Zeitrafferaufnahmen mit der Pentax WG-1

Serienaufnahmen sind ein schönes Mittel, um Veränderungen aufzuzeigen, die nur langsam fortschreiten wie etwa eine sich entfaltende oder schließende Blüte. Wir zeigen, wie sich Zeitrafferaufnahmen mit der Pentax WG-1 im Handumdrehen realisieren lassen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Peter Nonhoff-Arps
Inhaltsverzeichnis

Das Kameramenü der WG-1 für Intervallaufnahmen

Für die Einzelaufnahmen benötigt man lediglich eine Digitalkamera, die sich entweder per Fernauslöser steuern lässt oder, was noch praktischer ist, eine Zeitsteuerung als Funktion anbietet. Eine solche findet man bei der Pentax WG-1 im Menü unter Aufnahmemodus -> Intervall. Hier lassen sich außer der Intervallzeit von 10 Sekunden bis 99 Minuten die Anzahl der Aufnahmen von zwei bis 1000 sowie eine Startverzögerung im Bereich von 0 Minuten bis 24 Stunden vorwählen. Die maximale Anzahl von Aufnahmen hängt natürlich auch davon ab, welche Kapazität die verwendete Speicherkarte besitzt und welche Auflösung die Aufnahmen besitzen sollen. Bei der vollen Auflösung der WG-1 von 14 Megapixeln belegt jedes Bild bereits etwa 4,3 MByte. Da reicht eine 2-GByte-Karte für etwa 425 Einzelaufnahmen. Ein 2-Megapixelbild benötigt hingegen nur etwa 900 KByte.

Vier Bilder aus einer Aufnahmeserie von über 400 Einzelaufnahmen

Für unsere Versuchsaufnahmen haben wir uns eine Seerose ausgesucht, deren Blüte sich jeden Morgen öffnet und gegen Abend wieder schließt. Um zu ermitteln, wie viele Bilder man für ein Filmchen von etwa 15 bis 20 Sekunden Länge über welchen Zeitraum hinweg aufnehmen muss, bedarf es einiger Überlegungen und Berechnungen. Will man einen ruckelfreien Film haben, sollte man mit mindestens 25 Bildern pro Sekunde rechnen. Für eine Filmlänge von 15 Sekunden sind dann etwa 375 Bilder erforderlich. Die Seerose braucht etwa fünf Stunden, bis sie sich morgens vollkommen entfaltet – daraus ergibt sich ein Bildintervall von rund 45 Sekunden. Diese Zeit haben wir als Intervall eingestellt. Morgens um 7.45 Uhr war die Seerose noch vollkommen geschlossen. Um auf der sicheren Seite zu liegen haben wir die Anzahl auf 450 Aufnahmen gestellt.

Wenn aus den Einzelbildern später ein Film entstehen soll, reicht es an der Kamera eine Auflösung von zwei Megapixeln im 16:9-Format einzustellen. Das entspricht genau der Full-HD-Auflösung von 1920 × 1080 Bildpunkten. Die niedrige Auflösung erleichtert zudem später die Videobearbeitung, da sie nicht erst die großen Bilddateien herunterskalieren muss.

Im Quickmenü (grüne Taste) lassen sich ISO, Auflösung und Belichtungskorrektur einstellen.

Soweit die theoretischen Vorüberlegungen. Vor Ort wird die Kamera auf ein stabiles Stativ montiert und der Bildausschnitt gewählt. Es ist ratsam ein paar Probeaufnahmen zu machen und sich die Dateien bei schwierigen Lichtsituationen sogar vorher am PC-Bildschirm anzuschauen. Bei der Seerose haben wir als Motivprogramm "P" bei festem ISO-Wert gewählt und die Belichtung um 0,7 EV reduziert (Menü grüne Taste), um Überbelichtungen auszuschließen. Da der Abstand von Kamera zum Motiv konstant bleibt, empfiehlt es sich als Fokussiermodus "MF" zu wählen. Per Cursortasten kann man so die Schärfe genau in den gewünschten Bereich legen. Jetzt nur noch die Intervall-Einstellungen vornehmen und die Serie mit dem Auslöser starten.

Nach jedem Bild schaltet sich die Kamera in den Standby-Modus. Damit lässt sich eine Menge Energie sparen, denn vermulich würde die Akkukapazität nicht für fünf Stunden Dauerbetrieb reichen. Zudem heizt sich auch der Sensor nicht unnötig auf.