China weist Dumping-Verdacht gegen Huawei und ZTE zurück

Das chinesische Handelsministerium bezeichnet die Sorgen der EU-Kommission, die Netzausrüster würden sich mit Preisdumping einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, als "grundlos".

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 27 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Die chinesische Regierung hat den Verdacht, die Netzausrüster Huawei und ZTE hätten sich in Europa mit Dumpingpreisen Wettbewerbsvorteile verschafft, als "grundlos" zurückgewiesen. Beide Konzerne seien im fairen Wettbewerb gewachsen, sagte ein Sprecher des chinesischen Handelsministeriums am Dienstag in Peking, und warnte die EU vor möglichen Sanktionen.

Die EU-Kommission hat die beiden chinesischen Unternehmen, die mit Macht auf den europäischen Markt drängen, schon eine Weile im Visier. Laut einem Bericht der Financial Times von Ende Mai steht Brüssel kurz davor, eine Untersuchung einzuleiten. Die Wettbewerbshüter haben die Chinesen im Verdacht, sich mit staatlichen Subventionen und Dumpingpreisen Vorteile verschafft zu haben.

Unterdessen beschäftigen sich auch US-Politiker mit dem Geschäftsgebaren von Huawei und ZTE. Während die chinesischen Netzbetreiber in den USA zunächst vor allem mit Sicherheitsbedenken der Amerikaner zu kämpfen hatten, interessieren sich die Abgeordneten im Geheimdienstausschuss des Repräsentantenhauses nun auch für staatliche Subventionen und die Preispolitik der Unternehmen.

Als Netzausrüster konkurrieren Huawei und ZTE mit den europäischen Anbietern Ericsson, Alcatel-Lucent und Nokia Siemens Networks. Huawei ist nach Umsatz der zweitgrößte Ausrüster weltweit hinter Ericsson, ZTE kommt hinter Alcatel-Lucent und dem von Nokia und Siemens gegründeten Joint Venture auf den fünften Platz.

Beide chinesische Unternehmen drängen auch mit Handys und Smartphones auf den Weltmarkt. ZTE ist der nach Stückzahlen viertgrößte Handy-Hersteller der Welt und strebt nach Höherem. Bis 2015 will das Unternehmen mit bezahlbaren Android-Smartphones in die Riege der drei Größten aufsteigen. Auch Huawei hat einen Spitzenplatz im Visier und will sich binnen zwei Jahren unter den ersten drei Android-Herstellern platzieren. (vbr)