Lorinser baut Smart zum Plug-in-Hybrid um
Mittels Radnaben-Elektromotoren will Lorinser serienmäßige Kleinwagen zu Hybridfahrzeugen machen. Der Tuner stellt das System am Beispiel eines Smart Fortwo auf der Essen Motor Show vor
- Gregor Hebermehl
- Sven-Olaf Suhl
Waiblingen, 25. November 2010 – Den Namen Lorinser hört man für gewöhnlich im Zusammenhang mit der Leistungssteigerung ohnehin schon schneller Wagen aus den oberen Regionen der Modellpalette von Mercedes. Doch jetzt überraschen die Waiblinger mit einer Tuning-Idee, die selbst bei Anhängern der Grünen ankommen dürfte: Serienmäßige Klein- und Kleinstwagen sollen durch den Einbau zusätzlicher Elektromotoren zu Hybridautos umgerüstet werden. Lorinser zeigt das am Beispiel eines Smart Fortwo auf der Essen Motor Show (EMS) vom 27. November bis zum 5. Dezember 2010. Dessen so genanntes Easybrid-System basiert auf zwei Radnabenmotoren an der Hinterachse.
40 PS extra
Voraussetzung ist, dass der umzurüstende Wagen an der Hinterachse mit Trommelbremsen versehen ist, was auf viele Klein- und Kleinstwagen auch zutrifft. An die Bremsankerplatten werden so genannte Statoren montiert. Diese bestehen aus elektrischen Spulen, in die durch eine Steuerungselektronik gezielt Strom gegeben wird, um sie zu magnetisieren und damit den auf der Radnabe angebrachten Rotor, den anderen wesentlichen Teil eines Elektromotors, zum Drehen zu bringen, erläutert der Tuner. Die Leistung der Radnabenmotoren liegt bei jeweils 15 kW (20 PS). Zur Orientierung: Die im Smart angebotenen Diesel und Benziner leisten zwischen 40 kW (54 PS) und 75 kW (102 PS).
Lorinser baut Smart zum Plug-in-Hybrid um (10 Bilder)

Zwei Radnabenmotoren machen diesen Smart zu einem Hybridfahrzeug.
Rein elektrische Fahrt möglich
Die Zuschaltung des Elektroantriebs erfolgt über ein Steuergerät. Alternativ kann der Fahrer auch per Wahlhebel entscheiden, ob er rein elektrisch, nur mit Verbrennungsmotor oder mit einer Kombination aus beiden Antrieben unterwegs sein will. Die Lithium-Ionen-Batterie, die je nach Modell in der Reserverad-Mulde oder unter dem Fahrzeug montiert wird, soll eine elektrische Reichweite von bis zu 30 Kilometern ermöglichen. Der Stromspeicher kann an haushaltsüblichen 230-Volt-Steckdosen aufgeladen werden. Beim Bremsen oder Bergabfahren arbeiten die E-Maschinen als Generatoren und speisen Strom in den Akku zurück (Rekuperation).