In Teams & Co.: US-Regierung lässt angeblich KI intern nach Trump-Kritik fahnden
Staatsbedienstete in den USA sind laut einem Bericht gewarnt worden, dass die Regierung mithilfe von KI in internen Kommunikationskanälen nach Kritik fahndet.
(Bild: DanielJohn/Shutterstock.com)
Mindestens einigen Staatsbediensteten in den USA ist von der neuen Regierung erklärt worden, dass KI-Technik eingesetzt wird, um in internen Kommunikationskanälen nach Kritik an Donald Trump und seiner Agenda zu fahnden. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf mehrere anonyme Quellen. Ob derartige Technik tatsächlich so wie beschrieben eingesetzt wird, ließ sich demnach nicht überprüfen, Anfragen wurden nicht beantwortet. Reuters hat derweil weitere Hinweise auf fragwürdige Praktiken bekommen. So soll der Krypto-Messenger Signal auch bei Elon Musks Department of Government Efficiency (DOGE) umfangreich genutzt werden, so wie Google Docs für die Arbeit an Dokumenten.
Kontrolle von Teams & Co.
Dass Musks Abteilung beim vorgeblichen Bürokratieabbau umfangreich auf KI-Technik setzt, ist nicht neu. Laut den bisherigen Berichten ging es dabei aber vor allem darum, Sparpotenzial zu identifizieren und manuelle Arbeit zu automatisieren. Sollten damit tatsächlich intern Meinungsäußerungen kontrolliert werden, wäre das etwas anderes. Betroffen ist dem Bericht zufolge die US-Umweltschutzbehörde EPA, der zwei Drittel des Budgets gestrichen werden sollen. Einigen hochrangigen Angestellten sei gesagt worden, dass das Team von Elon Musk dort eine KI einführt, um nach Kritik nicht nur an Donald Trump, sondern auch an Musk selbst zu fahnden. Kontrolliert würden beispielsweise Chats in Microsoft Teams.
Videos by heise
Nach der Veröffentlichung des Berichts hat die EPA laut Reuters eingestanden, dass KI eingesetzt würde, um die Arbeit zu optimieren und effektiver zu machen. Auf die Frage, ob damit Angestellte überwacht würden, sei sie nicht eingegangen. Laut den Quellen der Nachrichtenagentur wird die Technik auch eingesetzt, um Angestellte zu finden, deren Arbeit nicht zu den Zielen der Regierung passt. Ein Manager habe seinen Angestellten gesagt, "seid vorsichtig, was ihr sagt, was ihr schreibt und was ihr macht." Dabei geriert sich Musk nicht nur bei seinem Kurznachrichtendienst X immer wieder als Verfechter absoluter freier Meinungsäußerung.
Zu dem mindestens problematischen Einsatz von KI bei US-Behörden kommt dem Bericht zufolge der verbreitete Rückgriff auf Signal bei DOGE. Der Messenger steht seit Tagen im Fokus der US-Öffentlichkeit, weil in der Regierung darüber geheime Informationen ausgetauscht wurden. Ob das bei DOGE auch der Fall ist, ist unklar, gesetzeswidrig wäre es aber auch, wenn mittels der sich selbst löschenden Nachrichten Archivierungsvorgaben umgangen werden. Kritik gibt es laut Reuters auch daran, dass Angestellte von DOGE simultan über Google Docs an Dokumenten arbeiten, statt diese über den umständlicheren Weg mit jeweils einzelnen Kopien weiterzuentwickeln.
(mho)