Montag: IAA-Neuheiten von Mercedes und VW, Software-Werbung mit Superlativen
Mercedes GLC EQ E-SUV + VW ID. Cross E-Kleinwagen + Warnung vor Spitzen-Werbesprüchen + Wärmepumpen aus Tschechien statt Deutschland + Spotify-Alternativen
(Bild: Mercedes)
Im Vorfeld der diese Woche in München stattfindenden Internationalen Automobil-Ausstellung IAA Mobility versucht Mercedes, mit dem GLC EQ eine Flucht nach vorn anzutreten. Dieses E-SUV stellt eine Mischung aus Neuanfang und Bewährtem dar und bietet im Innenraum geradezu fürstliche Platzverhältnisse. Kompakter ist die IAA-Neuheit von Volkswagen, aber der ID. Cross wird der wichtigste der fünf E-Kleinwagen auf dieser Basis. Mutig ist er an keiner Stelle, und wird so vermutlich ein Bestseller. So ist das Kofferraumvolumen mit 450 Litern, bezogen auf die äußeren Abmessungen, sehr groß. Derweil stellt ein Oberlandesgericht klar, dass ein Software-Anbieter nicht damit werben darf, „das einfachste und effizienteste Lernmanagement-System“ zu vertreiben. Ein Konkurrent konnte durchsetzen, dass solche Werbesprüche erhebliches Schädigungspotenzial für Wettbewerber darstellen, wenn sie nicht objektiv nachprüfbar sind – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Videos by heise
Die bisherigen Versuche von Mercedes, mit Elektroautos global zu reüssieren, sind mit „wenig erfolgreich“ geradezu euphorisch beschönigend umschrieben. EQC und EQE SUV waren technisch keineswegs schlechte Autos, den Geschmack der Kunden trafen sie offenkundig aber nicht. Nun wagt Mercedes mit dem GLC EQ einen Neuanfang, der technisch an der Spitze mitspielen soll und gleichzeitig klassische Werte, die der Marke zugeschrieben werden, vermitteln möchte. Das E-SUV steht damit vor großen Aufgaben. Noch steht nicht genau fest, ab wann der GLC EQ bei den Händlern stehen wird. Mercedes bleibt in diesem Punkt vage und spricht vom ersten Halbjahr 2026. Auch einen Preis mag der Konzern noch nicht nennen für den Mercedes GLC EQ: Konservativ zum Erfolg?
Ein deutlich kleineres Elektroauto bringt Volkswagen zur IAA mit, nämlich den ID. Cross Concept. Die Serienversion des Konzeptfahrzeugs soll nach der Sommerpause 2026 bei den Händlern stehen. Der ID. Cross könnte der elektrische Kleinwagen von Volkswagen auf dieser Basis sein, der die höchsten Verkaufszahlen erreicht. Bei einigen Fakten und Daten wird der Hersteller sehr konkret. An anderen Stellen muss plausibel spekuliert werden. Das Äußere des VW ID. Cross Concept wird sich bis zum Serienstart nur minimal verändern. Die Räder mit 21-Zoll-Felgen zum Beispiel werden nicht der Standard sein. Der Einstiegspreis wird wohl unter 30.000 Euro liegen müssen, wenn Volkswagen in Deutschland und Europa genug Käufer finden will. Bei seiner Vorstellung bleibt der VW ID. Cross Concept frei von Experimenten.
VW ID. Cross Concept (7 Bilder)

VW
)Behauptungen über Spitzenstellungen sind auch beziehungsweise gerade in der Werbung für Computerprogramme nur unter strengen Voraussetzungen zulässig. Das hat das Oberlandesgericht (OLG) Koblenz mit einem jetzt publik gewordenen Urteil vom 8. Juli entschieden. Ein Softwareanbieter hatte sein Lernmanagement-System als "das einfachste und effizienteste" beworben. Diese Aussagen befand das Gericht nun als irreführend und somit wettbewerbswidrig. Der Grund: Solche Superlative haben einen objektiv nachprüfbaren Tatsachenkern. Sie sind nach dem Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) folglich nur erlaubt, wenn man sie beweisen kann. Die beklagte Firma konnte dies nicht. Deshalb erklärte das Oberlandesgericht: Vorsicht bei Werbung mit Superlativen für Software.
