KI-Update: KI-Roboterträume, Google I/O, KI-Coding Agent, Polizei will KI-Hilfe

Das "KI-Update" liefert werktäglich eine Zusammenfassung der wichtigsten KI-Entwicklungen.

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Inhaltsverzeichnis

Nvidia, der Chiphersteller, treibt die Entwicklung intelligenter Robotersysteme mit einem überarbeiteten Foundation-Modell für humanoide Roboter voran. Das neue System "GR00T-Dreams" funktioniert wie eine "Traummaschine": Es erzeugt aus einem einzelnen Bild komplette Videos, die zeigen, wie ein Roboter neue Aufgaben in unbekannten Umgebungen ausführen könnte. Aus diesen synthetischen Daten extrahiert das System dann komprimierte Aktions-Tokens, die dem Roboter neue Verhaltensweisen beibringen.

Der entscheidende Vorteil: Während reale Roboter nur begrenzt Trainingsdaten liefern können, erzeugt GR00T-Dreams praktisch unbegrenzte Mengen. Das Training des Modells gelang laut Nvidia in nur 36 Stunden statt der üblichen drei Monate. Erste Anwender sind Unternehmen wie AeiRobot, Foxlink und NEURA Robotics, die industrielle Abläufe flexibler gestalten wollen.

Google, der Internetkonzern, hat auf seiner Entwicklerkonferenz I/O zum dritten Jahr in Folge KI in den Mittelpunkt gestellt. Das neue Modell Gemini 2.5 soll durch drei Hauptmerkmale glänzen: Es wird intelligenter durch ein neues Reasoning-Modell namens Deep Think, agentisch durch die Fähigkeit, selbstständig Aufgaben zu übernehmen (Project Mariner), und persönlicher, indem es sich mehr Nutzerdaten merkt – etwa um E-Mails im eigenen Schreibstil zu verfassen.

Bemerkenswert ist auch Googles Rückkehr ins Brillengeschäft. Anders als die erste, wenig erfolgreiche Generation von 2013, sieht die neue KI-Brille wie eine gewöhnliche Brille aus. Sie soll dank Android XR und Gemini die Umgebung analysieren können und verfügt optional über ein Display für Nachrichten oder Wegbeschreibungen. Ein Veröffentlichungsdatum wurde noch nicht genannt.

Microsoft, der Softwarekonzern, erweitert seinen GitHub Copilot um agentische KI Fähigkeiten. Der neue Coding Agent kann eigenständig zugewiesene Aufgaben erledigen und anschließend seine Arbeit zur Überprüfung vorlegen. Er fügt nicht nur neue Funktionen hinzu oder behebt Fehler, sondern kann auch Tests erweitern, Code umstrukturieren und Dokumentationen verbessern.

Der Agent startet eine virtuelle Maschine, lädt das Repository herunter und richtet die Entwicklungsumgebung selbstständig ein. Er kann sogar mit Bildschirmfotos interagieren – wenn ein Entwickler einen Fehler per Screenshot dokumentiert, analysiert die KI das Bild und versteht das Problem. Der Dienst steht derzeit für Copilot Enterprise und Copilot Pro Plus Kunden zur Verfügung.

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Auf dem Europäischen Polizeikongress in Berlin forderte Thomas-Gabriel Rüdiger, Cyberkriminologe an der Hochschule der Polizei Brandenburg, einfachere Online-Anzeigen für Internetkriminalität. Die daraus resultierende Flut an Anzeigen könnte durch KI bewältigt werden, die perspektivisch 40 bis 50 Prozent der polizeilichen Arbeit automatisiert erledigen könnte – etwa durch Erstellung von Ermittlungsakten und Vernehmungsprotokollen.

Stephan Weh, Bezirksvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei Berlin, unterstützte den Vorschlag und forderte mehr KI-Einsatz für Datenanalyse, biometrische Gesichtserkennung, Überwachung und die Vorhersage von Kriminalitätsmustern. Er betonte jedoch, dass KI nur so gut sei wie die eingespeisten Daten, und forderte, den Datenschutz von Anfang an in KI-Systeme einzubetten.

Podcast: KI-Update
KI-Update

Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im "KI-Update" von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.

Waymo, das US-Robotaxi-Start-up, hat von kalifornischen Behörden die Genehmigung erhalten, seinen autonomen Taxiservice im Großraum San Francisco auszubauen. Das Unternehmen betreibt bereits 1.500 Fahrzeuge in Phoenix, San Francisco, Los Angeles und Austin und plant, bis 2026 weitere 2.000 hinzuzufügen.

Die Branche steht unter Beobachtung: Waymo musste kürzlich mehr als 1.200 Fahrzeuge zurückrufen, um die Software nach Kollisionen mit parkenden Autos zu aktualisieren. Auch andere Konzerne drängen auf den Markt – Volkswagen kündigte selbstfahrende Autos in Zusammenarbeit mit Uber ab 2026 an, und Tesla plant einen Robotaxi-Service in Austin ab Juni. Die öffentliche Meinung bleibt gespalten: Anfang Februar wurde ein Radfahrer von einem Waymo-Fahrzeug angefahren, und Tage später setzte eine Menschenmenge in San Francisco ein leeres Robotaxi in Brand.

(mali)