KI bei Apple: Sorry wegen Siri, bessere Visual Intelligence, mehr ChatGPT
Apple hat auf der WWDC 2025 Details zur verschobenen Siri genannt. Außerdem gibt es mehr Visual Intelligence und ChatGPT-Integration.
Craig Federighi spricht zur verschobenen Siri: "Setzen unsere Arbeit fort."
(Bild: Screenshot Apple.com)
Bei Apples Keynote zur WWDC 2025 am Pfingstmontag stellten sich viele Beobachter die Frage, ob der Konzern auch Angaben zu verschobenen wichtigen neuen Siri-Funktionen machen würde. Und tatsächlich erwähnte Softwarechef Craig Federighi das Thema kurz, nachdem er sich ausführlich positiv über das im letzten Jahr eingeführte Apple Intelligence geäußert hatte. Der Manager sagte, man habe bereits mitgeteilt, dass "wir mit unserer Arbeit weitermachen, Siri sogar noch persönlicher zu machen". Diese Arbeit "brauchte mehr Zeit, um unsere hohen Qualitätskriterien zu erreichen". Man freue sich nun darauf, "mehr dazu im kommenden Jahr [mit Ihnen] zu teilen". Zuvor hatte es Spekulationen gegeben, dass Apple die verbesserte Siri womöglich bereits im Herbst zeigen könnte, nachdem der Konzern die entsprechende Abteilung umgebaut hatte.
Drei Siri-Funktionen fehlen noch
Federighi betonte, man habe Siri mit Apple Intelligence bereits "natürlicher und hilfreicher" gemacht. Tatsächlich hielten sich die neuen Features aber in engen Grenzen. So soll Siri Konversationen länger "halten" können, sich also auf frühere Aussagen beziehen können. In der Praxis klappt das aber nur semi. Die drei wichtigsten Features, die Apple angekündigt hatte, fehlen noch komplett: persönlicher Kontext für die Sprachassistenz, das direkte Arbeiten mit Apps plus die Erkennung von dem, was gerade auf dem Bildschirm zu sehen ist.
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Visual Intelligence für Screenshots
Letzteres will Apple mit iOS 26 nun jedoch zumindest teilweise umsetzen, wenn auch anders als gedacht: In Form einer verbesserten Visual-Intelligence-Funktion. Die Funktion gibt es bereits länger und erlaubt es, auch mithilfe weiterer Dienste wie Google Kamerainhalte zu analysieren. So kann man etwa Termine für Konzerte eintragen lassen oder Infos zu Sehenswürdigkeiten erhalten. Neu ist nun, dass Visual Intelligence auch mit Screenshots umgehen kann. Dazu benutzt man den typischen Shortcut auf dem iPhone und kann dann selektieren, dass der Screenshot analysiert wird. Bei der Keynote wurde das etwa für das Auffinden einer Jacke im Internet demonstriert, es ist zudem möglich, Bildbereiche zu markieren. Die Screenshot-Nutzung ist clever, da der Nutzer die volle Kontrolle darüber behält, was an die KI übermittelt wird. Apple nutzt dafür nicht nur eigene Technik und Google, sondern auch Open-AI-Verfahren. Teile der KI-Funktionen werden aber auch auf dem Gerät mit Apples eigenen Modellen durchgeführt.
Bildgeneratoren von OpenAI
Schließlich erweitert Apple seine Bildgeneratoren mit iOS 26. Der Konzern wird künftig nicht nur eigene Modelle nutzen, sondern ergänzt seine App Image Playground um die Möglichkeit, ChatGPT für die Erstellung zu verwenden. Wie umfangreich das sein wird, blieb zunächst unklar, Apple scheint allerdings zunächst nur "bestimmte Stile" ermöglichen zu wollen, wie man das bereits jetzt von den eingeschränkten eigenen Modellen kennt. Image Playground wird es zudem nun auch als API für Entwickler geben, die damit Kosten sparen können. Die Genmoji-Funktion, der zweite Apple-Bildgenerator zur Erstellung von Ideogrammen, kann künftig (etwas) mehr. So lassen sich zwei vorhandene Emojis kombinieren und es gibt mehr Gesichtsausdrücke und Frisuren für solche, die Menschen ähneln. iOS 26 ist im Herbst erhältlich, derzeit läuft eine Betaphase für Entwickler, im Juli folgt eine Public Beta. Angaben zum Einbau von Google Gemini in Apple Intelligence machte Apple übrigens nicht – obwohl es hierzu von Alphabet-Boss Sundar Pichai bereits erste Andeutungen gegeben hatte.
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(bsc)