Mindestens 200 Menschen werden ihren Job im baden-württembergischen Güglingen verlieren. Das gab Daikin, einer der weltweit führenden Wärmepumpen-Hersteller, jetzt bekannt. Betroffen ist die Produktion von Hydroboxen und Hydrokits im örtlichen Werk, die nach Brünn in Tschechien wandern soll. Hydroboxen und Hydrokits sind wichtige Komponenten in Luft-Wasser-Wärmepumpensystemen. Daikin zufolge wird möglicherweise mehr als die Hälfte der Güglinger Belegschaft betroffen sein. Die Verlagerung sei Teil einer Produktionsoptimierung für Wärmepumpen für Wohngebäude innerhalb der Daikin Europe Group. Grund sei auch die hiesige Wärmepumpen-Politik. Die Verlagerung der Produktionslinien soll schrittweise bis Ende Juni 2026 erfolgen: Daikin verlagert Wärmepumpen-Produktion und Jobs von Deutschland nach Tschechien.
Da Spotify teurer wird, vergleichen unsere Musikstreaming-Experten Spotify mit Amazon Music, Apple Music, Deezer, Tidal und anderen. Im c’t uplink reden wir über deren Preise, über Qualitäten und darüber, welcher der Dienste am meisten Geld an die Musiker auszahlt. Die gute Nachricht ist, dass die Tools, um seine Playlists und Albensammlung von einem Dienst zum nächsten mitzunehmen, ausgereift und einfach zu bedienen sind. Kostenlos sind sie allerdings nur für kleine Sammlungen. Für größere muss man ein Abo abschließen, das man allerdings nach einem Monat wieder kündigen kann. Vom Angebot her liegen alle Dienste nahe beisammen. Dass einzelne Künstler auf einzelnen Diensten nicht zu finden sind, gehört weitgehend der Vergangenheit an, so c’t uplink: Weg von Spotify - Was Deezer, Tidal, Apple Music & Co. besser machen.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
Mit Ihrer Zustimmung wird hier ein externes YouTube-Video (Google Ireland Limited) geladen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Google Ireland Limited) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.
Auch noch wichtig:
- Der rote Mond im Erdschatten entsteht durch Rayleigh-Streuung und Brechung des Sonnenlichts in der Erdatmosphäre. Die Physik des Himmelsspektakels erklärt Missing Link: Die Physik hinter dem "Blutmond".
- ZF macht beim Sparen Fortschritte, aber das reicht Chef Holger Klein nicht. Für die Antriebssparte und ihre Beschäftigten stehe viel auf dem Spiel, so Klein vom Zulieferer ZF: Erreichen Sparziel – aber das reicht nicht.
- Gekappte Unterseekabel können aktuell für langsamere Verbindungen bei Azure sorgen. Die Reparaturen der Kabel könnten noch dauern: Unterseekabel im Roten Meer durchtrennt – Verzögerungen bei Azure möglich.
- Smarte Küchengeräte klingt langweilig? Nicht unbedingt! Schlaue Kochtöpfe, platzsparende Dampfgarschubladen und smarte Gasgrills haben uns neugierig gemacht: Schlaue Kochtöpfe, Dampfschubladen und Outdoor-Küchen.
- Der österreichische Hersteller Nuki hat seine Smart-Lock-Reihe grundlegend überarbeitet. Unsere Erfahrungen nach Monaten der Verwendung zeigen, wo es noch hakt bei Nuki Pro 5 und Nuki Ultra: Tipps und Tricks zu den smarten Schlössern.
- Signal-Jamming sei in den an Russland grenzenden Ländern an der Tagesordnung, erklärt Litauen. Vor Kurzem wurde dies bemerkt bei einem Von-der-Leyen-Flug: Litauen warnt EU vor massiven GPS-Störungen.
- Wegen Wettbewerbsverstößen muss Google in der EU eine Geldstrafe zahlen. Jetzt meldet sich dazu auch US-Präsident Trump. Dieser droht nach Google-Milliardenstrafe neue US-Zölle an.
- Im Rahmen der IFA stellt Valerion seinen neusten 4K-Projektor dem Publikum vor. Ein Feature stach dabei besonders hervor: Valerion stellt Laser-Projektor mit 3500 Lumen vor.
- TCL zeigt in Berlin bereits ein Modell mit farbiger Projektion, für das man aber wohl recht tief in die Tasche greifen werden muss. Dieses gehört zu den Smart Glasses in Berlin: mal wasserdicht, mal stylisch, mal mit farbigem Display.
- 1N Telecom bewarb per Briefpost einen DSL-Tarif und verwies dabei auf seine AGB nur durch einen Link. Das ist unzulässig, hat der Bundesgerichtshof entschieden: Link auf Geschäftsbedingungen in Brief reicht laut BGH nicht bei Vertragsabschluss.
- Tesla stellt Elon Musk ein Aktienpaket in Aussicht. Es könnte rund eine Billion Dollar wert sein und Musk einen Unternehmensanteil von 25 Prozent bringen: Tesla stellt Musk Aktien für eine Billion US-Dollar in Aussicht.
(fds)