Dank Apple: RCS-Versand in den USA stark gestiegen
Seit Jahren versuchte Google, Apple zum Einsatz des SMS-Nachfolgers Rich Communication Services zu bewegen. Das trägt nun Früchte.
Kommunikation erwĂĽnscht: iOS und Android mit RCS vereint.
(Bild: Tada Images / Shutterstock.com)
Seit iOS 18 ist es erstmals möglich, mit Apples Nachrichten-App auf dem iPhone nicht nur SMS, MMS und iMessage-Botschaften zu versenden und zu empfangen, sondern erstmals auch Nachrichten nach dem Rich-Communication-Services-Standard, kurz RCS – wenn auch anfangs nicht bei allen deutschen Carriern. Apples Entscheidung, für die unter anderem Google viele Jahre Lobbyarbeit gemacht hatte, scheint sich für die Durchsetzung der Technik nun auszuzahlen.
"Messaging-Standard fĂĽr Android und iOS"
Wie Apple in dieser Woche mitteilte, werden allein in den Vereinigten Staaten von Amerika nun täglich eine Milliarde RCS-Botschaften verschickt. Errechnet wurde das im Mittelwert auf 28 Tage. "Das bedeutet, dass mehr Menschen hochwertige Fotos und Videos senden und Personen zum Gruppenchat hinzufügen können, ohne dass dieser unterbrochen wird", schreibt der Internetriese. Man habe sich in den letzten paar Jahren darauf konzentriert, Menschen besser in Verbindung miteinander zu bringen, "egal welches Telefon sie haben". Deshalb habe man versucht, RCS zum "Messaging-Standard für Android und iOS" zu machen.
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Google sieht seine Bemühungen nun bestätigt, auch wenn die Funktionalität noch nicht vollständig verteilt wurde. So kommt eine allgemeine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, die es bei iMessage von Anfang an gab, erst später. Auch andere nützliche Funktionen, darunter das nachträgliche Editieren und Zurückrufen von Botschaften, kommen erst mit RCS Universal Profile 3.0, das frühestens mit iOS 19 im Herbst erscheinen dürfte.
Fehlende Features, die Google schon hat
Der fehlende Schutz durch Ende-zu-Ende-Kryptierung bedeutet, dass Netzbetreiber und andere Organisationen mit Zugriff auf das Mobilfunknetz auf RCS ähnlich leichten Zugriff haben wie auf die komplett unverschlüsselte SMS. Google bietet zwischen Android-Geräten hingegen dank eigener Infrastruktur RCS-Verschlüsselung bereits an.
Weiterhin sind RCS-Botschaften in der Nachrichten-App genauso wie SMS und MMS in einer speziellen Farbe – den berühmten "Green Bubbles" – gehalten. Nur Apples iMessage-Nachrichten bekommen die bekannte blaue Färbung, sodass Nutzer nach wie vor sehen, wer ein iPhone (oder ein iPad, eine Apple Watch oder einen Mac) hat und wer nicht. Das dürfte sich wohl auch nicht ändern.
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(bsc)