AMD nimmt Fertigungstechnik für große Cache-Speicher in Lizenz

Durch den Einsatz so genannter Z-RAM-Zellen will AMD die Caches seiner Prozessoren zukünftig deutlich vergrößern.

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Der Prozessorhersteller AMD will nach Medienberichten zukünftig einen speziellen Typ eingebetteter Speicherzellen einsetzen, um die Kapazität der schnellen Pufferspeicher (Cache) in den Prozessoren deutlich zu steigern. Das in den USA und der Schweiz ansässige Unternehmen Innovative Silicon hat bereits 2001 einen neuartigen Typ so genannter Embedded-DRAM- (eDRAM-)Zellen vorgestellt, die ohne Speicherkondensator auskommen. Stattdessen bestehen diese Z-RAM-Zellen aus nur einem Transistor und einer Struktur, die den "Floating Body Effect" von Silicon-on-Insulator- (SOI-)Wafern ausnutzt. Die Zero-Capacitor-RAM-Zellen sollen im Vergleich zu herkömmlichen eDRAM- oder 6T-SRAM-Zellen eine fünffach höhere Packungsdichte auf dem Die ermöglichen.

Weil Prozessor-Caches möglichst mit der gleichen hohen Taktfrequenz wie auch die Rechenwerke arbeiten sollen, kommt bisher meistens SRAM zum Einsatz. Dieser Speichertyp bietet auch besonders kurze Latenzzeiten. Andere DRAM-Typen wie 1T-SRAM oder UtRAM, die die relativ großflächigen SRAM-Zellen ersetzen sollen, nähern sich den SRAM-Eigenschaften beispielsweise durch eine geschickte Organisation der Speicherzellen an.

AMD verwendet bei der Prozessorfertigung die SOI-Technik und könnte durch den Einsatz von Z-RAM als Cache-Speicher entweder die Cache-Kapazität bei gleicher Die-Fläche deutlich steigern oder kleinere (und damit preiswertere) Dice entwickeln. Auf welchem Cache-Level und ab wann Z-RAM zum Einsatz kommen soll, verriet AMD noch nicht. Das Unternehmen hat allerdings bereits angekündigt, ab 2007 Mehrkern-Prozessoren mit L3-Cache fertigen zu wollen. Die bisherigen Opterons und Athlon-64-Prozessoren enthalten L2-Caches mit Kapazitäten von bis zu 1 MByte pro Kern sowie jeweils 128 KByte L1-Cache pro Kern. AMD-Konkurrent Intel fertigt zurzeit Notebook- und Desktop-Prozessoren mit bis zu 2 MByte L2-Cache pro Kern und will in diesem Jahr noch einen Server-Prozessor mit 65-nm-Strukturen und 16 MByte L3-Cache ausliefern.

An der Firma Innovative Silicon ist unter anderem auch der französische AMD-Zulieferer   Soitec   beteiligt. (ciw)