Apples App-Store-Geschäftsmodell bröckelt auch in Brasilien
Die technische Abteilung des Marktüberwachers CADE glaubt, dass Apple seinen App Store ändern und Strafen zahlen soll. Grund sind Beschwerden von Entwicklern.
Flagge Brasiliens.
(Bild: Alexandre C. Fukugava / Shutterstock)
Nicht nur in den USA oder in der EU hat Apple Ärger mit den Wettbewerbsbehörden, sondern seit längerem auch in Brasilien. Nun ist ein Verfahren, das der E-Commerce-Anbieter MercadoLibre im Jahr 2022 hatte anstrengen lassen, weiter fortgeschritten – mit einer Entscheidung gegen Apple. Die technische Abteilung des brasilianischen Wettbewerbshüters CADE (Conselho Administrativo de Defesa Econômica) entschied, dass es sich bei Apples App-Store-Geschäftsmodell um "wettbewerbswidrige Praktiken" handeln könnte. Damit könnten Apple nun sowohl Strafzahlungen als auch Änderungen seines Ökosystems aufgebrummt werden.
Apple: "Sicherer und vertrauenswürdiger Marktplatz"
Die technische Abteilung von CADE schreibt unter anderem, dass Apples Art der App-Store-Gestaltung seine Dominanz "künstlich erhält". Dazu gehört etwa die Unterbindung alternativer Bezahlwege im App Store. Noch ist unklar, wie hoch eine entsprechende Strafzahlung für Apple wäre. Zwischenzeitlich standen im vergangenen Jahr fünfstellige Beträge im Raum – pro Tag. Der Konzern soll von CADE zudem dazu gezwungen werden, sein wettbewerbswidriges Verhalten einzustellen.
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Apple teilte in einem Kommentar mit, man habe mehr als 16 Jahre lang mit dem App Store einen "sicheren und vertrauenswürdigen Marktplatz" in Brasilien geschaffen, auf dem brasilianische Unternehmen erfolgreiche Geschäfte getätigt hätten. Die Maßnahmen von CADE drohten, "die Erfahrung zu schädigen, die unsere Nutzer lieben". Zudem sieht man Risiken für Privatsphäre und Sicherheit. Man wolle sich weiter bei CADE dafür engagieren, dass "die Rechte der Nutzer und Entwickler auf unserer Plattform verteidigt" werden.
US-Klage gegen iPhone-Monopol geht weiter
Unterdessen hat Apple auch in den USA eine rechtliche Niederlage erlitten. Im Verfahren um ein mögliches iPhone-Monopol, das das US-Justizministerium (Department of Justice, DoJ) angestrengt hat, gelang es Apple nicht, die Klage zurückweisen zu lassen. Eine "motion to dismiss" wurde vom zuständigen US-Distriktsrichter in Newark, New Jersey, abgelehnt. Apples Anwälte hatten behauptet, dass die Klage auf falschen Fakten basiert und rechtswidrig sei.
Das DoJ konzentriert sich bei seiner Klage auf Apples Vorgaben für Entwickler sowie den Zwang zur Zahlung von Provisionen beim App-Store-Vertrieb. Zudem glauben die Beamten, Apple blockiere Third-Party-Dienste sowie Hardware von Dritten, um seine eigenen Geräte zu schützen.
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(bsc)