Telefónica und Portugal Telecom einig über Vivo-Übernahme

Medienberichten zufolge findet das lange Ringen um den brasilianischen Mobilfunkanbieter ein für die Spanier gutes Ende. Beide Partner sind sich grundsätzlich einig, dass Telefónica die Vivo-Anteile von PT für 7,5 Milliarden Euro übernehmen kann.

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Von
  • Volker Briegleb

Der spanische Telekommunikationskonzern Telefónica kann nach einigem Hin und Her nun doch die Kontrolle über den brasilianischen Mobilfunkanbieter Vivo übernehmen. Die Spanier haben Medienberichten zufolge erneut ihr Angebot für die von Portugal Telecom (PT) gehaltenen Vivo-Anteile auf diesmal 7,5 Millionen Euro erhöht. Die beiden Unternehmen seien sich grundsätzlich handelseinig geworden, bestätigte ein Unternehmenssprecher dem Wall Street Journal. Am Mittwoch sollen die Aufsichtsräte der beiden Konzerne über das Geschäft beraten, mit dem Telefónica seine Stellung auf dem brasilianischen Markt festigen will.

Telefónica und PT halten über ein Joint Venture 60 Prozent an Vivo. Die Spanier wollen die Hälfte der Portugiesen übernehmen, um die alleinige Kontrolle über Vivo zu haben und den Mobilfunker mit einer brasilianischen Festnetztochter zusammenlegen zu können. Ein erstes Gebot von 5,7 Milliarden Euro hatte PT im Mai abgelehnt. Nachdem Telefónica zunächst auf 6,5 Milliarden und schließlich 7,15 Milliarden Euro erhöht hatte, stimmte die Mehrheit der PT-Anleger für den Verkauf.

Daraufhin intervenierte die portugiesische Regierung und machte von einem Vetorecht Gebrauch, das dem Staat als Besitzer sogenannter "goldenen Aktien" des ehemaligen Staatskonzerns eingeräumt worden war. Das brachte die EU-Kommission auf den Plan, die den staatlichen Eingriff für rechtswidrig hält und dabei von einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs gestützt wird. Nach der Intervention Lissabons hatte Telefónica sein Angebot zunächst zurückgezogen.

Mit der Einigung findet das langwierige Ringen um Vivo ein für die Spanier gutes Ende. Telefónica versucht seit Sommer 2007, den brasilianischen Mobilfunkanbieter unter alleinige Kontrolle zu bringen. Das war bisher am hartnäckigen Widerstand des Joint-Venture-Partners PT gescheitert, der strategische Interessen in Brasilien geltend machte. Zuletzt hatte Telefónica Agenturberichten zufolge auch erwogen, aus dem Joint Venture auszusteigen. (vbr)