Cebit

Supercomputer aus Supercomputern

Das Forschungszentrum Jülich bildet gemeinsam mit IBM und drei weiteren Forschungszentren ein Konsortium zur Entwicklung eines Cell-Supercomputers.

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Das Forschungszentrum Jülich bildet gemeinsam mit IBM und drei weiteren Forschungszentren ein Konsortium zur Entwicklung eines Cell-Supercomputers. "Wir wollen zeigen, dass wir auch in Deutschland einen Supercomputer bauen können", sagte Professor Thomas Lippert, geschäftsführender Direktor des Zentrums für Angewandte Mathematik (ZAM) des Forschungszentrum Jülich gegenüber Technology Review online.

Das Konsortium will einen SMP-Cluster auf der Basis der erst kürzlich von IBM angekündigten Blade-Server mit Cell-Prozessoren entwickeln. Auf der CeBIT zeigt IBM in Halle 1, Stand F41 das Volumen-Rendering eines schlagenden Herzens in Echtzeit, das auf vier per Gigabit-Ethernet miteinander vernetzten Cell-Blades läuft. Theoretisch bringt ein Cell-Blade eine Spitzenleistung von einigen Hundert Gigaflops.

Ein Schwachpunkt der Cell-Blades in Bezug auf HPC-Anwendungen, den das Konsortium in Angriff nehmen will, ist allerdings, dass die Performance für Double Precision Floating-Point-Berechnungen nur etwa zehn Prozent der Performance für einfache Genauigkeit betrifft. Einen Zeitplan oder eine angepeilte Leistung wollte Lippert nicht nennen. Man wolle zunächst einmal zeigen, dass das Vorhaben prinzipiell möglich und kostengünstig zu realisieren sei.

Das Forschungszentrum Jülich hat erst am Montag einen Blue-Gene-Supercomputer von IBM mit einer maximalen Rechenleistung von 46 Teraflops in Betrieb genommen. Unter den rein wissenschaftlich orientierten Forschungseinrichtungen steht das Forschungszentrum Jülich damit nach eigenen Angaben weltweit auf Platz 1. Der derzeit schnellste Rechner der Welt ist ein BlueGene/L-System, installiert am Lawrence Livermore National Laboratory (LLNL), das eine Linpack-Performance von 280.6 TFlop/s erreicht.

Siehe auch Technology Review online: (wst)