Seat Ibiza Facelift: Es bleibt bei Kosmetik

Der aktuelle Ibiza ist im Kern seit 2017 auf dem Markt und wird ein weiteres Mal ein wenig überarbeitet. Größere Eingriffe verkneift sich Seat allerdings.

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Seat Ibiza 2026

(Bild: Seat)

Lesezeit: 3 Min.
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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Der Volkswagen-Konzern steckt in der Klemme, und Seat ist ein Teil des Problems. Die spanische Marke gehört zu jenen im Verbund, die ihr individuelles Ziel bei Flottengrenzwert derzeit deutlich verfehlen. Deshalb konzentriert sich die Aufmerksamkeit momentan auf den anstehenden Modellstart der elektrischen Kleinwagen samt SUV-Ablegern. Bis es 2026 soweit ist, dürfen die aktuellen Verkaufsschlager nicht vernachlässigt werden. Eine kleine Modellpflege soll das Interesse am Ibiza wachhalten, doch viel investiert die Marke nicht mehr.

Der aktuelle Ibiza wurde vor knapp neun Jahren vorgestellt und 2021 zuletzt kräftig überarbeitet. Verglichen damit sind die aktuellen Eingriffe recht übersichtlich. An der Front bekamen die Scheinwerfer eine kleine Kante. Bislang kosteten Voll-LED-Scheinwerfer knapp 1100 Euro Aufpreis, nun sind sie serienmäßig. Auch die Rückleuchten sind mit LEDs bestückt. Dazu noch ein paar umgestaltete Alufelgen – das war es dann auch schon. Wie erwähnt, durfte diese Auffrischung nicht allzu viel kosten.

Seat Ibiza 2026 (4 Bilder)

Der Ibiza bleibt, was er bisher schon war: Trotz seiner langen Bauzeit ist er ein empfehlenswerter Kleinwagen. (Bild:

Seat

)

Auch im Innenraum hält sich der Aufwand in Grenzen. Ein anderes Lenkrad und neue Sitzbezüge müssen reichen, selbst das betagte Infotainment tastet Seat nicht an. Das werden einige Kunden bedauerlich finden, doch eine Mehrheit der Käufer investiert in diesem Segment ohnehin nicht in teure Unterhaltungselektronik. So bleibt es bei einem 9,2-Zoll-Infotainment-Touchscreen samt dickem Plastikrahmen. Auch die manuelle Handbremse bleibt erhalten.

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Gleiches gilt für die Motoren. Erdgas und Diesel sind im Ibiza schon länger Geschichte, ein Hybridantrieb aus Kostengründen nicht absehbar. Als Basis dient ein Dreizylinder mit 59 kW ohne Aufladung. Er hat, wie die beiden stärkeren Ausführungen, einen Liter Hubraum. Dank Turbolader leisten die beiden Dreizylinder-TSI-Motoren 70 und 81 kW. Die meisten Ibiza-Käufer greifen hier zu. Eine Exotenrolle fällt dem einzigen Vierzylinder zu. Sein 1,5-Liter-Turbobenziner stellt bis zu 110 kW bereit, die den Kleinwagen auf fast 220 km/h beschleunigen. Da die Motoren, Reifen und Karosserie praktisch unverändert bleiben, wird sich auch beim Verbrauch nichts bewegen. Im WLTP liegen sie mit 5,1 bis 5,7 Litern nah beieinander.

Im Kern bleibt der Ibiza also, was er war, und er ist auch viele Jahre nach seiner Vorstellung durchaus kein schlechtes Angebot. Die Verarbeitung ist dramatisch besser als zu seinen Anfangszeiten Mitte der 80er-Jahre, das Platzangebot im Innenraum leicht überdurchschnittlich für dieses Segment, was auch für den immerhin 355 Liter großen Kofferraum gilt. Leider ist die Ladekante etwas hoch. Bei Fahrwerk und Dämmung kann der Ibiza noch immer locker mit jüngeren Kandidaten mithalten. Die unterbieten ihn zum Teil allerdings beim Verbrauch, und auch im Bereich Infotainment.

Seat nennt noch keine Preise für den gelifteten Ibiza.

(Bild: Seat)

Seat verrät noch nicht, was der überarbeitete Ibiza kosten soll. Das Basismodell ist im Konfigurator mit 18.830 Euro ausgepriesen. Mit dem 70-kW-Turbomotor, mittlerer Ausstattung und ein paar Extras stehe eher 25.000 Euro auf dem Zettel. Wir gehen davon aus, dass sich daran ebenso wenig ändern wird wie an der Tatsache, dass solche Modelle auf dem Markt in der Praxis deutlich darunter gehandelt werden. Weiterhin ist davon auszugehen, dass der Seat Arona, das Ibiza-SUV, von den hier vorgestellten Veränderungen ebenfalls betroffen sein wird.

(mfz)