Metro hofft auf mehr Dynamik im Media-Saturn-Onlinehandel

Im ersten Quartal 2012 verzeichnete die Metro AG zwar ein Umsatzplus, rutschte aber in die roten Zahlen. Auch Media-Saturn schaffte trotz wachsendem Onlinegeschäft kein positives Ergebnis. Konzernchef Olaf Koch tritt auf die Kostenbremse.

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Von
  • Matthias Parbel

Olaf Koch, Vorstandsvorsitzender, Metro AG

(Bild: Metro )

Der Gesamtumsatz der Metro Group kletterte im ersten Quartal 2012 auf 15,6 Milliarden Euro und liegt damit rund 2,2 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres. Das EBIT sackte jedoch von 142 Millionen Euro in den ersten drei Monaten 2011 auf minus 9 Millionen Euro ab. Die roten Zahlen begründet Konzernchef Olaf Koch mit höheren Aufwendungen für die Expansion und Preisinvestitionen – primär bei Media-Saturn. "Wir haben in den vergangenen Monaten massiv in bessere Preise und zusätzliche Kundenservices investiert", erklärte Koch im Rahmen der Bekanntgabe der Quartalszahlen.

Um die zu hohen Kosten in den Griff zu bekommen, seien Sparmaßnahmen unvermeidbar. So will Koch nicht nur bei der globalen Expansion des Großhandelsgeschäftes auf die Bremse treten, auch über weiteren Personalabbau werde mit den Arbeitnehmervertretern verhandelt. Ein Sparpotenzial bis zu 100 Millionen Euro sieht der Konzernchef unter anderem im Bereich des Düsseldorfer Verwaltungskomplexes, der beispielsweise die Holding, Querschnittsgesellschaften sowie die Immobiliensparte beheimatet. Rund 4000 Beschäftigte sind an diesem Standort tätig. Zum konkreten Umfang des geplanten Personallabbaus wollte sich Koch noch nicht äußern.

Sorgen bereitet dem Metro-Chef unterdessen weiter die Elektronikfachmarkt-Sparte Media-Saturn, die nun zum zweiten Mal in ihrer Geschichte rote Zahlen schreibt. Der Umsatz im ersten Quartal 2012 belief sich mit 5 Milliarden Euro nur knapp über Vorjahresniveau. Das EBIT hingegen brach deutlich ein auf minus 20 Millionen Euro. In den ersten drei Monaten 2011 hatte Media-Saturn noch ein EBIT von 65 Millionen Euro ausweisen können. Belastet werde das Ergebnis vor allem durch "die weitere Schärfung des Preisprofils sowie geringere Werbekostenzuschüsse". Aber auch die Kosten für die Expansion in China sowie den Ausbau des Mehrkanalgeschäftes drückten den Profit.

Deutliche Fortschritte machte Koch hingegen bei der Entwicklung im Onlinehandel von Media-Saturn aus. Die Sparte kam im ersten Quartal auf einen Umsatz von insgesamt 166 Millionen Euro, nach 19 Millionen Euro in der Vorjahresperiode. Den Löwenanteil davon verdankt der Konzern aber nach wie vor dem erst Anfang 2011 übernommenen Etailer Redcoon.de, der knapp 110 Millionen Euro zum Erlös beisteuert. Gemessen am Gesamtumsatz von Media-Saturn macht der Onlinehandel bisher allerdings lediglich 3,3 Prozent aus. Immerhin hätte der am 16. Januar gestartete Mediamarkt-Onlineshop im ersten Quartal rund 19 Millionen Visits verzeichnet, beim Saturn-Webshop waren es 11 Millionen. Bei beiden Angeboten liegt allerdings die Konversionsrate – das Verhältnis von Käufern zu Besuchern – noch deutlich unter einem Prozent. Der Konzern werde daher seine Bemühungen fortsetzen, die Shops noch attraktiver zu machen, nicht nur im Hinblick auf die Preise, sondern auch durch ein breiteres Produktangebot und erweiterte Bezahloptionen. Seit April können Kunden beispielsweise auch per PayPal bezahlen. (map)