MZ setzt auf Elektroroller

MZ setzt auf Elektroroller

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Von
  • Gernot Goppelt

MZ e-power max.

(Bild: Motorenwerke Zschopau GmbH)

Der deutsche Hersteller MZ will im Frühjahr nächsten Jahres einen ausgewachsenen Elektroroller auf den Markt bringen. Der Batterieantrieb des Scooters namens "e-power max." entwickelt dem Unternehmen zufolge 11 kW/15 PS und ein maximales Drehmoment von 60 Nm. Das reicht aus, um den Roller in 3,0 Sekunden auf 50 km/h zu beschleunigen. Das Spitzentempo ist zunächst auf 70 km/h beschränkt, doch MZ stellt schon jetzt schnellere Varianten in Aussicht: "Auf der Plattform des 'e-power max.' lassen sich Roller in verschiedenen Leistungskategorien mit bis zu 110 km/h Höchstgeschwindigkeit realisieren." Auf den Internet-Seiten von MZ wird zum Beispiel ein Modell mit 20 kW (27 PS) gezeigt, das allerdings angesichts der relativ filigranen Bauweise fast schon etwas übermotorisiert wirkt.

Der elektrische Antrieb stammt vom Schweizer Unternehmen elmove. Die Antriebstechnik von elmove ist in Leitungsklassen von 4 bis 20 kW lieferbar.

(Bild: Motorenwerke Zschopau GmbH)

Interessant ist der Aufbau des Antriebs: Der Elektromotor der Schweizer Firma elmove sitzt am vorderen Ende der Triebsatzschwinge, seine Leistung wird per Zahnriemen an das Hinterrad übertragen. Der Lithium-Polymer-Akku der 11-kW-Version speichert Strom für bis zu 70 Kilometer. Mit einem speziellen Schnellladegerät kann die Batterie in zwei Stunden aufgefrischt werden. Das integrierte Standardladegerät benötigt dafür doppelt so lange. Der knapp zwei Meter lange E-Scooter wiegt 130 Kilogramm, hat eine Scheibenbremse vorne und verzögert hinten mit einer Trommelbremse. Zum Fahrzeugpreis macht MZ bislang keine konkreten Angaben: Er soll zwischen 5000 und 7000 Euro liegen.

Ein Klassiker unter den Elektrorollern: Der MZ Charly

(Bild: Motorenwerke Zschopau GmbH)

MZ hat eine bewegte Geschichte hinter sich. In DDR-Zeiten war die Marke im Westen durch recht beliebte Zweitaktmotorräder bekannt. Nach der "Wende" entwickelte sich MZ zu einem Hersteller auch größerer Motorräder bis hin zur MZ 1000, die heute eine Liebhabermaschine ist. Das Unternehmen hatte immer wieder mit finanziellen Problemen zu kämpfen, eine Motorradproduktion gibt es heute nicht mehr, derzeit bietet MZ nur noch Motorroller und Fahrräder an. Bei der Elektromobilität war MZ schon früh dabei. Der originelle Kleinst-Elektroroller Charly wurde schon Mitte der 90er angeboten, als Elektroroller noch kaum ein Thema waren – in einer überarbeiteten Evo-Version gibt es ihn bis heute. (Mit Material der dpa) (ggo)