One und 3 wollen Telering-Kunden abwerben
Die Konkurrenz hat es auf Telering-Kunden abgesehen, die nicht von T-Mobile ĂĽbernommen werden wollen.
Die angekündigte Übernahme von Telering durch T-Mobile Austria lässt die Mitbewerber hoffen. Mit neuen Angeboten wollen sie jene Kunden abwerben, die nicht von T-Mobile übernommen werden wollen. Die bis zur kartellrechtlichen Genehmigung des Kaufs eigenständige Telering führt den Verkaufsschlager Formel 10 fort und will vor allem Kunden mit höheren Umsätzen attraktivere Verlängerungsangebote machen, um diese zu halten. Insbesondere diese Nutzer wollen die Konkurrenten One und 3 für sich gewinnen. Während One auf den Preis setzt, versucht 3 mit "Multimedia" zu punkten.
"Wir sind auf das Segment der Telering-Kunden aus, die jung und mobil sind und nicht im tiefen Sumpf einer Farbe verschwinden wollen", sagte 3-CEO Berthold Thoma heute, Donnerstag, in Wien. Es gäbe auch unter den Kunden des Preisbrechers eine Gruppe, die multimediaffin sei. Gemeinsam mit CCO Alexandra Reich präsentierte er die neuen Talk&More-Tarife. Neukunden können unter vier Tarifpaketen mit 100, 200, 300 und 600 inkludierten Sprachtelefonieminuten zum Monatspreis von 12, 20, 29 und 45 Euro wählen. Ohne Aufpreis enthalten sind jeweils 100 Minuten netzinterne Videotelefonie, 10 netzinterne MMS, 1 MByte Datenübertragung sowie eines von drei Multimedia-Paketen, die die (teilweise unbegrenzte) Nutzung verschiedener 3-Dienste erlauben. Dazu gehören etwa TV-Streams, das Navigationssystem 3Geo oder Nachrichten.
Sieben weitere, kostenpflichtige Zusatzpakete für Sprachtelefonie, Kurznachrichten und Datenübertragung machen die Wahl des passenden Tarifs endültig zum Tangram-Rätsel. SMS kosten 20 Cent (ins Ausland 30 Cent), Telefonate nach Aufbrauchen der Inklusivminuten 20 Cent pro Minute in alle Netze. Abgerechnet wird im 30-Sekundentakt (30/30), Datentransfers in 51,2 KByte-Einheiten.
"Wir wollen uns noch stärker als Multimedia-Anbieter positionieren", erläuterte Reich. Die neuen Angebote seien "darauf abgestimmt, dass die Kunden mehr wollen, als nur telefonieren." "Wir sind nicht Telering, wir sind alles andere als 'no frills'", betonte Thoma. "Wir sind der Innovationsführer, daher werden wir uns auch nicht als (ein Billiganbieter wie) Telering positionieren." Im Laufe des Herbstes will 3 neue UMTS-Handys in die 3Stores bringen: LG U8380, LG U880, Sony Ericsson K608i, Nokia N70 und die UMTS-Version des Motorola Razr. Bis 25. August haben sich 266.000 Österreicher für 3 entschieden, davon 30 Prozent Prepaid. Weltweit zählt die 3-Gruppe 9 Millionen Kunden.
1 Cent zu One, 1 Cent zu Telering -- mit diesem Köder fischt One im großen Teich der preisbewussten Telering-Kunden. Wenn diese in einen All-in-One-Tarif wechseln, zahlen sie bis Ende März 2006 für Gespräche zu tele.ring nicht mehr als für netzinterne Verbindungen. Das Aktivierungsentgelt entfällt, die Kosten für die Nummernportierung werden von One erstattet. Wer sich online anmeldet, kann von diesem Spezialangebot nicht profitieren, aber dafür monatlich vom Handy 100 Gratis-SMS versenden. Für alle One-Kunden gratis sind die von der One-Website verschickten SMS zu 0699-Nummern. Der Tarif "One 699", der netzinterne Gespräche um 1 Cent je Minute bei einer Grundgebühr von 6,99 Euro ermöglicht, bleibt weiterhin im Tarif-Portfolio. (Daniel AJ Sokolov) / (anw)
