QAMP – auf dem Weg zum Software Quality Engineering

Viele Unternehmen suchen mittlerweile gezielt QAMP-Zertifizierte. Eine Artikelserie zum Quality Assurance Management Professional gibt eine erste Einführung in seine Wissensgebiete und bietet Informationen rund um das Thema Weiterbildung im Bereich Software Quality Engineering. Den Auftakt bildet das Modul ISTQB Certified Tester.

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Lesezeit: 10 Min.
Von
  • Stephan Goericke
  • Andreas Spillner
Inhaltsverzeichnis

Unternehmen suchen mittlerweile gezielt QAMP-Zertifizierte oder haben sie schon in ihren Reihen. Die mit diesem Artikel beginnende Serie zum Quality Assurance Management Professional gibt eine Einführung in seine Wissensgebiete und bietet Informationen rund um die Weiterbildung im Software Quality Engineering. Den Auftakt bildet der ISTQB Certified Tester.

Jedes (Software-)Produkt ist nur so gut wie diejenigen, die an seiner Herstellung mitwirken. Qualität schafft Qualität. Daher sollten möglichst alle Projektbeteiligten fundiert ausgebildet sein und im Idealfall noch die gleiche (Fach-)Sprache sprechen wie ihre Kollegen aus der ganzen Welt, um ein Produkt entsprechend seinen Anforderungen, verlässlich, sicher, international einsetzbar, anpassbar und langlebig zu entwickeln.

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Doch woran erkennt man diese Qualitätsfachmänner und -frauen? Wie kann man nachweisen, dass das Arbeitsergebnis auch hält, was der Lebenslauf verspricht? International anerkannte, standardisierte Personalzertifikate versuchen einen verlässlichen Nachweis zu erbringen, um Wissen, Know-how und Leistungsniveaus mit theoretischen Prüfungen messbar und vor allem vergleichbar zu machen.

Die Zertifizierung QAMP (Quality Assurance Management Professional) versucht, einen Schritt weiter zu gehen: Da die Qualitätssicherung im Softwareentwicklungsprozess durch das dafür benötigte Wissen ein komplexes Thema darstellt, kann die Zertifizierung zum QAMP nicht mit einer "einfachen" Zertifizierungsprüfung erfolgen. QAMP ist daher auf vier Module aufgebaut: Das Grundgerüst bilden drei international anerkannte Zertifikate, die bei der QAMP-Antragstellung nachzuweisen sind. Sie decken die Bereiche Softwaretest (Pflichtmodul ISTQB), Requirements Engineering (Pflichtmodul IREB) und eine Spezialisierung nach Wahl ab, zum Beispiel im Projektmanagement, in sicherer Softwareentwicklung oder Softwarearchitektur. Zudem müssen Antragsteller mindestens zwei Jahre praktische Erfahrung in diesem Umfeld dokumentieren können. Da QAMP das lebenslange Lernen unterstützt, ist jährlich eine Rezertifizierung erforderlich, bei der Wissens- oder Erfahrungsnachweise zu erbringen sind.

2008 zusammen mit der IT-Industrie entwickelt, legt QAMP den Fokus – neben dem Nachweis von Wissen – bewusst auf die Berufspraxis: Individuelle Projekterfahrung, Fachwissen und Spezialisierungs-Know-how müssen nachgewiesen werden. Neben dem Spagat zwischen Theorie und Praxis will QAMP den Anspruch auf Spezialwissen einerseits und einem breiten Wissenshorizont andererseits vereinen.

Seit Einführung des QAMP-Schemas wurden über 1000 Zertifizierungsanträge weltweit bearbeitet. Auf der CeBIT 2009 wurde QAMP vom Wirtschaftsminister des Landes Brandenburg mit einem Sonderpreis "in Anerkennung des Beitrages zur Fachkräftesicherung in der IKT" ausgezeichnet. Auch heute schreitet die Internationalisierung des Standards weiter voran. Mittlerweile gibt es mit 13 Ländern Kooperationen zur QAMP-Qualifizierung, neben Europa unter anderem in Indien, Südafrika, Südkorea, Australien und Neuseeland.

Das QAMP-Schema setzt sich aus vier Modulen zusammen: drei international anerkannte Zertifikate und der Nachweis von mindestens zwei Jahren Praxiserfahrung (Abb. 1)