Bericht: BMW will die „Electrification“ allein vorantreiben
- Gernot Goppelt
BMW will das mit PSA Peugeot Citroën gegründete Gemeinschaftsunternehmen zur Entwicklung von Hybridmotoren offenbar allein fortführen. Die französische Zeitung La Tribune (Dienstag) berichtete, die Entscheidung solle bald offiziell bekanntgegeben werden. Ein BMW-Sprecher sagte in München: "Es könnte zu einer Änderung der Eigentümerstruktur kommen. Wir wollen auf jeden Fall daran festhalten." Die Allianz bei Hybridantrieben von BMW mit den Franzosen war nach dem Einstieg des Opel-Mutterkonzerns GM bei PSA im Frühjahr geplatzt. Im Juni BMW schloss BMW mit Toyota ein neues Bündnis zur Entwicklung von Brennstoffzellen, Elektroantrieben, Leichtbauteilen und der Architektur eines Sportwagens.
GM und PSA hatten im Frühjahr eine weitgehende Allianz vereinbart. Dabei stieg GM auch mit sieben Prozent bei PSA ein. Die Zusammenarbeit zielt auf eine enge Verzahnung der angeschlagenen GM-Tochter Opel mit dem ebenfalls angeschlagenen französischen Hersteller. Beide Autobauer wollen gemeinsam Basismodelle entwickeln und bauen. GM hat zudem vor einigen Tagen angekündigt, sein Logistikgeschäft der PSA-Tochter Gefco zu überlassen, um im Transportbereich Kosten zu sparen.
Die Welt hatte im Juni berichtet, dass BMW und PSA etwa 100 Millionen Euro in ihr gemeinsames Projekt gesteckt hatten. Das Gemeinschaftsunternehmen hatte bereits in großflächigen Anzeigen nach Ingenieuren gesucht, einige sind vermutlich bereits am Forschungsstandort in München tätig. Der Produktionsstandort im elsässischen Mulhouse sollte eigentlich 2015 entstehen. Die bisherigen Investitionen dafür dürften sich im kleinen Rahmen halten. (ggo)