GM überarbeitet Elektroautos Volt und Ampera

Nachdem es nach Crashtests zu Bränden gekommen war, verstärkt General Motors die Schutzhülle für die Lithium-Ionen-Batterie im Wageninneren. Auch schon ausgelieferte Volts werden überarbeitet.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Das Elektroauto Chevrolet Volt und das nahezu baugleiche Schwestermodell Opel Ampera werden überarbeitet. Die Konzernmutter General Motors kündigte am Donnerstag an, die Karosserie zu verstärken und das Kühlsystem der Batterie zu verbessern. In der Vergangenheit waren Feuer beim Volt ausgebrochen, weil sich die Batterie nach Crashtests überhitzt hatte. Daraufhin hatte Opel die ursprünglich für Ende 2011 vorgesehene Markteinführung des Ampera in letzter Minute abgeblasen.

Der Ampera komme nun am 14. Januar auf den Markt, sagte ein Opel-Sprecher der dpa. "Die Fahrzeuge werden aber erst dann an die Kunden ausgeliefert, wenn sie umgerüstet worden sind." Seinen Angaben zufolge liegen europaweit 6500 Bestellungen für das Auto vor, das elektrisch angetrieben wird und nur bei leerem Akku auf den eingebauten Verbrennungsmotor zurückgreift, der einen Generator antreibt ("Range Extender").

Die Li-Ion-Batterie des Volt ist im Mitteltunnel und im Bereich unter den Rücksitzen (oben im Bild) untergebracht. Hier veranschaulicht GM den Effekt des Seitenaufpralls ("Side Pole Impact") auf die bisherige Konstruktion.

(Bild: GM)

Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA hatte den Volt im vergangenen Jahr Crashtests unterzogen. Der Wagen wurde von der Seite gerammt und erhielt eine sehr gute Gesamtwertung – auch im europäischen Crashtestverfahren EuroNCAP konnte das Elektroauto die Bestnote von fünf Sternen einheimsen. Nachdem ein demolierter Volt drei Wochen nach dem NHTSA-Crash auf einem Abstellplatz gestanden hatte, brach an dem Wrack unerwartet Feuer aus. Wie sich bei der Untersuchung herausstellte, war das Kühlsystem der Lithium-Ionen-Batterie leckgeschlagen, und der Akku hatte sich überhitzt.

"Der Volt ist sicher", beteuerte die zuständige GM-Entwicklungsleiterin Mary Barra bei der Vorstellung der Umbaupläne in den USA. Ziel ist es, die Batterie besser bei einem Aufprall zu schützen. Ein Sensor soll überdies vor einer Überhitzung warnen. Bei vier neuerlichen Crashtests hätten sich die Umbaumaßnahmen bewährt, hieß es. Es sei kein Leck entstanden.

Diejenigen Chevy Volt, die bereits an Kunden in Nordamerika ausgeliefert worden waren, werden ebenfalls umgerüstet. General Motors hatte im Heimatmarkt USA im vergangenen Jahr 7671 Volt absetzen können und damit das Ziel von 10.000 Verkäufen im ersten Jahr nach der Markteinführung des Elektroautos, das als Technologie- und Imageträger des US-Autoriesen gilt, verfehlt. Laut den von GM jüngst vorgelegten Produktionszahlen für 2011 wurden im Werk Hamtramck/Detroit im vergangenen Jahr bereits 2605 Ampera und 14.510 Volt gefertigt. (ssu)