Eighties-Machismo extrem: der Lamborghini LM 002

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Brüssel, Januar 1986 – Lamborghini als Firma kommt aus dem Dreck. Nach dem Krieg begründete Ferruccio Lamborghini seine bunte Karriere mit dem Umbau von Militärfahrzeugen zu Landmaschinen – eine moderne Variante von "Schwerter zu Pflugscharen" quasi. In Italien gehörte Ferruccio mit eigenen Motoren und neuen Modellen bald zu den größten Traktorenherstellern Italiens.

Für internationale Berühmtheit sorgten allerdings die Sportwagen, mit denen er der Lambo-Legende nach aus purem Trotz anfing, weil Ferrari ihn anschnöselte. Anfang der Siebziger musste der alte Ferruccio seine Firmen für Land- und Sportmaschinen schließlich verkaufen, und die Sportwagensparte schlitterte durch turbulente Zeiten, während Ferruccio Wein anbaute. Eine Idee der neuen Eigner, wieder an Geld zu kommen, war, zurück in den Dreck zu gehen: Man wollte einen Geländewagen bauen.

Die Geburt des Geparden

Diese Idee war sehr weit hergeholt: Sie kam von einem kleinen amerikanischen Militärhersteller namens "Mobility Technology International" (MTI), der auf einen Auftrag der US-amerikanischen Rüstungsindustrie für neue Armee-Jeeps spekulierte. Wie dieser Hersteller ausgerechnet mit Lamborghini zusammenkam, wissen die Götter.

Weil jedoch Militäraufträge in höchstem Maße lukrativ sind, nagelten die Ingenieure in Sant’Agata Bolognese ein Konzept namens "Cheetah" zusammen. Das Fahrzeug war eine mehr oder minder dreiste Kopie der Referenz FMC XR 311. Die Ähnlichkeiten waren derart groß, dass FMC mit einem Gerichtsverfahren drohte. Das konnte Lamborghini nun gar nicht brauchen, weil sie schon den Cheetah mit gepumptem Geld von der italienischen Regierung finanziert hatten, das ihnen der Staat eigentlich für ganz andere Zwecke gegeben hatte. Sie zogen sich zurück.