CES: Gates will Vista den Verbrauchern schmackhaft machen

HDTV über Kabel, grafisch gestaltete Musikbibliotheken und integrierte Bildbearbeitung gehören nach Meinung des Microsoft-Gründers zu den herausragenden Funktionen des Betriebssystems aus Redmond.

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Von
  • Erich Bonnert

Microsoft-Gründer Bill Gates hat in seiner Keynote zur Consumer Electronics Show weitere Ausblicke auf den XP-Nachfolger Vista gewährt. Dass Vista-basierte PCs nicht nur wie bei der derzeitigen Media-Center-Version terrestrisches Fernsehen, sondern auch niedrig- und hochauflösende Kabelprogramme empfangen, werde nicht nur US-Verbraucher aufhorchen lassen, glaubt Gates. Die bisher bereits vorhandene Media-Center-Software soll durch eine Kooperation mit den Cable Television Laboratories (CableLabs) tauglich für HDTV aus dem Kabel werden. Nach Angaben des Microsoft-Gründers wurden weltweit von 130 Händlern aus 33 Ländern bisher 6,5 Millionen PC mit XP Media Center Edition verkauft.

Dass Vista immer mehr Parallelen mit Apples OS X aufweist, wurde nach der Vorführung des Microsoft-Chefs deutlich. Eine neue Grafikarchitektur erlaubt Fenster mit dreidimensionalen Ansichten, die sich außerdem deutlich schneller manipulieren lassen als vom bisherigen Windows gewohnt. Mit der Funktion Flip 3D kann man zwischen offenen Anwendungen hin und her springen. Das Bildbearbeitungsprogramm Photo Gallery wird – ähnlich wie bei Apples iPhoto – in die Plattform integriert und erlaubt einfache Editier- und Sortierfunktionen vom Betriebssystem aus. Die Vista Sidebar, ein ständig sichtbare Hilfsprogramm mit Internet-Verbindung, bringt Online-Nachrichten, Sportergebnisse und RSS-Feeds auf den Bildschirm.

Der ebenfalls integrierte neue Media Player 11 stellt Abspiel- und Organisationsfunktionen für große Musikarchive bereit. Die Titel werden nach Benutzervorgaben gruppiert und etwa nach Genre geordnet angezeigt. Die Grafikschnittstelle stellt einen solchen Plattenstapel mit den zugehörigen Covers dar. Zusammen mit MTV planen die Redmonder den Musikdownload-Dienst "URGE", der in den Media Player integriert werden soll.

Wie sich der Microsoft-Gründer die Hardware für künftiges Windows vorstellen kann, wurde auf der CES durch die Verleihung der Preise für die "Next Generation Windows OS PC Design Competition" deutlich. Der "Chairman's Award" geht an das Design des Inders Prashant Chandra. Sein Wettbewerbsbeitrag sChOOL Pak ist ein Tablet PC mit zwei LCDs. Eine Jury hat außerdem den "Buchregal-PC" von Sungho Son von der Purdue University honoriert. Beide Preisträger bekommen 50.000 US-Dollar. Demnächst sollen noch die zwei Gewinner des Publikumspreises, denen jeweils 25.000 US-Dollar zustehen sollen, bekannt gegeben werden. Insgesamt wurden laut Microsoft 195 Arbeiten aus 33 Ländern eingereicht.

Zur Consumer Electronics Show 2006 in Las Vegas siehe auch:

(Erich Bonnert) / (anw)