YouTube hat noch keinen Copyright-Filter installiert
Im September 2006 hat das Online-Videoportal das Versprechen abgegeben, bis zum Jahresende ein System zu installieren, das copyright-geschützte Werke erkennen kann. Dieses hat das Unternehmen noch nicht eingelöst.
Das Online-Videoportal YouTube hat nicht wie versprochen bis zum Jahresende 2006 ein System zuwege gebracht, das von Nutzern hochgeladene Copyright-geschĂĽtzte Werke erkennen kann. Das geht aus Medienberichten hervor. Ein solches Versprechen habe das Unternehmen im September gegenĂĽber der Warner Music Group im Rahmen von Kooperationsverhandlungen abgegeben. YouTube und Warner teilen sich seitdem Werbeeinnahmen, die ĂĽber Inhalte generiert werden, in denen Content aus dem Hause Warner verwendet wird. Dabei kann es sich um Musikvideos handeln und um MusikstĂĽcke, die von Nutzern erstellte Filme untermalen.
YouTube gehört seit Mitte November endgültig dem Google-Reich an. Der Suchmaschinenprimus legte dabei 200 Millionen US-Dollar für eventuelle Schadenersatzforderungen beiseite, die durch Einforderung von Copyright-Ansprüchen durch unautorisierten Upload entstehen können. Marktbeobachter sehen laut den Medienberichten nun auf YouTube Probleme zukommen, da sich Warner Music in etwa ein oder zwei Wochen wohl nicht mehr vertrösten lasse. Auch in Japan hat YouTube Probleme mit Rechteinhabern. Allerdings war in den Berichten über ein Ultimatum der Japan Society for Rights of Authors, Composers and Publishers (JASRAC) nicht die Rede von einer softwaregestützten Content-Filterung, sondern unter anderem von Verbesserungen bei der Nutzerauthentifizierung.
Warner-Konkurrent Universal Music schloss im Oktober 2006 mit YouTube ein ähnliches Abkommen ab. Gegen die Online-Community MySpace.com reichte der Medienriese hingegen im Monat darauf eine Klage wegen Urheberrechtsverletzungen ein. Im Dezember wurde bekannt, dass sich eine Gruppe von Medienunternehmen verabredet hat, ein eigenes Videoportal aufzubauen. (anw)