OpenCloud 4.0.0 bringt den Suchturbo mit OpenSearch
OpenCloud unterstützt nun Mandantenfähigkeit und verspricht mit neuen Helm Charts eine fünffache Effizienzsteigerung in Kubernetes-Umgebungen.
(Bild: heise medien)
Ein neues Release der Open-Source-Software OpenCloud ist da: Die neue Version 4.0.0 bringt zentrale Erweiterungen für Provider, große Organisationen und KRITIS-Umgebungen mit. Im Fokus stehen dabei Mandantenfähigkeit, neue Kubernetes-Helm-Charts für Hochverfügbarkeit sowie die Integration von OpenSearch als skalierbares Backend für die Dateisuche.
Die neu implementierte Mandantenfähigkeit erlaubt es, mehrere Mandanten innerhalb eines Deployments getrennt voneinander zu betreiben. Dies richtet sich laut Produktmanager Tobias Baader gezielt an Provider, kommunale Rechenzentren und große Organisationen mit mehreren Fachbereichen oder Kundenumgebungen.
Ein weiterer Schwerpunkt der neuen Version liegt auf der Optimierung für Kubernetes-Umgebungen. Mit den neuen Helm Charts soll OpenCloud laut Ankündigung eine 5,25-fache Effizienzsteigerung erreichen. Die aktualisierte Deployment-Architektur soll eine echte Hochverfügbarkeit und intelligente Lastverteilung bei gleichzeitig deutlich reduziertem Ressourcenbedarf ermöglichen. Durch automatisches Scale-Up und Scale-Down werden nur die tatsächlich benötigten Serverressourcen bereitgestellt, was in großen Kubernetes-Landschaften zu Kosteneinsparungen führen soll.
Videos by heise
Files on Demand und OpenSearch-Integration
Der Desktop-Client erhält mit Files on Demand eine Funktion, die den lokalen Speicherplatzbedarf reduziert. Alle Dateien sieht der Anwender wie gehabt im lokalen Windows-Dateisystem, OpenCloud lädt sie jedoch nur bei Bedarf vollständig herunter. Häufig genutzte Dateien können dauerhaft offline verfügbar bleiben, während selten benötigte Inhalte ausgelagert werden. Für die Suchfunktion integriert OpenCloud nun OpenSearch, das unter Amazons Führung aus Elasticsearch hervorgegangen ist. Die als Fork von Elasticsearch und Kibana gestartete Suchmaschine soll die Performance auch bei sehr hohen Datenmengen verbessern.
Außerdem führt OpenCloud eine neue Kalender- und Kontaktfunktion ein, die auf dem Radicale-Server basiert und CalDAV sowie CardDAV unterstützt, wodurch sich Termine und Adressbücher auf dem eigenen Server verwalten lassen. Nutzer finden ihre persönliche CalDAV-URL direkt in der Web-Oberfläche im neuen Kalender-Panel der Kontoeinstellungen, was die Integration in Apps wie Apple Kalender oder Thunderbird erleichtert. Dieses neue Feature zielt insbesondere auf Community- und Privatnutzer ab.
Neu sind ferner die Live-Updates für PosixFS: Änderungen auf Dateiebene werden in Echtzeit in OpenCloud und auf allen Clients übernommen. Hinzu kommt eine Undo-Option, dank der Nutzer Löschaktionen rückgängig machen können.
Zudem umfasst das Release 4.0.0 die Umstellung auf Googles Material Design Standard, einen Dark Mode sowie Detailverbesserungen wie eine Save/Export-As-Option im Web-Office Collabora und ein erweitertes Papierkorb-Management. Der Editor unterstützt jetzt deutlich mehr Dateiformate. Unternehmen sollen das Branding ihrer OpenCloud-Installationen jetzt mit einem Klick zentral anpassen können. Anwender können auf Wunsch ein Profilbild hinterlegen. Die Web-UI kann jetzt als Progressive Web App installiert werden und läuft dann wie eine native App ohne Browser-Frame.
OpenCloud steht unter freien Open-Source-Lizenzen zur Verfügung, kommerzielle Enterprise-Lizenzen bieten zusätzliche Funktionen und 24/7-Hersteller-Support für kritische Einsatzzwecke. Alle Änderungen listen die Release Notes auf GitHub auf. Anfang des Jahres ging OpenCloud nach einer Auseinandersetzung aus ownCloud Infinite Scale (oCIS) hervor, initiiert wurde das neue freie Projekt von der Heinlein Gruppe.
(fo)