Apple zu den Quartalszahlen: "Die iPad-2-Nachfrage war atemberaubend"

Neben dem reinen Zahlenmaterial gingen COO Tim Cook und Finanzchef Peter Oppenheimer bei der traditionellen Telefonkonferenz auch auf weitere Details zur Geschäftsentwicklung ein.

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Apple setzt seinen Rekordkurs fort: Trotz Lieferproblemen beim iPad 2 wurde der Gewinn im letzten Quartal fast verdoppelt (auf rund 6 Milliarden Dollar) und der Umsatz um 83 Prozent erhöht (auf 24,67 Milliarden Dollar). Im an die Zahlenbekanntgabe anschließenden Conference Call nannten Chief Operating Officer Tim Cook und Finanzchef Peter Oppenheimer weitere Details zur Geschäftsentwicklung, die wir hier zusammenfassen:

  • Der Erfolg des iPad 2 habe Apple ĂĽberrascht, sagte Cook. Die Nachfrage sei "atemberaubend" gewesen und man wundere sich immer noch darĂĽber, wie hoch das Backlog auch jetzt noch sei. Man sei aber "extrem zufrieden" mit dem Fortschritt beim sogenannten Manufacturing Ramp, also der Abforderung aller möglichen Produktionskapazitäten. Man werde deshalb in der nächsten Woche in 13 zusätzlichen Ländern auf den Markt kommen.
  • Zu den verhältnismäßig schlechten iPad-Absätzen, die unter den von der Wall Street erwarteten Werten lagen, sagte Cook, dies habe auch mit der EinfĂĽhrung des Neugerätes zu tun gehabt. "Nach der EinfĂĽhrung des iPad 2 am 11. März in den USA endete das Quartal zwei Wochen später." Offenbar reagieren iPad-Nutzer sensibel auf AnkĂĽndigungen – der Absatz der alten Modelle ging nach AnkĂĽndigung des iPad 2 trotz Preissenkungen um 570.000 Einheiten zurĂĽck. Verkaufszahlen von iPad 1 und 2 wollte Cook aber zum jetzigen Zeitpunkt nicht im Vergleich nennen, damit helfe man der Konkurrenz nur.
  • Cook entschuldigte sich bei iPad-2-Bestellern. "Ich kann Ihnen sagen, ich hätte mir gewĂĽnscht, wir hätten viel mehr iPad-2-Geräte produzieren können. Es gab sicher viele Leute, die auf sie gewartet hatten."
  • Das iPhone befinde sich nun fast ĂĽberall in "supply/demand balance", sei also gut verfĂĽgbar, sagte Cook. Allein in den USA seit man um 155 Prozent gewachsen. Das Verizon-iPhone sei hier ein zentraler Punkt gewesen. In China wuchs das iPhone-Geschäft gar um fast das Dreifache. Zu möglichen LTE-iPhones äuĂźerte sich Cook dagegen verhalten. Er sehe hier noch Probleme bei der ersten Chipsatz-Generation. Apple mĂĽsste hier Kompromisse machen, die das Unternehmen nicht unbedingt machen wolle.
  • Zum Mac-Wachstum sagte Cook, es sei insbesondere in Asien "enorm" ausgefallen: 76 Prozent habe das Geschäft in diesem Raum zugelegt. Das iPad ermögliche hier auch einen "Halo-Effekt", Nutzer des Tablets interessierten sich auch fĂĽr Macs. Das weltweite Jahreswachstum habe bei 28 Prozent gelegen, während der PC-Markt um 3 Prozent geschrumpft sei. "Ein erstaunliches Detail." Auch in anderen Märkten, etwa in den USA, sei das Mac-Geschäft "ĂĽberraschend stark" gewachsen.
  • Zum Rechtsstreit mit Samsung äuĂźerte sich Cook ambivalent. Man sei weiter Samsungs größter Kunde und sehe das koreanische Unternehmen als "sehr wertvollen Komponentenlieferanten". Er erwarte, dass diese starke Beziehung fortgesetzt werde. Unabhängig davon glaube Apple, die Mobilfunksparte von Samsung habe eine Grenze ĂĽberschritten. Man habe sich länger bemĂĽht, das Problem zu lösen. SchlieĂźlich habe man sich entschieden, die Gerichte anzurufen.
  • Zur Konkurrenz mit Android verwies Apple auf die jĂĽngsten Comscore-Zahlen, die die gesamte iOS-Plattform zeigten, nicht nur das iPhone. Damit liege Apple noch deutlich vor dem Google-Betriebssystem.
  • Steve Jobs nimmt weiter seine medizinisch bedingte Auszeit . Er sei aber nach wie vor in wichtige strategische Entscheidungen eingebunden und man sehe ihn regelmäßig. "Ich weiĂź, er will so schnell wie möglich wieder in Vollzeit zurĂĽckkehren, wenn er es kann."
  • Zur Situation in Japan sagte Cook, man habe im zweiten Finanzquartal aufgrund harter Arbeit und widerstandsfähiger Lieferanten keine Versorgungs- und Kostenprobleme durch die Katastrophe gehabt. Apple habe "rund um die Uhr" mit den Firmen gearbeitet, man beziehe Hunderte von Einzelkomponenten aus Japan. Auch im aktuellen Quartal erwarte Apple keine größeren Probleme, wollte sich fĂĽr das kommende Quartal aber noch nicht zu möglichen Einschnitten festlegen.
  • Apples digitales Geschäft mit iTunes läuft gut. 1,4 Milliarden Dollar Umsatz machte Apple dort, ein Plus von 27 Prozent.

(bsc)