-Magazins The Atlantic, mitlesen. Er machte dies am Montagabend publik. Der Fall ist besonders heikel, weil Goldberg womöglich gleich mehrere Gesetzesverstöße der teilnehmenden Regierungsvertreter um Vizepräsident JD Vance, Verteidigungsminister Pete Hegseth und Finanzminister Scott Bessent dokumentiert hat. US-Minister besprechen auf Signal Militärschläge im Jemen – Journalist liest mit
Bereits im Jahr 2017 sollte Boeing mit regulären bemannten Flügen zur Internationalen Raumstation ISS beginnen. Doch wegen Verzögerungen bei der Entwicklung verschob das Unternehmen mehrfach den Erstflug. Als es 2019 dann so weit war, zündeten wegen eines Softwarefehlers die Triebwerke nicht zur rechten Zeit, und der Starliner kam nicht bis zur Raumstation. Im Juni vergangenen Jahres dann der erste bemannte Flug zur ISS. Geplant war, dass die beiden US-Astronauten fünf Tage auf der Station bleiben. Aufgrund von Problemen mussten sie jedoch mehrere Monate im All bleiben und sind erst vergangene Woche zur Erde zurückgekehrt. Der Fall sorgte für große mediale Aufmerksamkeit. Die US-Raumfahrtbehörde NASA möchte Boeings Raumfähre trotz des Debakels wieder zur Station schicken. Doch Boeing muss möglicherweise weiteren Starliner-Testflug durchführen
Die luxemburgische Datenschutzbehörde CNPD verhängte im Jahr 2021 eine Geldbuße in Höhe von 746 Millionen Euro gegen den US-Konzern Amazon wegen Verstößen gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Anstoß nahmen die Datenschützer vor allem an Amazons Werbe-Targeting. Nach Ansicht der CNPD hat Amazon die erforderliche Einwilligung der Nutzer nicht eingeholt. Amazon legte Einspruch ein, scheiterte jetzt aber vor dem Verwaltungsgericht Luxemburgs mit der Beschwerde. DSGVO-Verstoß: Luxemburger Gericht bestätigt Rekordstrafe für Amazon
Das beliebte US-Techportal TechCrunch ist 2005 gegründet worden. Seit der Übernahme durch AOL im Jahr 2010 hat die Online-Plattform zahlreiche Eigentümerwechsel erlebt. Im Jahr 2015 übernahm der US-amerikanische Telekommunikationskonzern Verizon AOL und zwei Jahre später Yahoo. Er fügte TechCrunch, Engadget, Yahoo Sports und andere Websites in eine neue Abteilung namens Oath ein, die später zu Verizon Media wurde. Im Jahr 2021 verkaufte Verizon seine Mediensparte für fünf Milliarden US-Dollar an den US-Investor Apollo Global Management, der sie wieder in Yahoo umbenannte. Jetzt erlebt TechCrunch erneut einen Besitzerwechsel. Neuer Eigentümer wird die Private-Equity-Firma Regent, die schon PCWorld, Macworld und TechAdvisor gekauft hat. Yahoo trennt sich von TechCrunch
Auch noch wichtig:
- Im April 2025 soll eine neue Version von "DirectX Raytracing" von Microsoft fĂĽr Entwickler erscheinen, die an zwei Stufen in der Grafik-Pipeline neue Funktionen fĂĽr mehr Tempo standardisiert. Microsoft will Raytracing in Spielen mit DXR 1.2 deutlich beschleunigen
- Bereits Ende Februar hat Mindfactory ein Eigenverwaltungsverfahren eingeleitet. Jetzt soll es wieder rund laufen beim Hardware-Händler. Mindfactory bestätigt Insolvenz – Betrieb kehrt zur Normalität zurück
- Die Bundesnetzagentur hat nun offiziell beschlossen, im Jahr 2025 auslaufende Nutzungsrechte für Mobilfunkfrequenzen zu verlängern. 1&1 soll Zugang zu 800 MHz erhalten. Beschlossen: Bundesnetzagentur verlängert Nutzungsrechte für Mobilfunkfrequenzen
- Palantir ist bei der Polizei Bayern im Echtbetrieb. Der Bundesrat fordert den bundesweiten Einsatz der Datenanalyseplattform als Interimslösung ein. Palantir als Interimslösung: Bundesrat fordert schnellen Einsatz für die Polizei
- Der Webhoster Host Europe hat eine Migration der Mailpostfächer angekündigt. Kunden erwarten Mehrkosten und die Nutzung von Microsoft-Diensten. Host Europe stellt Mailpostfächer um: Es drohen Mehrkosten
- Freelancer in Deutschland konnten im Schnitt ihre Stundensätze steigern. Die Bedenken um Altersvorsorge und Auftragslage steigen aber ebenfalls. Freelancer: Die Stundensätze steigen, die Mulmigkeit auch
- Nach der Covid-Pandemie ist Heimarbeit etabliert – bei großen Unterschieden zwischen den Branchen. Das zeigen Daten einer Ifo-Befragung von Unternehmen. Work from Home: Ein Viertel Heimarbeit hat sich etabliert
- ReactOS ist in Version 0.4.15 erschienen. Das als Alternative zu Windows XP entwickelte Betriebssystem bringt diverse Fehlerbehebungen und Verbesserungen mit. ReactOS 0.4.15: Windows-XP-Alternative mit vielen Korrekturen
- Die Elektrofahrzeuge von General Motors haben nur noch eigene Software. Händler, die in den USA CarPlay dennoch einbauten, bekamen einen Rüffel. General Motors gegen CarPlay: US-Händler dürfen Apple-Technik nicht nachrüsten
- Nachdem dem Genanalyse-Unternehmen 23andme Millionen Kundendaten entwendet wurden, sollte die Firma verkauft werden – erfolglos. Nun soll ein Gericht helfen. User können Daten löschen. 23andme beantragt Insolvenzschutz, zielt auf Verkauf: Hinweis auf Datenlöschung
- Wird die elektronische Patientenakte bald in ganz Deutschland befĂĽllt? Das Bundesgesundheitsministerium hofft es zumindest und kĂĽndigt einen Rollout-Plan an. Elektronische Patientenakte: Ministerium hofft auf bundesweiten Rollout ab April
(akn)