Nach Aufforderung von Richterin: Apple gibt "Fortnite" im US-App-Store frei
Hohe Manager von Apple hätten im Gericht antanzen müssen: Nach der Warnung einer Richterin gab Apple nun doch "Fortnite" mit Web-Zahlung in den USA frei.
"Fortnite" auf einem Handy: Jahrelanger Konflikt zwischen Epic Games und Apple.
(Bild: Ascannio/Shutterstock.com)
Fast fünf Jahre nachdem Apple "Fortnite" erstmals aus dem amerikanischen App Store verbannt hatte, ist der immer noch populäre Shooter zurück, wie es auf dem offiziellen X-Account hieß: Der iPhone-Hersteller setzte in der Nacht zum Mittwoch eine Aufforderung einer US-Richterin um, die dieser in dieser Woche nochmals Nachdruck verliehen hatte. Damit lässt sich "Fortnite" nicht nur in der Europäischen Union im Rahmen des Epic Games Store für iOS – einem sogenannten alternativen App-Marketplace – zocken, sondern auch wieder in Epics Heimat. Wichtigste Neuerung für den Spielekonzern: Er darf nun Zahlungen via Web abwickeln – und Apple darf diese nicht behindern und auch keine "Scare Screens" platzieren.
Richterin wollte Manager vorfĂĽhren lassen
Epic-Boss Tim Sweeney bedankte sich "bei allen", die die "Bemühungen für offenen mobilen Wettbewerb" unterstützt hätten. Zuletzt hatte Spotify in Form eines "Amicus Brief" für Epic Games insistiert, dass die Freigabe der Web-Zahlungen bei dem Streamingdienst neue Möglichkeiten für günstigere Produkte eröffnet habe. Aktuell ist noch unklar, warum Apple sich nun doch entschied, "Fortnite" in den US-App-Store zu lassen. Eigentlich war Epic Games USA der Entwickleraccount gesperrt worden – schon vor bald fünf Jahren. Apple insistierte, auch das Einreichen durch die Niederlassung Epic Games Schweden sei nicht erlaubt.
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Die in dem Verfahren zuständige Richterin, Judge Yvonne Gonzalez Rogers vom United States District Court for the Northern District of California, hatte auf eine Beschwerde von Epic Games, dass Apple die App nicht zulassen wollte – und dies über mehrere Wochen nicht tat – mit einer weiteren Anordnung reagiert. Darin machte sie deutlich, dass sie glaube, dass Apple ihre "Aufgaben" umsetzen kann, ohne dass es nochmals zu einer Anhörung oder einem Briefing kommen müsse. Für den Fall, dass das nicht geschieht, wollte Gonzalez Rogers die verantwortlichen Apple-Manager vor Gericht vorführen – bereits am 27. Mai. Dies hätten wahrscheinlich Dienstechef Eddy Cue oder App-Store-Boss Phil Schiller sein müssen.
Was "Fortnite" im US-App-Store bedeutet
Die Freigabe von "Fortnite" im US-App-Store erlaubt es nun, die App in den Vereinigten Staaten wieder normal über Apples Plattform zu installieren. Eine Verwendung der App ist ebenfalls wie gewohnt möglich. Möchte man In-App-Käufe tätigen, geschieht dies nun aber nicht mehr über Apples Plattform – wo der Konzern bis zu 30 Prozent Provision erhält –, sondern via Verweis ins Web, wo das Geld direkt an Epic fließt. Da dies Apples lukratives Geschäftsmodell bedroht, wollte Apple dies unbedingt verhindern.
In der Europäischen Union läuft es etwas anders: Hier installiert man entweder den AltStore oder Epics eigenen Spieleladen, um "Fortnite" auf das Gerät zu bekommen. Diese Anwendungen kontrolliert Apple dann nur noch oberflächlich auf ihre Sicherheit.
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(bsc)