MicroUnity verklagt AMD wegen Patentverletzung

Der Prozessorhersteller AMD hat eine neue Patenrechtsklage am Hals: Das kleine kalifornische Unternehmen MicroUnity ist der Meinung, AMD verletze seine US-Patente 5,742,840, 5,794,060, 5,794,061, 5,809,321, 6,006,318, 6,584,482 B1, 6,643,765 B1, 6,725,356 B2, 5,630,096, 5,737,547, 5,812,799, 5,822,603. Deshalb hat es AMD unter anderem über die Kanzlei Susman Godfrey vor dem US District Court for the Eastern District of Texas, Marshal Division, verklagt.

MicroUnity hatte vor zweieinhalb Jahren bereits Intel und Dell sowie im vergangenen November auch Sony wegen teilweise derselben Patente für einen Media Processor verklagt. Intel hatte sich schließlich Mitte 2005 eine Zahlung von rund 140 Millionen US-Dollar an MicroUnity abhandeln lassen.

Chef der 1988 gegründeten Firma MicroUnity ist MIPS-Mitbegründer Dr. John Moussouris; zum Team gehört mit Craig Hansen noch ein weiterer ehemaliger MIPS- (und später NeXT-)Mitarbeiter. Anfang der 90er-Jahre gründete beispielsweise auch der Ex-MIPS-Mitarbeiter Mark Farmwald (zusammen mit Dr. Mark Horowitz) seine Firma Rambus.

In der vergangenen Woche war AMD vor dem gleichen texanischen Gericht wegen der Verletzung von Patenten der Firma OPTi, Inc. verklagt worden. Diese Firma hatte sich nach einer Klage bereits 2005 mit Nvidia auf Lizenzzahlungen geeinigt. OPTi gehört dem Industrieveteran Bernard T. Marren, der die eigentlich Chip-Sparte an eine andere Firma namens OPTi Technologies abgestoßen hat und beispielsweise bei Microtune im Aufsichtsrat sitzt.

Einen ähnlichen Patentstreit mit einer kleinen Intellectual-Property- (IP-)Firma hatte AMD im Februar 2005 beigelegt; damals ist AMD bei Patriot Scientific eingestiegen.

Zurzeit läuft auch eine Patentrechtsklage von Transmeta gegen Intel; wahrscheinlich ist die Firma AMD hier auf der sicheren Seite, weil sie ja mittlerweile den Efficeon vertreibt. (ciw)