Falsche Weichenstellung: Warum Geld allein die Bahn nicht rettet
Genervt von der Bahn? Das Problem ist nicht nur die Technik. Es sind politische Fehler und falsche Anreize. Was jetzt passieren muss.
(Bild: Deutsche Bahn AG / Michael Neuhaus)
Hassen Sie die Deutsche Bahn? Das ist keine rhetorische Frage. Sie war ernst gemeint. Eine Zugbegleiterin hat sie der Autorin gestellt – Bahn-Pendlerin zwischen Hannover und dem platten Thüringer Land. An diesem Freitagabend ging mal wieder alles schief, was man sich vorstellen kann: Signalstörung, Personen im Gleis, Kupplungsprobleme …
Die Zugbegleiterin nahm die Antwort vorweg: "Ich hasse meinen Arbeitgeber." Das sagte sie nicht mit aufbrausender Wut. Sie sagte es voller, nachvollziehbarer Resignation darüber, dass sie nicht frei über ihre Zeit verfügen kann – wann sie zu Hause ankommt, ist oft ungewiss.
- Die Deutsche Bahn kämpft mit chronischen Verspätungen und überlasteter, veralteter Infrastruktur – ein Resultat politischer Fehlentscheidungen und Managementproblemen.
- Die Privatisierung 1994 und eine auf Profit ausgerichtete Unternehmensstruktur fĂĽhrten zu Verantwortungsdiffusion und ineffektiver Steuerung durch den Bund.
- Reformansätze wie die Trennung von Infrastruktur und Betrieb oder eine langfristige Finanzierung stoßen auf Widerstand und ungelöste Strukturprobleme.
- Eine nachhaltige Verbesserung erfordert deutliche Investitionen, mehr Transparenz, eine klare Zukunftsstrategie und ein System, das den Gemeinwohlauftrag der Bahn in den Fokus rĂĽckt.
Bahnpersonal und Fahrgäste teilen dieses Schicksal, sie sitzen sprichwörtlich im selben Waggon. Sie sind Opfer vieler Fehlentscheidungen, die man mit Geld allein nicht korrigieren kann. Im Artikel wollen wir klären, wie es so weit kommen konnte und was passieren muss, damit es endlich wieder besser wird. Dabei blicken wir nicht auf Technik und Infrastruktur, sondern insbesondere auf Politik und Management-Probleme.
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