Freitag: Tesla-Milliarden fĂĽr Elon Musk, US-Regierung gegen Boeing-Strafprozess
Aktionäre für Musk-Milliarden + Boeing trotz Geständnis ohne Strafe + Vodafone für Privat-Peering + Apple streicht Watch-Funktion + Verbraucherschutz-Podcast
Tesla-Pkw am Supercharger in Taiwan
(Bild: fds)
Mehr als 75 Prozent der Tesla-Anteilseigner befürworten das umstrittene und historische Aktienpaket für Elon Musk. Es könnte rund eine Billion US-Dollar wert sein und Musks Unternehmensanteile auf 25 Prozent erweitern. Doch dafür muss der Elektroautohersteller hohe Ziele erreichen, was der Aufsichtsrat als Bindung an einen motivierten CEO darstellt. Derweil hat Boeing Behörden bekanntlich in die Irre geführt. Probleme mit der Steuerungssoftware von 737-Max-Flugzeugen führten zu 346 Toten, was der Flugzeugbauer auch bereits eingestanden hat. Die US-Regierung erwirkt dennoch die Einstellung des Strafprozesses. In Deutschland steigt Vodafone aus dem Peering an öffentlichen Internetknoten wie dem DE-CIX aus. Stattdessen setzt der Netzbetreiber künftig auf einen privaten Peering-Partner aus Berlin. Vodafone begründet dies mit geringeren Latenzen und mehr Resilienz. Doch dafür müssen Gebühren gezahlt werden – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
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Die Aktionäre von Tesla haben das beispiellose Vergütungspaket für Elon Musk abgenickt. Damit könnte der Tesla-CEO bei der Erreichung bestimmter Unternehmensziele in den nächsten Jahren knapp eine Billion Dollar verdienen und ihm einen Firmenanteil von 25 Prozent bringen. Derzeit hält Musk 13 Prozent an Tesla. Die Entscheidung fiel auf der gestrigen Jahreshauptversammlung des Elektroautoherstellers mit einer Mehrheit von über 75 Prozent der stimmberechtigten Aktieninhaber. Allerdings ist die Vergütung nur bei der Erreichung hoher Ziele in maximaler Höhe vorgesehen. Dafür bindet Tesla Musk als Leitfigur für die nächsten zehn Jahre. Die Börse reagiert verhalten positiv auf diese Entscheidung: Große Mehrheit der Tesla-Aktionäre billigt Elon Musks Milliarden-Vergütungspaket.
Viel Geld könnte Boeing sparen, obwohl sich der Flugzeugbauer im Vorjahr im Zusammenhang mit zwei tödlichen Abstürzen von 737-Max-Flugzeugen der Verschwörung zum strafrechtlichen Betrug an der US-Regierung schuldig bekannt hat. Das sollte das Strafverfahren abkürzen; doch dem Gericht waren die Auflagen zu lax. Es sollte also doch ein Gerichtssaalverfahren geben. Inzwischen gibt es eine neue US-Regierung, die das Verfahren überhaupt platzen lässt – zur Freude Boeings und zum Ärger Hinterbliebener der 346 Todesopfer. Denn der Richter hat jetzt den Antrag auf Verfahrenseinstellung genehmigt, sodass Boeing um eventuelle Straf- und Schadenersatzzahlungen herumkommen könnte: US-Strafprozess gegen Boeing platzt.
Der Netzbetreiber Vodafone wird weniger Netz betreiben und verabschiedet sich komplett vom öffentlichen Peering, also der Zusammenschaltung mit anderen Internet-Providern und Backbone-Betreibern an neutralen Standorten. Damit zieht sich Vodafone auch vom führenden deutschen Internetknoten DE-CIX zurück. Bestehende direkte Zusammenschaltungen mit großen Datenquellen wie zum Beispiel YouTube stellt Vodafone ebenfalls ein. Stattdessen lagert es das gesamte Peering an einen privaten Anbieter aus. Dabei handelt es sich um die Inter.link GmbH aus Berlin. Vodafone verspricht sich von dem Schritt geringere Latenzen, mehr Resilienz und Kosteneinsparungen. Für Peering-Partner, die noch nicht mit Interlink zusammenarbeiten, bedeutet die Umstellung zusätzlichen Aufwand: Vodafone verlässt öffentliche Internetknoten.
