Elektroschrott: Verband erwartet steigende Verbraucherpreise

Der Verband zur Rücknahme und Verwertung elektrischer Altgeräte, Take-e-way, kritisiert das aufwendige Registrierungsverfahren, das vor allem den Mittelstand belaste. Take-e-way geht davon aus, dass die Verbraucher die Entsorgungskosten mittragen müssen.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Der VERE, ein Zusammenschluss von Herstellern und Importeuren von Elektro- und Elektronikgeräten, der sich den griffigen Namen Take-e-way zugelegt und die Aufgabe hat, für die Mitglieder die Rücknahme von Altgeräten abzuwickeln, rechnet mit Entsorgungskosten von jährlich 350 bis 500 Millionen Euro infolge der künftigen Rücknahmepflicht. Dies gilt für alle Geräte, die nach dem 13. August 2005 an Endverbraucher verkauft werden. Diese Mehrkosten werden zumindest teilweise an die Verbraucher weitergegeben, schätzt der Geschäftsführer von Take-e-way, Jochen Stepp laut Wirtschaftswoche.

Danach geht Stepp davon aus, dass zum Beispiel Herde durchschnittlich um zwei Prozent teurer werden, Kühlschränke gar um sieben bis acht Prozent. Take-e-way kritisiert, dass alle in Deutschland verkauften Geräte zunächst beim neuen Elektro-Altgeräte-Register (EAR) in Fürth registriert werden müssen. Dabei richteten sich die Registrierungskosten jedoch nicht nach der Anzahl der von einem Unternehmen verkauften Geräte. Nach einer Schätzung von Take-e-way tragen Firmen, die für gerade fünf Prozent des Branchenumsatzes stehen, 90 Prozent der Registrierungskosten. Egal, ob ein Unternehmen 100.000 oder 1000 Geräte absetze, sei die Höhe der EAR-Gebühr in der Regel gleich. Zudem sei der Registrierungsprozess so "aufwendig wie die Steuererklärung eines Großunternehmens", zitiert die Wirtschaftswoche Stepp.

Zum Angebot von Take-e-way gehören drei so genannte Angebotsmodule: Von dem im Februar verabschiedeten Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG) betroffene Firmen können bei dem Hamburger Verband im Rahmen dieser Angebotsmodule Dienstleistungen erhalten. Deren Palette reicht von der Unterstützung beim administrativen Aufwand infolge des Schrott-Recyclings bis zum Modul Drei, in dem Take-e-way "nahezu alle aus der WEEE und der ElektroG entstehenden Rücknahmepflichten inklusive aller zukünftig zu erwartenden Entsorgungskosten" übernehmen will. (ssu)