CES: HD-DVD- und Blu-ray-Disc-Player am Start

LG, Panasonic, Pioneer, Sony, Thomson und Toshiba haben im Rahmen des CES-Pressetags Details zu ihren kommenden Blu-ray-Disc- und HD-DVD-Playern bekannt gegeben; Toshiba will HD-DVD-Player ab 500 US-Dollar bieten.

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Von
  • Nico Jurran

LG, Panasonic, Pioneer, Sony, Thomson und Toshiba haben im Rahmen des CES-Pressetags Details zu ihren kommenden Blu-ray-Disc- und HD-DVD-Playern bekannt gegeben. Besonders detailliert äußerte sich dabei Toshiba: Das japanische Unternehmen will bereits im März mit den Modellen HD-A1 und HD-XA1 zwei HD-DVD-Player auf den US-Markt bringen – und zwar zu Kampfpreisen von 500 und 800 US-Dollar. Beide Modelle sollen mit Ethernet-Anschlüssen versehen sein, über die sie mit dem Internet Verbindung aufnehmen können. Die Player werden kopiergeschützte HD-Videos in Form von Vollbildern mit einer Auflösung von 1280  × 720 Bildpunkten (720p) und als Halbbilder mit einer Auflösung von 1920 × 1080 Pixel (1080i) ausschließlich über ihre kopiergeschützten digitalen HDMI-Videoausgänge ausgeben. Bei der Wiedergabe gewöhnlicher DVDs lassen sich die in Standardauflösung auf der Disc gespeicherten Videos dank Upscaling ebenfalls in den Formaten 720p und 1080i weiterreichen.

Beide Toshiba-Player sollen über einen eingebauten Mehrkanal-Audio-Decoder verfügen, der die Dekodierung von Soundtracks in den Formaten Dolby Digital, Dolby Digital Plus, TrueHD (allerdings nur mit maximal 2 Kanälen), DTS und DTS-HD beherrscht. Offenbar setzt aber nur das Modell HD-XA1 vier DSPs ein, die ein komplettes Signalmanagement ermöglichen. Käufer des preiswerteren Players müssten somit darauf achten, dass sich an ihrem A/V-Receiver die Übergabefrequenz, Verzögerungszeiten und Pegel der Lautsprecher einstellen lassen. Ansonsten glänzt der HD-XA1 offenbar eher mit Features wie einer motorisierten Frontklappe oder einer hintergrundbeleuchteten Fernbedienung, die aufwacht, wenn man sie bewegt. USB-Ports sind an beiden Modellen zu finden – laut Toshiba sollen hierüber auch Spiele-Controller angeschlossen werden.

Toshiba präsentierte der Presse zwar beide Player, in Betrieb nahm das Unternehmen während der eigenen Pressekonferenz aber keines der beiden Modelle – was im Falle des einen Geräts auch schwierig gewesen wäre, da es auf der Rückseite lediglich einen Stromanschluss besaß. Auf der HD-DVD-Pressekonferenz am Abend spielte einer der Player dann nach Angaben der Veranstalter die vorgeführten HDTV-Trailer ab. Ein zweites Modell verweigerte hingegen seinen Dienst. Dafür überraschte Toshiba die Journalisten noch mit einem "Qosmio" genannten Notebook mit integriertem HD-DVD-ROM-Laufwerk und HDMI-Schnittstelle.

Auch Thomson nutzte auf seiner Pressekonferenz die Gelegenheit, seinen ersten HD-DVD-Player für den US-Markt anzukündigen. Dieser soll ebenfalls 500 US-Dollar kosten, allerdings erst im zweiten Quartal 2006 erhältlich sein.

Wesentlich blasser fielen hingegen bislang die Ankündigungen der Blu-ray-Disc-Verfechter aus: LG kündigte zwar einen BD-ROM-Player an, nannte bislang aber noch keinen Preis. Auf Nachfrage äußerte ein Sprecher, dass man derzeit nicht mit einem Verkaufsstart im März rechne, den gestern noch Ben Feingold, Präsident bei Sony Pictures Home Entertainment, vorausgesagt hatte. Wahrscheinlicher sei, dass die ersten LG-Player im April oder Mai in den US-Läden stünden.

Pioneer will seinen BDP-H1 genannten BD-ROM-Player ebenfalls im Mai auf den nordamerikanischen Markt bringen – zum satten Listenpreis von 1800 US-Dollar. Dafür soll das Gerät nicht nur das bereits angesprochene Upscaling bieten, sondern in Heimnetzwerken auch mit anderen Geräten zusammenspielen, die sich an die Richtlinien der Digital Living Network Alliance (DLNA) halten. In der Praxis bedeutet dies, dass Audio- und Videoinhalte einschließlich Digitalbilder von einem DNLA-kompatiblen Server oder einem Windows-XP-PC mit Windows Media Connect über den BD-Player auf dem Fernseher wiedergegeben werden können. Allerdings wird der Pioneer-Player wohl nicht in der Lage sein, Inhalte von BD-ROM oder DVD in das Heimnetz einzuspeisen. Auf Kritik an dem vergleichsweise hohen Preis antwortete ein Pioneer-Sprecher, dass man zunächst die Gruppe der "Early Adopter" ansprechen wolle, die für "bestmögliche Produkte" entsprechend tief in die Tasche greifen würden.

Während Sony immerhin nach eigenen Angaben ein Serienmodell seines kommenden BD-ROM-Players zeigte, der im Frühsommer 2006 in Nordamerika zu einem noch nicht genannten Preis verkauft werden soll, präsentierte Panasonic auf der CES 2006 nach eigenem Bekunden weiterhin nur Prototypen. Bei der Vorstellung sprach Panasonic von einer Markteinführung im kommenden Sommer. Auf Nachfrage von heise online, ob man tatsächlich ein neues Video-Disc-Format zu einer Jahreszeit herausbringen wolle, zu der sich potenziellen Kunden gewöhnlich eher Außer-Haus-Aktivitäten widmen, relativierte der zuständige Pressesprecher die Angaben noch einmal: So wolle Panasonic im Sommer mit der Auslieferung der Player an den Handel beginnen, erwarte aber einen offiziellen Marktstart erst im kommenden Herbst. Toshiba plant indes, seine HD-DVD-Player ab Februar in den USA aggressiv zu bewerben. Ab sofort kann man die Geräte bei ausgewählten Online-Händlern wie Amazon vorbestellen.

Zur Consumer Electronics Show 2006 in Las Vegas siehe auch: (nij)