Foxconn mit Rekordquartal dank KI-Servern, Wachstum 2025 aber etwas gedämpft
Die Nachfrage nach KI-Servern lässt bei Foxconn die Kassen klingeln und das Geschäft mit E-Autos kommt voran. Doch Währungsschwankungen trüben die Prognose.
(Bild: Konstantin Yolshin/Shutterstock.com)
Foxconn hat seinen Nettogewinn in den ersten drei Monaten dieses Jahres gegenüber 2024 fast verdoppelt, wobei der Umsatz im Jahresabstand um 24 Prozent gewachsen ist. Der weltgrößte Hersteller elektronischer Produkte hat dies überwiegend künstlicher Intelligenz (KI) zu verdanken, denn die Nachfrage nach entsprechenden Servern lässt nicht nach. Das Geschäft mit Elektroautos kommt auch langsam in Fahrt, aber der Ausblick auf das Gesamtjahr ist aufgrund der geopolitischen Lage und Währungsschwankungen etwas verhaltener als zuvor.
Schon im März hatte Foxconn erklärt, dass Trumps Zölle den Tech-Giganten "große Kopfschmerzen" bereiten. Aufgrund der teilweise sprunghaften und unvorhersehbaren Politik der neuen US-Regierung unter Donald Trump sei es "sehr, sehr schwer vorherzusagen, wie sich die Dinge im nächsten Jahr entwickeln werden", hatte Young Liu, Vorstandsvorsitzender des taiwanischen Konzerns, damals zu Protokoll gegeben. Dazu kommt ein erstarkter Taiwan-Dollar, der die Einnahmen im dementsprechend schwächeren US-Dollar sinken lässt.
Foxconn erwartet 2025 deutliches Wachstum
Immerhin erwartet Foxconn, formal die "Hon Hai Technology Group", in diesem Jahr ein "signifikantes Wachstum", war zuvor aber noch von einem "starken Wachstum" 2025 ausgegangen. Im ersten Quartal war davon wenig zu spüren, denn der Konzern konnte den Umsatz gegenüber demselben Zeitraum des Vorjahres um 24 Prozent, den Betriebsgewinn um 27 Prozent und den Nettogewinn sogar um 91 Prozent steigern. Der Quartalsumsatz von umgerechnet 48,7 Milliarden Euro stellt einen neuen Rekord für das Unternehmen dar. Auch für das laufende zweite Quartal, traditionell eine eher schwächere Phase im Jahr, geht Foxconn von deutlichem Wachstum aus. Dies ist laut Firmenangabe den Produktsegmenten Cloud und Netzwerk sowie den Komponenten zu verdanken.
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Dabei helfen soll auch die internationale Ausrichtung des taiwanischen Konzerns, der mittlerweile in 24 verschiedenen Ländern produziert. Neben Asien als Basis verweist Foxconn auf über 50 Standorte auf den amerikanischen Kontinenten sowie jeweils mehr als 10 Standorte in Europa und in Indien. Insgesamt gibt es demnach 233 Produktionsstandorte weltweit. Dazu gehören auch die USA, denn dort bauen Foxconn und Wistron Fabriken zur Herstellung von Nvidia-Servern. Dies wurde allerdings schon vor der Machtübernahme von Trump angestoßen und ist keine Reaktion auf dessen Zollpolitik.
Foxconns E-Autos fĂĽr Mitsubishi
Foxconn-Vorsitz Liu zeigte sich zudem positiv hinsichtlich der Kooperation mit Mitsubishi hinsichtlich Elektroautos. Erst letzte Woche wurde mit dem japanischen Konzern vereinbart, dass Foxconn ein E-Automodell für Mitsubishi entwickeln und fertigen wird. Liu erwartet, Mitsubishi beim Verkauf dieses Modells in Australien und Ozeanien zu unterstützen. Das sei ein wichtiger Meilenstein für das E-Auto-Geschäft Foxconns. Liu hofft auf weitere Kooperation dieser Art mit anderen Automarken, bestätigte laut Reuters aber lediglich Gespräche mit anderen japanischen Autoherstellern und wollte diese nicht benennen.
Die Börse reagierte positiv auf die Entwicklungen bei Foxconn. Der Aktienkurs des Konzerns ist seit Jahresbeginn um über 11 Prozent gefallen, was überwiegend auf Trumps Zollpolitik zurückzuführen war. Doch jetzt hat das Papier 2,6 Prozent an Wert gewonnen.
(fds)