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Neuen Zwist gibt es im Dauerstreit zwischen Apple und der EU-Kommission. Der Konzern plant einem Bericht zufolge erstmals, eine bestehende Funktion nachträglich für eigene Kunden abzudrehen – statt eine von der EU diktierte Schnittstelle umzusetzen. Mit iOS 26.2, dessen Betatest jüngst angelaufen ist, wird Apple deshalb die Synchronisation von WLAN-Zugangsdaten auf die Apple Watch sperren. Demnach hat Apple den Schritt gemeinsam mit der geplanten, nachträglichen Einführung der AirPods-Live-Übersetzung in der EU kommuniziert. Ob das tatsächlich mit dem für Dezember geplanten iOS 26.2 greift und wie das konkret umgesetzt wird, ist vorerst unklar. Eine Nachfrage bei Apple ist bislang unbeantwortet: Apple plant im Streit um EU-Vorgaben angeblich Funktionssperre für Watches.
Bahnreisende müssen bei einer Fahrkartenkontrolle unverzüglich ein gültiges Ticket vorzeigen können. Wer das nicht kann, zahlt das erhöhte Beförderungsentgelt in Höhe des doppelten Fahrpreises, mindestens aber 60 Euro. Können Fahrgäste nachträglich belegen, dass sie zum Zeitpunkt der Kontrolle einen gültigen Fahrschein oder das Deutschland-Ticket besessen haben, reduziert sich die Strafe auf eine Bearbeitungsgebühr von 7 Euro. Doch wer haftet, wenn die App streikt? Und genügt ein Papierausdruck für das Deutschland-Ticket? Was Kunden rechtlich zusteht und wie sie vorgehen sollten, wenn sie trotz gültigem Fahrschein zu einer Strafe verdonnert wurden, besprechen wir im c’t-Podcast Vorsicht Kunde: Strafen im Bahnverkehr.
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Auch noch wichtig:
- Aus Infostealer-Datensätzen konnte Have-I-Been-Pwned-Betreiber Troy Hunt 1,3 Milliarden einzigartige Passwörter extrahieren: Milliarden neuer Passwörter in Sammlung von Have I Been Pwned.
- Seit Jahrzehnten geht man davon aus, dass sich die Expansion des Universums beschleunigt – dafür gab es gar den Nobelpreis. Nun werden die Zweifel noch lauter. Ist das Standardmodell der Kosmologie falsch? Expansion des Universums verlangsamt sich.
- Ikea hat ein neues Sortiment an Lampen, Sensoren, Fernbedienungen und Steckern mit dem Smart-Home-Standard Matter angekündigt: 21 neue Matter-Geräte kommen für Smart Home von Ikea in die Regale.
- Der europäische Bezahldienst Wero ist für Online-Einkäufe verfügbar. Jedoch noch nicht für alle Kunden und bei zunächst nur einem Onlinehändler: PayPal-Alternative Wero bei erstem Händler für Online-Einkäufe verfügbar.
- Weil die größte Annäherung von 3I/ATLAS an die Sonne von der Erde aus nicht sichtbar war, mussten Sonden einspringen. Das hat auch eine aus China getan: Chinesische Marssonde Tianwen-1 fotografiert interstellaren Kometen 3I/ATLAS.
- Lego startet mit der Enterprise-D ins Star-Trek-Universum. Das 3600-Teile-Modell aus "The Next Generation" kostet 380 Euro und erscheint am 28. November: Erstes Star-Trek-Set Enterprise-D aus Lego ab Ende November.
- Das Remake des Ur-Twingo fährt elektrisch und ist ein Viertürer für etwa 20.000 Euro. Die Reichweite beträgt 263 km, Vorkonditionierung des LFP-Akkus ist Serie beim neuen Renault Twingo: Wiederkunft als Elektroauto.
- Die DIHK erhebt schwere Vorwürfe gegen die Bundesregierung. Mit der nun beschlossenen Anhebung der Ausweisgebühr verschaffe sie der Bundesdruckerei ein Monopol: Trotz Kritik aus der Wirtschaft beschließt Kabinett höhere Ausweisgebühr.
- Die Sicherheitsupdates vom Oktober-Patchday für Windows können dazu führen, dass die Bitlocker-Wiederherstellung startet: Oktober-Sicherheitsupdates für Windows können Bitlocker-Wiederherstellung auslösen.
- Um den Autofahrern das "oft mĂĽhselige Suchen des Dokuments" zu ersparen, darf der Fahrzeugschein jetzt als Doppel auf dem Smartphone mitgefĂĽhrt werden: Fahrzeugschein als verifiziertes Doppel i-Kfz auf dem Smartphone.
- Mit alten Batterien aus Einweg-E-Zigaretten lässt sich eine leistungsstarke Stromversorgung für Heim und Werkstatt aufbauen: Ingenieur baut mit Batterien aus alten E-Zigaretten Heim-Stromversorgung.
(fds)