Bundesweites Netz von Wasserstoff-Tankstellen geplant

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Von
  • Martin Franz

Um Autos mit alternativen Antrieben voranzubringen, soll in Deutschland ein Netz von Wasserstoff-Tankstellen entstehen. Bis 2015 soll es zunächst 50 Stationen an wichtigen Ballungsräumen und Autobahnen geben, wie Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) am Mittwoch sagte. Bund und Industrie teilen sich die Investitionen von 40 Millionen Euro. Dies soll gewährleisten, dass bis zu 50.000 Autos durchs ganze Land fahren können. Bisher gibt es 15 Tankstellen. Brennstoffzellen mit Wasserstoff gelten neben Elektro-Batterien als vielversprechende Technologie für neue Fahrzeugantriebe.

Bisher gibt es nur Versuchsträger mit Wasserstoff-Antrieb.

Wer 2014 ein Wasserstoff-Fahrzeug kaufen wolle, bekomme nunmehr Gewissheit, dass er damit überall in Deutschland fahren könne, sagte Ramsauer. Vorteil der Technologie sei ihre hohe Reichweite und dass das Tanken schnell gehe. Der Minister betonte, die Bundesregierung verfolge weiter eine „technologieoffene“ Förderung bei Alternativ- Antrieben. Niemand könne vorhersagen, welche Technik sich durchsetzen werde. Es dürfte aber auf einen Mix je nach Bedarf hinauslaufen.

Vorgesehen für das bundesweite Tankstellennetz sind elf Standorte in Baden-Württemberg, je sieben in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Berlin, vier in Bayern und Hamburg, drei in Sachsen und einer in Niedersachsen. Dazu kommen sechs Standorte an wichtigen Korridoren und Autobahnen. Für den Aufbau des Netzes schloss der Bund eine Vereinbarung mit dem Autobauer Daimler, dem Tankstellenbetreiber Total und den Gaseherstellern Linde, Air Liquide und Air Products.

Ramsauer sagte, das Netz von 50 Tankstellen solle später weiter verdichtet werden. Am Ende könnte es bis zu 1000 Tankstellen geben, um eine völlige Abdeckung zu erreichen, sagte Linde-Experte Andreas Opfermann. Herkömmliche Tankstellen gibt es derzeit rund 14.000. Nach Angaben der Industrie-Initiative für Wasserstoff werden für 2015 vorerst 5000 Brennstoffzellenfahrzeuge in Deutschland erwartet.

Daimler-Vorstand Thomas Weber sagte, die neue Technik biete ein enormes Potenzial. Schon jetzt könnten die Autos 400 Kilometer weit fahren, das Tanken dauere drei bis vier Minuten. Firmenvertreter wiesen darauf hin, dass international einheitliche Standards für Tankstellen notwendig seien. (dpa) (mfz)