Zahl der Verkehrstoten im Vergleich zu 2001 halbiert

Zahl der Verkehrstoten im Vergleich zu 2001 halbiert

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Von
  • ssu

Trotz einer gestiegenen Zahl an Unfällen sind im vergangenen Jahr im deutschen Straßenverkehr so wenig Menschen wie noch nie seit 60 Jahren getötet worden. Im Jahr 2010 verloren 3648 Menschen auf deutschen Straßen ihr Leben, 12 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am heutigen Mittwoch mit. Im Vergleich zu 1970, dem bisher "schwärzesten Jahr" der Unfallstatistik mit 21.332 Todesopfern sei diese Zahl sogar auf rund ein Sechstel zurückgegangen, erläuterte die Behörde.

Zugleich war 2010 war das unfallreichste Jahr seit elf Jahren. Die Polizei erfasste bundesweit rund 2,4 Millionen Unfälle, das waren 4,2 Prozent mehr als im Jahr 2009. Als einen gemeinsamen Grund für beide Entwicklungen nennt Destatis den harten und langen Winter. Offenkundig waren die Menschen auf den mit Schnee oder Eis bedeckten, mancherorts kaum noch geräumten Straßen langsamer unterwegs als in milderen Wintern. Die schlimmsten Folgen haben laut Destatis Unfälle, die auf "nicht angepasste Geschwindigkeit" zurückgehen. 40 Prozent aller Todesopfer im Straßenverkehr 2010 gingen auf diese Unfallursache zurück.

Erstmals seit fünf Jahren kamen im Jahr 2010 wieder mehr Kinder zu Tode. Die Zahl der getöteten Personen unter 15 Jahren im Straßenverkehr stieg im Vergleich zum Vorjahr um 16 Prozent auf 104 Kinder an. Fast jedes zweite der jungen Verkehrsopfer verunglückte als Mitfahrer in einem Auto. In fast allen anderen Altersgruppen ging die Zahl der Unfallopfer zurück.

Obwohl es auch bei den 18- bis 24-Jährigen das zehnte Jahr in Folge eine Abnahme bei der Zahl der Getöteten gab, ist diese Altersgruppe mit den meisten Pkw-Fahranfängern nach Destatis-Erkenntnissen immer noch mit Abstand am stärksten gefährdet. Gemessen an der Einwohnerzahl ist das Risiko in dieser Altersgruppe (102 Getötete je eine Million Einwohner) mehr als doppelt so hoch wie im Durchschnitt aller Altersgruppen (45 Getötete je eine Million Einwohner). Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der getöteten 18- bis 24-Jährigen um 13 Prozent auf 690 gesunken. Auch bei den Senioren ab 65 Jahren war die Zahl der Getöteten mit einer Abnahme um 18 Prozent auf 910 Personen rückläufig.

Innerhalb der 27 EU-Länder lag Deutschland mit 45 Getöteten je eine Million Einwohner auf dem fünften Platz. Die von der EU vorgegebene Zielsetzung, die jährliche Zahl an Verkehrstoten im Vergleich mit 2001 zu halbieren, hat Deutschland mit einem Rückgang von 48 Prozent aber knapp verfehlt. EU-weit ist die Zahl der Getöteten im Straßenverkehr nach vorläufigen Ergebnissen der Europäischen Kommission von 2001 bis 2010 um 44 Prozent gesunken. (ssu)