Donnerstag: KI-Agenten ersetzen Programmierer, Facebook-Manager vor US-Gericht

Softbanks Milliarden KI-Agenten + Schadenersatz für Datenmissbrauch + Pixel-Event im August + Google-KI per Wasserkraft + Mercedes mit Reichweite + #heiseshow

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Zwei Roboterhände auf einer ergonomischen Tastatur; Donnerstag: KI-Agenten, Facebook-Datenskandal, Pixel-Event, Wasserkraft-KI, Mercedes-Fahrbericht & #heiseshow

(Bild: maxuser/Shutterstock.com)

Lesezeit: 8 Min.

Eine Milliarde KI-Agenten will Softbank noch dieses Jahr einsetzen. "Die Ära menschlicher Programmierer geht zu Ende", meint Softbank-Gründer und -Chef Masayoshi Son. Da die KI-Agenten nicht nur automatisiert Aufgaben erledigen, sondern auch Verhandlungen führen und Entscheidungen treffen sollen, sind nicht nur Programmierer betroffen. Derweil stehen Mark Zuckerberg, Sheryl Sandberg, Peter Thiel, Mark Andreessen und andere Manager oder Vorstände vor Gericht, verklagt auf Milliarden wegen laschen Datenschutzes bei Facebook. Es geht immer noch um den bereits 2018 aufgeflogenen Datenmissbrauch durch Cambridge Analytica. Neu ist hingegen das nächste Hardware-Event, zu dem Google jetzt einlädt. Am 20. August werden neue Pixel-Smartphones, neue Smartwatches und neue Ohrhörer erwartet – wie jedes Jahr um diese Zeit. Konkret rechnen Insider mit mehreren Pixel-10-Handys, der Pixel Watch 4 in verschiedenen Größen und den Pixel Buds 2a als günstigere Ohrstöpsel – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

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"Die Ära, in der Menschen programmieren, neigt sich innerhalb unseres Konzerns ihrem Ende entgegen", meint Softbank-Gründer Masayoshi Son. "Unser Ziel ist, dass KI-Agenten das Programmieren komplett übernehmen. (…) Wir beginnen gerade die Umstellung dafür." Der Softbank-CEO schätzt, dass für jeden ersetzten Mitarbeiter etwa 1.000 KI-Agenten notwendig würden, weil "Mitarbeiter komplexe Gedankenvorgänge haben." Noch dieses Jahr soll Softbank die erste Milliarde KI-Agenten zur Arbeit schicken, wenn es nach Son geht; in Zukunft sollen es Billionen werden. Denn diese sind deutlich günstiger als menschliche Mitarbeiter und brauchen weder Pausen noch Urlaub: Softbank plant Billionen KI-Agenten, um Menschen rauszuschmeißen.

Keine juristische Pause gibt es für Mark Zuckerberg und zehn weitere Prominente, denn diese müssen sich jetzt vor einem Gericht in den USA verantworten. Die Beklagten waren Topmanager oder Verwaltungsräte Facebooks zu der Zeit, als die Firma Cambridge Analytica Daten von Facebook-Nutzern erntete und versilberte, beispielsweise durch Unterstützung der ersten erfolgreichen Wahlkampagne Donald Trumps. Kläger sind Aktionäre des Facebook-Konzerns Meta Platforms. Sie sagen, die Beklagten seien dafür verantwortlich, dass Facebook relevante Datenschutzverpflichtungen ignoriert hat, was dem Konzern finanziellen Schaden zugefügt habe. Dafür sollen die Beklagten geradestehen und insgesamt acht Milliarden US-Dollar Schadenersatz zahlen: Zuckerberg vor Gericht wegen Schadenersatz für Datenschutzskandal.

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Ein Urteil dürfte deutlich später fallen als die diesjährige Google-Veranstaltung für neue Pixel-Hardware, denn diese findet am 20. August in New York City statt. Bei dem Event unter dem Namen "Made by Google 2025" dreht sich wie üblich alles um neue Smartphones, Smartwatches und Kopfhörer sowie Software-Neuigkeiten für diese Geräte. Wer nicht vor Ort sein kann, darf sich die Pixel-Vorstellungen per Live-Übertragung bei YouTube anschauen. Erwartet werden Pixel 10, Pixel 10 Pro, Pixel 10 Pro XL und Pixel 10 Pro Fold. Das äußerliche Design soll sich gegenüber den 9er-Modellen kaum ändern, aber alle neuen Smartphones sollen auf dem neuen Tensor-G5-Chip basieren. Dazu rechnet man mit der Pixel Watch 4 in zwei Größen sowie günstigeren Ohrstöpseln: Google lädt zur nächsten Pixel-Vorstellung am 20. August 2025.

Wahrscheinlich wird beim Pixel-Event auch KI eine Rolle spielen und dafür sichert sich Google im Osten und mittleren Westen der USA bis zu 3.000 Megawatt Stromerzeugungskapazität aus Wasserkraft. Hintergrund ist der enorme Strombedarf Künstlicher Intelligenz (KI), auf die Google setzt, und die schon jetzt gegebene Stromknappheit. Die Vereinbarung bedeutet allerdings nicht, dass neue Wasserkraftwerke gebaut werden. Anders als bei den drei Atomkraftwerken, die Google im Mai in den USA in Auftrag gegeben hat, wird der Betreiber die Betriebsgenehmigungen der bestehenden Wasserkraftwerke verlängern und die Anlagen eventuell renovieren oder aufrüsten. Das wäre angesichts der generellen Stromknappheit aber wohl ohnehin erfolgt: Google bestellt Wasserkraft für KI im Milliardenwert.

Strom wird auch für Elektroautos wie den neuen Mercedes CLA 250+ benötigt, mit dem der Hersteller ein neues Kapitel aufschlagen will. Eine Studie wurde vor knapp zwei Jahren auf der IAA in München gezeigt, jetzt endlich ist das Auto auch verfügbar. Der angekündigte Neustart überrascht auf den ersten Blick, denn der CLA bricht optisch weder radikal mit dem Vorgänger noch mit den großen Mercedes-EQ-Modellen. Das Hauptaugenmerk der technischen Weiterentwicklung liegt aber natürlich im Bereich der Batterie. Der CLA ist der erste Serien-Mercedes, der eine 800-Volt-Plattform bekommt. Das erlaubt schnelles Laden, wobei die niedrigen Verbrauchswerte 500 km Autobahn am Stück erlauben. Das bestätigt der Mercedes CLA 250+ im Fahrbericht: Ende der Reichweiten-Diskussion in Sicht.

In der heutigen Ausgabe der #heiseshow sprechen wir unter anderem darüber, dass die Bahn Tickets laut Gerichtsurteil nicht ausschließlich digital anbieten darf. Welche Auswirkungen hat dies auf die Digitalisierungsstrategie der Deutschen Bahn? Wie könnte ein optimaler Kompromiss aussehen? Derweil sieht Intel-Chef Lip-Bu Tan sein Unternehmen nicht mehr in den Top 10 der Chipfirmen. Wie konnte Nvidia beim KI-Training so davonziehen? Mit welchen Strategien könnte Intel wieder aufholen? Zudem blicken wir zurück auf das jetzt 30 Jahre alte MP3-Format. Welche Rolle spielte MP3 in der Entwicklung des Internets und der digitalen Kultur? Gibt es noch eine Zukunft für das MP3-Format? Das sind die Themen heute um 17 Uhr live in der #heiseshow: Digitale Bahn-Tickets, Intel abgeschlagen, 30 Jahre MP3.

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(fds)