IDF: Nächste Xeon-Generation mit FSB1066 und DDR2-533-Speicher

Pat Gelsinger, Chef von Intels Business-Hardware-Sparte, nannte auch konkrete technische Details zu den kommenden NetBurst-Xeons.

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In seiner Präsentation während des Intel-Entwicklerforums (IDF) verriet Intel-Manager Pat Gelsinger genaue technische Daten der kommenden DP-Server- und Workstation-Plattformen Bensley und Glidewell mit Dempsey-Prozessoren sowie zum geplanten Tulsa-Doppelkern für MP-Xeons, der als einer der letzten NetBurst-Dinosaurier im zweiten Halbjahr 2006 erscheinen und den demächst fälligen Paxville DP ablösen soll.

Diese Folie zeigt zwischen den beiden über jeweils eigene Frontsidebus-Schnittstellen angebundenen Prozessoren und der Chipsatz-Northbridge einerseits sowie andererseits zwischen der Northbridge und dem vierkanaligen FB-DIMM-Hauptspeicher jeweils Transferraten von 17 GByte/s. Ein FSB1066-Frontsidebus (266 MHz Quad-pumped) erreicht eine maximale Datentransferrate von etwa 8,5 GByte/s, ebenso viel wie zwei PC2-4200-Speicherkanäle (also 64-Bit-DIMMs mit DDR2-533-Chips). Zwei FSB1066-Interfaces erreichen demnach ebenso wie vier PC2-4200-Kanäle jeweils rund 17 GByte/s.

Intel will also einen Teil der versprochenen Leistungssteigerung von 88 Prozent zwischen der Irwindale/Lindenhurst-Plattform und der Bensley-Generation durch die annähernde Verdreifachung der Datentransferraten erreichen, den Rest soll die Verdopplung der Zahl der Kerne und der L2-Cache-Kapazität bringen. Konkrete Taktfrequenzen nannte Gelsinger nicht -- wahrscheinlich werden die Dempsey-Doppelkerne aber nicht die 3,6 GHz der aktuellen Irwindale-Xeons erreichen.

Die Speicherhersteller betonen, zukünftig auch FB-DIMMs mit DDR2-667-Speicher bauen zu wollen -- das deutet darauf hin, dass Intel auch noch einen FSB1333 in Planung hat, möglicherweise für Woodcrest. Die kommenden Xeons nutzen ebenso wie die aktuellen LGA775-Desktop-Prozessoren ein pinloses Land-Grid-Array-Gehäuse.

AMD plant den Umstieg auf FB-DIMMs frühestens im Jahr 2007.

Die Bensley-Plattform soll Anfang 2006 starten, während auf der Xeon-MP-Plattform Truland bereits die Paxville-MP-Xeons aktuell sind. Deren Nachfolger heißen Tulsa und sollen ebenfalls auf der Truland-Plattform laufen, wobei aber in einigen Roadmaps bereits ein E8501-Chipsatz mit schnellerem Frontsidebus zu sehen war.

In den schon lange angekündigten Tulsa-Xeons stecken zwei 65-nm-NetBurst-Kerne, also noch die bisherige Intel-Mikroarchitektur. Damit ist es Intel nicht möglich, die beiden Kerne auf der Ebene des L2-Caches zu koppeln -- stattdessen hat man satte 16 MByte L3-Cache vorgesehen, den beide Kerne gemeinsam nutzen können (Shared Cache). Die zurzeit teuersten MP-Xeons (Potomac) haben 8 MByte L3-Cache.

Siehe zum IDF Herbst 2005 auch: