Wie fährt sich der große Kombi mit dem ungewöhnlichen Dieselmotor?

Unterwegs im Subaru Legacy Kombi

Wir waren mit dem Subaru Legacy mit Zweiliter-Boxerdiesel-Motor unterwegs, der nach wie vor der einzige seiner Art im Motorenbau ist. Bei unserer Ausfahrt zeigte der Kombi mehr Stärken als Schwächen

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
25 Bilder
Lesezeit: 4 Min.
Von
  • fag
Inhaltsverzeichnis

Haar, 13. Juni 2012 – Der Subaru Legacy Kombi hat es nicht ganz leicht in Deutschland. Anders als der Forester, der als SUV die Kundschaft schon erfreut hat, als es den Begriff noch gar nicht gab, ist der Legacy mit seinem Allradantrieb zwar ebenso wintertauglich – aber er zeigt es nicht. Die weit in die Kotflügel hineingezogenen Frontscheinwerfer und die riesige Lufthutze für den Ladeluftkühler sorgen dennoch für eine dynamische und charakteristische Erscheinung, die manch einen Individualisten erfreuen dürfte. Wir haben den Legacy mit dem Zweiliter-Boxerdiesel-Motor gefahren, der nach wie vor der einzige seiner Art im Motorenbau ist.

Immer mit Allrad

Charakteristisch für fast alle Subaru-Modelle ist der serienmäßige permanente Allradantrieb mit zentraler Visco-Sperre – zumindest in Verbindung mit den Handschaltgetrieben, denn bei den Automatikmodellen werden elektronische gesteuerte Lamellenkupplungen verwendet. In Verbindung mit dem Boxer-Diesel erübrigt sich eine nähere Analyse der Unterschiede, es gibt ihn nur mit Handschaltgetriebe, und zwar mit sechs Gängen. Zwar hat Subaru kürzlich in seiner Kundenzeitschrift angekündigt, sein CVT auch auf den Boxerdiesel anpassen zu wollen, doch 350 Nm Drehmoment sind für den stufenlosen Automaten eine heftige Herausforderung.

Sanfte Körperspannung

Das Fahrwerk des Legacy ist eher komfortabel mit langen Federwegen abgestimmt, dennoch lässt sich der Japaner agil durch Kurven dirigieren und bietet durch den Allradantrieb selbst bei nassen Straßen eine ausgezeichnete Traktion. Wie alle Subaru-Modelle mit Visco-Kupplung und 50:50-Verteilung fällt auf, dass der Wagen bei strammer Kurvenfahrt eine innere Spannung im Antriebsstrang aufbaut, die stabilisierend wirkt – bei einem Sportler würde man es konzentrierte Körperspannung nennen.

Geschmeidiger Diesel

Das Sechsgang-Getriebe ist nicht unbedingt eine Referenz-Box, seine Schaltwege hätten gerne etwas kürzer und knackiger ausfallen dürfen. Vor allem beim Schalten vom zweiten in den dritten Gang hakelt es doch immer wieder. Der 150-PS-Dieselmotor ist dank seiner Boxerbauweise auffällig vibrationsarm und laufruhig – ironischerweise wirkt er deutlich komfortabler als der etwa gleich starke Benziner. Kalt nagelt zwar auch der Boxer-Diesel ein wenig, doch sein mechanisches Laufverhalten erreicht kein anderer Vierzylinder mit diesem Verbrennungsverfahren.