Dienstag: Wirbel um Digitalstrategie der Bahn, Kriegspläne in Signal-Gruppenchat

Bahn streicht bei Digitalstrategie + Geheiminformationen in Gruppenchat + Starliner-Testflug nötig + Einspruch von Amazon abgewiesen + Yahoo verkauft TechCrunch

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Schienen und Oberleitungen am Hauptbahnhof Bremen, dazu Text: DIENSTAG Deutsche Bahn, US-Militärschläge, Boeing-Starliner, Amazon & TechCrunch

(Bild: anw / heise online)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Die Digitalstrategie der Deutschen Bahn soll den Zugverkehr in Deutschland modernisieren und für die Zukunft fit machen. Auf einer nicht öffentlichen Veranstaltung verkündet die Bahn nun Einschnitte bei ihrem Digitalisierungsprojekt. Das enthüllen interne Aufnahmen. Im Konzern sorgt das für Jobängste und Unsicherheit. Vor den US-Militärschlägen gegen den Jemen haben sich hohe US-Regierungsvertreter in einer Signal-Gruppe dazu ausgetauscht. Dort waren sie aber nicht unter sich. Die Teilnehmenden könnten gleich gegen mehrere Gesetze verstoßen haben. Und Boeing muss nach dem Debakel zuletzt möglicherweise einen weiteren Starliner-Testflug durchführen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

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Der Modernisierungsbedarf ist gewaltig. Seit Jahren hat die Deutsche Bahn mit einem maroden Schienennetz, veralteten Stellwerken und unpünktlichen Zügen zu kämpfen. Das Projekt "Digitale Schiene Deutschland" (DSD) der Deutschen Bahn soll Abhilfe schaffen. Jetzt kommt es bei zwei Teilprojekten aber wohl zu größeren Umstrukturierungen. heise online liegt die Audioaufnahme einer internen Veranstaltung der Deutschen Bahn vom 20. März vor. Darin kündigte der bisherige Leiter der Abteilung Digitalisierung Bahnsystem (DBS) an, dass der Teilbereich bis zum 1. August 2025 in der bisherigen Form aufgelöst wird. Diese Nachricht sorgt in der Belegschaft für erhebliche Verunsicherung und Furcht vor betriebsbedingten Kündigungen. Interne Aufnahmen enthüllen: Bahn streicht bei der Digitalstrategie

In einem Gruppenchat im Messengerdienst Signal haben hochrangige Vertreter der US-Regierung geheime Informationen zu US-Angriffen auf den Jemen ausgetauscht. Offenbar konnte unabsichtlich auch Jeffrey Goldberg, Chefredakteur des US-Magazins The Atlantic, mitlesen. Er machte dies am Montagabend publik. Der Fall ist besonders heikel, weil Goldberg womöglich gleich mehrere Gesetzesverstöße der teilnehmenden Regierungsvertreter um Vizepräsident JD Vance, Verteidigungsminister Pete Hegseth und Finanzminister Scott Bessent dokumentiert hat. US-Minister besprechen auf Signal Militärschläge im Jemen – Journalist liest mit

Bereits im Jahr 2017 sollte Boeing mit regulären bemannten Flügen zur Internationalen Raumstation ISS beginnen. Doch wegen Verzögerungen bei der Entwicklung verschob das Unternehmen mehrfach den Erstflug. Als es 2019 dann so weit war, zündeten wegen eines Softwarefehlers die Triebwerke nicht zur rechten Zeit, und der Starliner kam nicht bis zur Raumstation. Im Juni vergangenen Jahres dann der erste bemannte Flug zur ISS. Geplant war, dass die beiden US-Astronauten fünf Tage auf der Station bleiben. Aufgrund von Problemen mussten sie jedoch mehrere Monate im All bleiben und sind erst vergangene Woche zur Erde zurückgekehrt. Der Fall sorgte für große mediale Aufmerksamkeit. Die US-Raumfahrtbehörde NASA möchte Boeings Raumfähre trotz des Debakels wieder zur Station schicken. Doch Boeing muss möglicherweise weiteren Starliner-Testflug durchführen

Die luxemburgische Datenschutzbehörde CNPD verhängte im Jahr 2021 eine Geldbuße in Höhe von 746 Millionen Euro gegen den US-Konzern Amazon wegen Verstößen gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Anstoß nahmen die Datenschützer vor allem an Amazons Werbe-Targeting. Nach Ansicht der CNPD hat Amazon die erforderliche Einwilligung der Nutzer nicht eingeholt. Amazon legte Einspruch ein, scheiterte jetzt aber vor dem Verwaltungsgericht Luxemburgs mit der Beschwerde. DSGVO-Verstoß: Luxemburger Gericht bestätigt Rekordstrafe für Amazon

Das beliebte US-Techportal TechCrunch ist 2005 gegründet worden. Seit der Übernahme durch AOL im Jahr 2010 hat die Online-Plattform zahlreiche Eigentümerwechsel erlebt. Im Jahr 2015 übernahm der US-amerikanische Telekommunikationskonzern Verizon AOL und zwei Jahre später Yahoo. Er fügte TechCrunch, Engadget, Yahoo Sports und andere Websites in eine neue Abteilung namens Oath ein, die später zu Verizon Media wurde. Im Jahr 2021 verkaufte Verizon seine Mediensparte für fünf Milliarden US-Dollar an den US-Investor Apollo Global Management, der sie wieder in Yahoo umbenannte. Jetzt erlebt TechCrunch erneut einen Besitzerwechsel. Neuer Eigentümer wird die Private-Equity-Firma Regent, die schon PCWorld, Macworld und TechAdvisor gekauft hat. Yahoo trennt sich von TechCrunch

Auch noch wichtig:

(akn)